Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf
- S.46
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hang mit der Dorfgemeinschaft verbunden
ist. Wir sollten für unsere Kinder bzw.
Jugendlichen Vorbild sein, indem wir
schauen, was wir mit ihnen auch in kleinen
Kreisen Sinnvolles tun können, um sie
wirklich auf unsere Werte, die uns
anscheinend so wichtig sind, zurückzuführen.
Egal ob christlich oder nicht christlich,
gläubig oder nicht gläubig, ist es mir recht,
wenn die Kinder im familiären Kreis bzw.
Freundeskreis etwas basteln, Kekse
backen, Kerzen anzünden und dazu
singen. So habe ich als Kind Weihnachten
erlebt und habe dann auch versucht, diese
Werte weiterzugeben.
Es wurde heute schon gesagt, dass wir
Weihnachten so feiern sollen, wie wir es in
Tirol gewohnt sind. So habe ich es erlebt
und so möchte ich es auch weitergeben.
Ich glaube, dass die Besinnung auf die
kleineren Einheiten im Familien- bzw.
Freundeskreis wesentlich bessere
Maßnahmen sind, um diese ganzen
Exzesse, wie wir sie leider bei den
Großveranstaltungen erleben, zu verhindern bzw. hintan zu halten. Das ist ein
Grund für uns und daraus resultiert auch
unsere Gegenstimme.
GR Gruber: Ich möchte zuerst GR
Ing. Krulis verteidigen, da er immer im
Verfassungsbogen verhaftet ist. Hier gibt
es überhaupt keinen Zweifel. GR Mag.
Fritz vergisst Folgendes: Es gibt zwar
keine Staatsreligion, aber wenn er wirklich
liberal denken würde, würde er dahinter
kommen, dass wir als Kollegialorgan
natürlich schon entscheiden können, dass
wir Religionsgemeinschaften unterstützen.
Das bezieht sich nicht nur auf die katholische Kirche, denn wir können natürlich
auch den Islam, Buddhismus und andere
Kulturvereine dementsprechend fördern.
Das tun wir auch. (Beifall)
Das ist die wahre liberale Position, die
man übrigens in der Bundesrepublik
Deutschland genauso wie in Italien oder
Großbritannien finden kann, wo Religionsgemeinschaften permanent, ob im
kulturellen Bereich, Baubereich oder im
Eventbereich, unterstützt werden.
GR Mag. Fritz hat die Österreichische
Bundesverfassung zitiert. Soviel ich weiß,
gibt es in der Landesverfassung die
GR-Sitzung 22.2.2007
Berufung auf den Glauben. Das heißt,
dass wir zwar der Österreichischen
Bundesverfassung aber natürlich auch der
Landesverfassung unterlegen sind. So
gesehen, wirken wir nach der Landesverfassung und unterstützen unsere römischkatholische, christliche Weltanschauung.
Das ist jetzt kein radikales Bekenntnis zum
Fundamentalkatholizismus, aber ich bin
hier mit GR Hitzl einer Meinung, dass das
die Mehrheit der Menschen ist, die in Tirol
lebt. Ich kann mit manchen Interpretationen der Ängstlichkeit nicht viel anfangen,
weil ich glaube, dass dies das Bedürfnis
der Menschen widerspiegelt, denn sonst
würden nicht 20.000 Personen den
Christkindleinzug besuchen. Ich habe den
Christkindleinzug mit meinen Kindern
besucht und sie haben sich nicht unter
Druck gesetzt gefühlt. Wenn ich in die
Kinderaugen geschaut habe, konnte ich
wenig Schreckhaftigkeit, sondern eher
eine positive Freude erkennen.
StR Dr. Pokorny-Reitter hat gesagt, dass
man den Kindern und Jugendlichen
vorleben muss, dass nicht nur der Exzess,
der Alkohol, das Randalieren der Weg in
die Zukunft ist. Der Christkindleinzug ist ja
das beste Beispiel dafür. Dort sehen die
Kinder, dass man durch eine ruhige, durch
einen christlichen Geist beseelte und
friedliche Veranstaltung mit Kerzenlicht
zueinander finden kann. Das ist ein
positives Beispiel, das ich dazu erwähnen
möchte.
Ich weiß nicht, warum jetzt plötzlich alle
gegen Events sind. Wir veranstalten
Eishockey-Weltmeisterschaften und die
Europameisterschaft. Auch das sind große
Veranstaltungen, obwohl ich weiß, dass
damit die Innsbrucker Grünen Schwierigkeiten haben. Aber wenn bei den Wahlveranstaltungen der Grünen viele Leute
anwesend sind, freut es sie auch.
Ich habe kein Problem mit Events, aber
am Faschingsdienstag war die Situation
ab 20.00 Uhr wirklich etwas prekär. Dass
sich die Leute gerne in großen Runden
treffen, ist ein europäisches Kulturgut, mit
dem wir einmal umgehen lernen müssen.
Wir müssen lernen, dass wir die Leute dort
hinbringen, sich dementsprechend auch in
der Gemeinschaft zu bewegen.