Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_04-April.pdf

- S.24

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- 304 -

lassen, dass der Patscherkofel genauso
wie die Muttereralm der Hausberg der
Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker ist.
Ich glaube, dass das Sportgeschehen und
damit die touristische weitere Attraktivität
der Landeshauptstadt Innsbruck sowie
Lebensqualität der sportlichen Menschen
in unserer Stadt doch eine große Aufwertung erfahren hat. Mit dieser Erweiterung
der Beschneiungsanlage, der sehr viele
Verhandlungen vorausgegangen sind,
wird das Ganze weiterhin abgesichert und
qualitätsvoll verbessert.
Ich war heuer einmal auf dem Patscherkofel Ski fahren und muss sagen, dass es
erfreulich ist, wenn man dort Großväter,
Großmütter mit den Enkelkindern trifft. Das
ist ein sportliches Ereignis und daher ist
die Subvention seitens der Stadtgemeinde
Innsbruck gerechtfertigt.
GR Buchacher: Wir werden dieser
Subvention sicher nicht zustimmen.
Obwohl ich weiß, dass wieder ein Sturm
der Entrüstung losgehen wird, muss ich
Folgendes sagen:
(Bgm. Zach: So schnell stürmen wir nicht.)
Wenn man sich schon als Sozialdemokrat
im Gemeinderat ständig belehren lassen
muss, dass Private alles besser können
und die Öffentlichkeit für das Unternehmertum ungeeignet ist, muss man doch in
diesem Zusammenhang im Sinne der
Gleichheit und Gerechtigkeit etwas
Kritisches sagen:
Die Patscherkofelbahn wurde damals aus
Steuergeldern um einen symbolischen
Betrag übergeben, da dies die einzige
Rettung für die Zukunft gewesen wäre. Im
Gemeinderat hat man ständig darauf
hingewiesen, dass die Öffentlichkeit nicht
in der Lage ist, ein solches Unternehmen
zu führen, obwohl das eigentlich von
Personen abgehängt ist, da die Patscherkofelbahn sehr lange Zeit Gewinne erzielt
hat. Diese Gewinne hat man dann
abgezweigt …
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das ist
schon viele Jahre her.)
Auch wenn die Patscherkofelbahn nur
bescheidene Gewinne gemacht hat, so
waren es doch Gewinne.
(Bgm. Zach: Lernen Sie Geschichte!)
GR-Sitzung 27.4.2006

Das Zitat von Alt-Bundeskanzler
Dr. Kreisky nehme ich schon ernst.
Wenn man die Geschichte zurückverfolgt,
dann kann ich sagen, dass die Patscherkofelbahn einen sehr schönen Gewinn
eingefahren hat. Dieses Geld hat man
dann anstatt zu investieren abgezogen
und in ein Fass ohne Boden gesteckt. Die
Patscherkofelbahn ist weg und die
öffentliche Hand hat versagt und sozusagen schlecht gewirtschaftet.
Man musste sie loswerden, da dies die
einzige Rettung für die Patscherkofelbahn
war. Das habe ich mir einreden lassen, da
auch in diesem Gremium immer wieder
gesagt wird, dass Unternehmer sein Risiko
übernehmen heißt und nicht am öffentlichen Tropf der Steuersubventionen zu
hängen.
Diese jetzt zu gewährende Subvention ist
nicht die erste und wird auch nicht die
letzte Subvention sein. Das sage ich hier
noch einmal sehr kritisch.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die erste
Subvention der Stadt Innsbruck.)
Jetzt wird um eine Subvention in der Höhe
von € 500.000,-- angesucht und
€ 375.000,-- sollen gewährt werden. Bei
der Nordkettenbahn würde ich mir einen
solchen Betrag gefallen lassen, da dort
eine Investition dringend notwendig ist. Bei
der Hungerburgbahn hat man auch nicht
"gekleckert", sondern hat für das zukünftige Unternehmertum kräftig in die Kasse
gegriffen. Die Mutteralmbahn hat man
auch unterstützt und zwar ohne Gegenleistung. Dort dürfen nach wie vor die
Familien zu überhöhten Preisen fahren.
Nun frage ich mich ganz ehrlich, wie das
in Zukunft aussehen wird? Mit welchem
Recht will man Nahverkehrsskigebiete wie
zum Beispiel Oberperfuß abweisen, wenn
sie an die Stadt Innsbruck um Gewährung
einer Subvention herantreten? Auch
Oberperfuß ist ein Hausberg der Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker, zumindest für
mich. Dort schaffen sie es, wenigstens für
Familien attraktive Preise zu machen, was
bei der Muttereralmbahn nach wie vor
nicht der Fall ist. Vielleicht lernen sie das
in Zukunft, wenn die Winter nicht mehr so
gut wie der heurige Winter ausfallen.