Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_06-Juni.pdf
- S.114
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GR Mag. Fritz: Die zuständige Stadträtin hat zum Argument,
warum der Kindergarten in anderen Gemeinden billiger ist, zu Recht auf jene 50 % von Eltern hingewiesen, die gar nicht den vollen Tarif zahlen. Ich
glaube, dass im Bericht der Kontrollabteilung noch eine zweite Zahl steht,
die man bei solchen Argumenten auch ins Spiel bringen sollte, nämlich,
dass die Deckung der Kosten durch Elternbeiträge bei insgesamt 11 %
liegt. Wenn wir nicht davon ausgehen, dass wir Kindergärten mit lauter
vergoldeten Wasserhähnen und ähnliches haben, was nicht der Fall ist,
dann kostet diese Veranstaltung eben so viel. Es sind dabei keine unnotwendigen Kosten bei den Gesamtausgaben enthalten.
Man muss die Leute auch fragen, ob sie schon wissen, dass in
Wahrheit alle zusammen und unter Einrechnung der Ermäßigungen usw.
nur 11 % der Veranstaltung bezahlt werden und 89 % allgemeines Steuergeld ist. Ich bin der Letzte, der sich über die 89 % aufregt, denn ich sage,
dass das gut investiertes Geld ist. Kindergärten sind nicht Einrichtungen,
wo die Eltern zu ihrer Bequemlichkeit Kinder wie ein Packerl abgeben,
sondern sind einerseits eine soziale Notwendigkeit für die Teilhabe aller
am Berufs- und am gesellschaftlichen Leben und andererseits Institutionen
des sozialen und auch sonstigen Lernens bis hin zur Vorschule. Dass die
Gesellschaft aus Steuergeld den größten Teil der Veranstaltung bezahlt,
halte ich für vollkommen richtig.
Dem Argument der hohen Beiträge sollte man im Zweifelsfall
auch argumentativ gegenüber stellen, dass das immer erst 11 % der Gesamtkosten sind.
Ein zweiter Punkt ist die Qualität des Essens. Liebe Gitti, mit
einem Euro pro Nase und Tag wird es eng. Die Kontrollabteilung hat eine
Spannweite von einem Betrag in der Höhe von € 1,20 bis € 2,20 beim reinen Materialeinsatz festgestellt. Ich glaube auch nicht, dass man das Kindergartenessen aus möglichst billig eingekauften Hofer-Konserven zubereiten sollte. Es gibt Gemeinden, die auch schon per Beschluss gesagt haben,
dass in ihren Kindergärten immer womöglich Bioqualität eingesetzt wird.
Wenn man das auch auf dem Weg von Ausschreibungen und dem Einkauf,
wie das bei Fleisch und Eiern schon der Fall ist, organisiert, dann ist das
auch nicht so rasend teuer wie Nicht-Bioware. Ich glaube, dass es einfach
GR-Sitzung 29.6.2005