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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.28

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ist in diesem Zusammenhang nicht angebracht. (Beifall)
GR Schuster: Das Kapitel soziale
Wohlfahrt umfasst das gesamte Zusammenleben innerhalb der Stadt Innsbruck.
Es beginnt mit der Geburt und endet mit
dem Tod. Somit ist die Steigerung der
Sozialkosten bis zum Jahr 2012 eine
erfreuliche Entwicklung und sehr positiv
zu betrachten. In diesem Bereich ist auch
das Zusammenleben aller Generationen
erfasst. Diese Vernetzung bzw. Verzahnung ist jedoch natürlich immer durch
auferzwungene Veränderungen durch den
natürlichen Alterungsprozess gegeben.
Dieser lässt sich nicht verleugnen. Auf
diese Veränderung muss nach den
jeweiligen Bedürfnissen immer wieder neu
und zeitgemäß reagiert werden.
Ich möchte mich, obwohl ich mit den
jüngeren Generationen auch viel zu tun
habe, dem Bereich der SeniorInnenbetreuung widmen. Hier sind die umfangreichen Einrichtungen der Stadt, welche
immer wieder nachjustiert, erneuert,
erweitert und verbessert wurden, sehr gut.
Aufgrund der Altersstruktur der BürgerInnen wird es einen längeren Zeitraum für
die Betreuung unserer SeniorInnen
erfordern. Das Lebensalter steigt und wir
werden mit unseren Einrichtungen nicht
mehr das Auslangen finden können. Dies
wird eine der größten Herausforderungen
der Zukunft werden.
Ich hoffe, dass dafür gute Lösungen
angeboten werden können, denn die
Problematik, welche nicht jeder sehen will
oder auch nicht sieht, da er damit noch
keinen Zugang hat, wird uns garantiert
alle betreffen.
Lösungsansätze sind dazu schon gemacht worden, wie zum Beispiel Betreutes Wohnen, Hauskrankenpflege und
Betreuung durch die Familie, Freunde
oder Bekannte. Auch im Architektur- und
Wohnbereich wird ein generationsübergreifendes Zusammenleben angedacht.
Es sind jedoch schwierigste Gedankengänge. In diesen gesamten Überlegungen
muss immer das absolut würdige Altern
dieser Generation im Vordergrund stehen.
(Beifall)

GRin Marinell: Es fällt mir auf, dass sich
beim Kapitel Soziales, sehr wenige Leute
im Plenarsaal befinden.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das hat sich
von der Kultur zum Sozialbereich verlagert.)
Ich möchte mich bei den Mitarbeitern der
Mag.-Abt. IV, Finanzverwaltung und
Wirtschaft, Ing. Schiener und Hermann
Auer herzlich bedanken. Sie bereiten die
Subventionsansuchen und die Akten für
die Ausschusssitzungen vor und fertigen
die Protokolle an.
Danke auch an die KollegInnen des
Ausschusses für Soziales und Gesundheit. Wir setzen uns sehr viel und
manchmal auch hart aber fair auseinander. Dabei kommen auch oft einstimmige
Beschlüsse zustande.
Ich wundere mich sehr, über das Wort
"Sozialromantiker" vom Sozialreferenten
und GRin Dr.in Waibel. Ich bin keine
solche. Im Duden habe ich nachgesehen,
was dieser Begriff bedeutet. Dort steht,
dass dies ein Schmähwort ist und von
eher konservativen Menschen gebraucht
wird, um Personen anzugreifen, welche
sich für eine sozialere Gesellschaft
einsetzen. (Beifall)
Ich denke, dass es auf Euch nicht
zutreffen wird. Mich hat dieser Begriff
immer schon gestört.
Armut und soziale Ausgrenzung war
heuer das europäische Jahr. Es gab eine
Reihe von Veranstaltungen, Tagungen
und Symposien. Faktum ist, dass es auch
bei uns, in einem reichen Land, Armut
gibt. Im Tiroler Landtag hieß es einst,
dass es wirkliche Kinderarmut im Land
Tirol nicht gäbe, sondern in Afrika, Asien
oder Brasilien. Diese politischen Statements muten sehr ignorant, zynisch und
abgehoben an. Ich glaube, dass der
Begriff Armut immer relativ in Bezug zur
jeweiligen Gesellschaft, den vorherrschenden Standards und den Lebensbedingungen, welche dort herrschen,
betrachtet werden muss.
Es mag in Ländern, welche sehr stark von
Armut geprägt sind, darum gehen, dass
man Menschen vor dem Hungertod rettet.
Bei unserer modernen Gesellschaft
zeichnen sich höhere Ansprüche und

GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)