Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_04-April.pdf
- S.110
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 557 -
Hinter dem so genannten gepriesenen Bodenbeschaffungsfonds beim Land
Tirol mache ich ein kleines Fragezeichen, ob dieser wirklich jene Mobilisierung bringt, von der wir immer sprechen und träumen.
Wenn wir die Wohnungssituation und Problematik in Ballungsräumen langfristig in den Griff bekommen wollen, müssen wir vielmehr in jene Richtung denken, dass wir vielleicht doch Umlandkooperationen treffen, die einen gerechten Ausgleich zwischen Wohn- und Wirtschaftsraum schaffen wie zum Beispiel in Kanada. Ich habe vor Jahren in
einer Budgetrede angedacht, hier übergreifend andere Instrumente anzudenken. Deshalb muss man nicht unbedingt die Agrargemeinschaften so
"klopfen", wie es die Grünen derzeit machen.
Tatsache ist, dass es in diesem Antrag um eine Prüfung geht,
ob eine Stadtentwicklung in diesem Bereich sinnvoll und möglich ist und
ob die genannten Grundstücke für den sozialen Wohnbau samt notwendiger
Infrastruktur gewidmet werden können. Unsere Fraktion spricht sich dafür
aus, dass dies im Stadtsenat geprüft wird und diesbezüglich Stellungnahmen eingeholt werden. Letzten Endes geht, GR Mag. Fritz, nichts heimlich,
da es im konkreten Fall im Bau- und Projekt-Ausschuss behandelt wird.
Bgm. Zach: Danke für diese umfassende Erklärung.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Zum Wohnraumbedarf, den GR
Mag. Fritz angesprochen hat, möchte ich noch etwas sagen: Es ist keine
Frage, dass der Wohnraumbedarf im Steigen ist. Wenn man sich zum Beispiel die Zeit nach dem Krieg anschaut, haben Familien auf wesentlich
kleinerem Wohnraum ihr Auslangen gefunden.
Es gibt gesellschaftliche Entwicklungen, wo die Innsbrucker
Grünen vehement Verfechter einer Liberalisierung, Öffnung, Individualität
und einer Selbstbestimmung sind. Hier denke ich zum Beispiel an die Frage, wie Familienformen aussehen sollen. Ist es die einzig mögliche und
richtige Familie oder gibt es auch noch andere Familienformen? Erkennt
man auch an, dass es Alleinerzieherinnen oder Alleinerzieher sein können
und dass natürlich die Alleinerzieherin bzw. der Alleinerzieher unter Umständen eine eigene Wohnung hat? Faktum ist, dass in der Stadt Innsbruck
fast jede zweite Ehe geschieden ist. Ich habe auch noch nie gehört, dass die
GR-Sitzung 28.4.2005