Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.32
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Dorf, neu eröffnen. Wir haben in letzter
Zeit sehr intensive und harte Diskussionen geführt. Zum Thema SeniorInnen
sind zwei Ausschüsse in dieser Stadt
beschäftigt. Es ist gut, dass wir diese
Diskussionen führen, denn das ist für die
Zukunft sehr fruchtbar. Was ich mir
wünsche, ist, dass nicht immer nur über
die Steigerung der Sozialausgaben
gesprochen wird, sondern Strukturen
gefördert werden, welche die Ausgaben
sehr in die Höhe treiben. Die Qualität wird
jedoch nicht so gesteigert, wie wir es uns
wünschen würden. (Beifall)
GR Kritzinger: Bgm.-Stellv. Gruber, die
Latte im Sozialbereich, im Wohnbereich
für SeniorInnen usw. liegt sehr hoch. Wir
haben eine große Anzahl von guten
Heimplätzen. Sanierungen erfolgten im
Wohnheim Saggen, Wohnheim Hötting
und im Haus St. Josef am Inn. Es ist hier
schon etwas geschehen. Wir brauchen
diese Bettenanzahl von etwa 900 Betten.
Gäbe es nicht die Pflege zu Hause, würde
es bei weitem nicht ausreichen.
Es beklagt sich niemand und die HeimbewohnerInnen sind zufrieden. Darum
geht es und ich habe in diesem Bereich
wirklich keine Klagen gehört.
Besonders am Herzen liegt mir, dass es
zu wenig Pflegepersonal gibt. Wenn sich
jemand im Bereich Altenpflege ausbilden
lässt (in Tirol gibt es zwei Pflegeschulen),
werden jene Personen in Krankenhäusern
beschäftigt und sind kaum mehr bereit,
sich für die Altenpflege einzusetzen, da
der Beruf als AltenpflegerIn eher etwas
Negatives an sich hat. Man sieht dort sehr
viele Menschen, welche ihrem "Ende"
entgegengehen. Das ist für manche
Menschen belastend und depressiv. Im
Krankenhaus können die Menschen
teilweise nach einiger Zeit wieder wohlauf
nach Hause zurückkehren.
Daher würde ich mich freuen, wenn die
Stadt Innsbruck im Pflegeberuf eine
Offensive vornimmt. Ich glaube, dass sich
das positiv auswirken würde. Am Pflegepersonal sollte es nicht scheitern.
Es wird großer Wert darauf gelegt, dass
die BewohnerInnen in den Wohn- und
Pflegeheimen freundlich behandelt
werden und sie das Gefühl haben, dass
ihnen das Personal zur Verfügung steht.
Dies lässt sich nur mit genügend Personal
erreichen. Deshalb appelliere ich, in
diesem Bereich etwas zu unternehmen.
Ein weiteres Anliegen möchte ich noch an
die Frau Bürgermeisterin und an Bgm.Stellv. Gruber richten. Wir haben alle
Voraussetzungen geschaffen, um das
Heim am Hofgarten wieder als Wohn- und
Pflegeheim wieder herzurichten und zu
adaptieren. Der größte Faktor ist, dass
das Geld fehlt. Wir legen großen Wert
darauf, dass das Heim am Hofgarten
wirklich gebaut wird. Es liegt zentral und
die älteren Menschen möchten einen
zentralen Platz, wo sie von den Angehörigen besucht werden können.
Die ganze Kaufmannschaft und die ganze
Stadt leben von den BesucherInnen und
den einkaufswilligen Menschen, welche in
die Stadt kommen. Es würde eine
Bereicherung sein, wenn man dieses
Wohn- und Pflegeheim dort wieder
errichten würde.
Auf das Wohn- und Pflegeheim Olympisches Dorf wird großer Wert gelegt. Es ist
notwendig, da das Olympische Dorf ein
Altenstadtteil geworden ist. Dort ist der
Großteil vor vierzig Jahren eingezogen.
(Beifall)
GR Mag. Denz: Wir haben bereits über
die Steigerungen im Sozialbudget gehört.
Ich fürchte, dass es in Zukunft noch
schlimmer werden wird. Denken Sie
daran, dass jetzt gerade die Anspruchsvoraussetzungen für die Pflegebeihilfe
verschärft wurden. Eine nochmalige
Verschärfung wird es sicher nie wieder
geben. Denken Sie auch daran, dass in
den letzten Jahren die Voraussetzungen
für die Aufnahme in ein Wohn- und
Pflegeheim immer mehr verschärft
wurden. Es werden immer noch betagtere
und kränkere Personen aufgenommen.
Das wird in Zukunft nicht mehr fortgesetzt
werden können.
Deshalb ist damit zu rechnen, dass in den
nächsten Jahren die Steigerungsraten
möglicherweise noch höher werden.
Es könnte auch sein, dass mit der
Mindestsicherung eine neue "finanzielle
Bombe" auf uns zukommt. Sie ist im
Budget noch nicht enthalten, obwohl sie
bereits beschlossen wurde.
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)