Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2005

/ Ausgabe: 2005_04-April.pdf

- S.64

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- 511 -

nen wir die Schwächen unseres Sozialsystems auf Bundesseite, aber der Tiroler Sozialmarkt ist ein Projekt, wo Waren und Vorteile gezielt jener Bevölkerungsgruppe zugute kommen, die es auch wirklich benötigt.
In diesem Sinne möchte ich das Projekt begrüßen und unsere
Zustimmung dazu anmelden. (Beifall)
GR Linser: Ich glaube, dass sehr viele Menschen über diese
Einkaufsmöglichkeit froh sind und habe darüber auch mit vielen Betroffenen gesprochen. Man darf aber nicht vergessen, dass es eine versteckte
Armut gibt und mit welchen Gefühlen manche Menschen in ein solches
Geschäft gehen. Einerseits sind sie froh und andererseits werden sie sich
schämen, dass sie den Tiroler Sozialmarkt beanspruchen müssen.
Ich finde es auch wichtig, dass dieser Tiroler Sozialmarkt die
Basis für eine Diskussion über die Armut in der Stadt Innsbruck ist. Es ist
wichtig, dass einmal aufgezeigt wird, dass sehr viele Menschen in der Stadt
Innsbruck ein sehr kleines Budget zur Verfügung haben. Visionen, dass es
einmal jeden besser gehen soll und dass solche Ermäßigungen und Einrichtungen nicht benötigt werden, sollte man nicht aufgeben. Diese Visionen
sollte man schon haben.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger hat von einem Mindestlohn
in der Höhe von € 2.000,-- gesprochen. Ich weiß, dass wir in Tirol sehr hohe Lebenshaltungskosten haben und wäre schon glücklich, wenn jemand
für eine 40-Stunden-Arbeit € 1.100,-- Mindestlohn erhalten würde und von
40 Stunden Arbeit seine Existenz abdecken könnte. Im Gemeinderat wurde
gesagt, dass der Tiroler Sozialmarkt nicht das Einzige sein soll, sondern
dass auch auf anderen Ebenen weitergedacht wird. Ich hoffe, dass das so
sein wird und dass die Stadt Innsbruck der steigenden Armut, die überall
sichtbar ist, begegnet und die Sozialsubventionen etwas erhöht. Das wäre
mir ein wichtiges Anliegen.
Es wurde die steigende Armut der alten Menschen erwähnt, da
die Pensionen nicht erhöht wurden. In diesem Zusammenhang möchte ich
sagen, dass das Pflegegeld seit neun Jahren nur um 2 % erhöht wurde. Es
gibt Probleme mit den alten Menschen hinsichtlich der Finanzierung von
Medikamenten. Die sehr armen Menschen erhalten die Medikamente zwar
ohne Gebühr, aber es fallen immer mehr Medikamente aus dem Kassenka-

GR-Sitzung 28.4.2005