Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_01-Jaenner.pdf
- S.33
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Ein Kulturentwicklungskonzept ist in diesem Zusammenhang umso mehr
gefordert und notwendig, da die Grundlagen geschaffen werden müssen,
wie sich die Stadt Innsbruck kulturpolitisch weiterentwickeln soll. Es sollte
nicht nach Belieben entschieden werden, welcher Kultureinrichtung man
nach ein oder zwei Jahren 20 % oder nur 10 % gibt. Das ist bei diesen Förderungsvereinbarungen sicherlich ein Wermutstropfen.
Dazu kommt noch, dass kleine Kulturinitiativen, die in den
letzten beiden Jahren noch keine Förderung in der Höhe von € 10.000,-erhalten haben, überhaupt nicht zum Zug kommen. Es ist klar, dass man
große Einrichtungen wie den Verein Treibhaus oder den Verein Innsbrucker Kellertheater sicher nicht sterben lassen kann. Die kleinen, jungen
Kulturinitiativen bzw. die experimentelle Kultur wird hier nicht berücksichtigt und wir hoffen, dass dies aber in weiterer Zukunft geschehen wird.
Wir werden genau Acht geben müssen, wie die Budgetierung für die Jahre
2005 und 2006 aussehen wird.
StR Dr. Patek: Durch diese Dreijahresverträge, die es bereits
im Sozialbereich gegeben hat, wurde eine bessere Sicherheit für die einzelnen Kulturinitiativen erreicht und aus diesem Grund begrüße ich diesen
Antrag sehr. Ich glaube allerdings auch, dass die 80 %-Einschränkung auf
die Jahre 2005 und 2006 nicht wirklich erforderlich ist.
Im Prinzip gibt es zwei Gründe die Anlass dazu geben könnten, auf eine Förderung von 80 % herunterzugehen. Nämlich den Grund,
dass es tatsächlich Schwankungen im kulturellen Angebot gibt. Nachdem
ja ohnehin nur jene Institutionen diese Dreijahresverträge bekommen, die
mehr als € 10.000,-- Jahressubvention erhalten und schon lange in der Stadt
Innsbruck im Kulturbereich tätig sind, kann man aus Kenntnis der hiesigen
Situation sagen, dass mit diesen großen Schwankungen - das wäre immerhin ein Fünftel des gesamten Angebotes - nicht wirklich zu rechnen sein
wird.
Daher können Schwankungen im Kulturbetrieb nicht das Motiv sein, dass man auf eine Förderung von 80 % zurückgehen muss, weil
diese nicht zu erwarten sind; dazu kennt man diese Einrichtungen zu gut.
Man würde beim Tiroler Landestheater auch nicht immer wieder extra
20 % beschließen.
GR-Sitzung 29.1.2004