Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_04-April.pdf
- S.65
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talog heraus. Ich würde es als wichtig erachten, wenn man in der Stadt
Innsbruck über dieses Thema weiterhin diskutiert. (Beifall)
GR Haller: Lieber Arno, ich glaube, Du hast bei diesem Thema etwas vorbeigeschossen. Es gibt bedürftige Personen in der Stadt Innsbruck und die darf man nicht "weglügen". Ob sie diese Armut selbst oder
nicht selbst verschuldet haben, ist egal. Es gibt Leute, denen schnell geholfen werden muss. Das jetzt zu beschließende Projekt sollte nicht missbraucht werden, um unser Sozialsystem so hinzustellen, als ob nichts geschehen oder ein Stillstand eintreten würde. Dem ist nicht so. … (Unruhe
im Saal) …
Ideologische Diskussionen bringen im Gemeinderat überhaupt
nichts. Bis das ausdiskutiert ist vergehen Jahre und in diesen Jahren kann
den bedürftigen Personen sehr gut geholfen werden. Man braucht nur die
Kollegen der Bundesrepublik Deutschland fragen, wie solche Diskussionen
ausgehen. Dieses Land ist noch reicher als Österreich und hat extreme
Probleme. Gestern hat man im Radio gehört, dass Arbeiter aus der Bundesrepublik Deutschland in Österreich Arbeitsplätze wegnehmen. Gerade aus
einem gelobten sozialistischen Land gehen Arbeiter in ein sozial kaltes und
sozial abbauendes Land? Bitte bleiben wir am Boden.
StR Dr. Patek, eines möchte ich noch klarstellen: Diese Firmen entledigen sich nicht freiwillig der Sachen, sondern das ist eine gesetzliche Vorgabe. Ich als Koch bin oft über die Vorschreibung hinsichtlich der
Entsorgung verwundert, denn die Sachen würden oft noch wochenlang einwandfrei zu verkaufen sein. Das ist aber gesetzlich vorgeschrieben und
deshalb sind die Firmen dazu gezwungen, diese Waren wegzugeben. Ich
finde es gut, dass sie diese Waren zur Verfügung stellen.
Es ist nicht so wie Sie, StR Dr. Patek, sagen, dass sich die
Firmen das einfach sparen. In manchen Küchen ist das Ablaufdatum der
Lebensmittel sicherlich überschritten, wobei die Ware aber einwandfrei ist.
Das kann man auch bei der Lebensmitteluntersuchungsanstalt überprüfen
lassen. Was das Fleisch betrifft, stehen wir Köche jedoch auf einem anderen Standpunkt, denn die Inspektoren für Lebensmittel würden am liebsten
dem Schwein ein Stück herausschneiden und dann das Schwein wieder zu-
GR-Sitzung 28.4.2005