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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf

- S.10

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- 244 -

Dipl.-Ing. Alexander Ploner und Mag.
Thomas Sönser: Wir möchten diese
Studie, die drei Bereiche umfasst, vorstellen.
-

Das Gefahrenpotenzial im Geroldsbach,

-

die Auswirkungsbereiche im Sinne
des erwähnten Gefahrenzonenplanereignisses

und darauf aufbauend
-

die Schutzmaßnahmen, die im
Konzept derzeit vorliegen.

Wir möchten Ihnen auch klar aufzeigen,
welche Vorgangsweise einer derartigen
Bearbeitung zugrunde liegt. Das heißt, es
beginnt natürlich immer mit einer Auseinandersetzung der bestehenden Daten,
Unterlagen und Gutachten, die in diesem
Bereich sowohl in der Wildbachverbauung
als auch im Wasserbaubereich vorhanden
sind.
Der nächste Schritt ist in der Folge eine
Luftbildauswertung. Dies beginnt mit einer
Beurteilung des Untergrundes der
Geologie und mit dem Prozessgeschehen
des gesamten Einzugsgebietes des
Geroldsbaches.
Auf der Basis der Luftbildauswertung
aufbauend, erfolgen die Geländeerhebungen, in denen das gesamte Einzugsgebiet
dann im Detail vor Ort beurteilt und das
Prozessgeschehen analysiert wird. All
diese Daten werden digital umgesetzt und
in weiterer Folge für die weiteren Abläufe
der Bewertung des Einzugsgebietes und
der Prozess im Einzugsgebiet verwendet.
Bei einem derartigen Wildbacheinzugsgebiet muss man unterschiedliche Ereignisse
betrachten: Starkniederschlagsereignisse
von kurzer Zeitdauer, Langzeitregen. All
diese Szenarien werden erfasst, in einem
Modell zur Massenbilanzierung abgebildet
und entsprechend die Hochwasserberechnungen durchgeführt, um dann im
Bereich des Aberlagerungskegels
Überflutungsbereiche modellieren zu
können und darauf aufbauend das
Schutzkonzept zu entwickeln.
Nun Daten zum Einzugsgebiet selbst: Der
Geroldsbach hat rund 12 km2 und geht in
eine Höhe bis 2.400 m. Der Waldanteil
GR-Sitzung 19.4.2007

beträgt zirka 66 % und der Bachcharakter
im Bereich des Betrachtungsbereiches ist
stark geschiebeführend. Es sind also
Ereignisse mit großen Feststofftransporten
möglich. Der Marchbach, ein Zubringer, ist
sogar murfähig.
Wenn man das Einzugsgebiet ansieht,
kann man eine Charakteristik erkennen,
nämlich dass der obere Teil in diesem
Bereich von Kalken aufgebaut wird; so wie
es von der Nordkette her bekannt ist. Der
untere Teil des Einzugsgebietes wird aber
von Kristallin, das heißt das beginnende
Sellrain-Kristallin, aufgebaut.
Dann folgt ein Abschnitt der Mittelgebirgsterrasse, auf der auch die Gemeinde
Götzens liegt, die von massiven und
mächtigen Lockergesteinen dominiert
wird. In weiterer Folge verläuft der
Geroldsbach dann über diesen Bereich
der Terrasse sich eintiefend, wiederum mit
einer Felsschwelle in der Mitte, bis in den
Bereich der Justizanstalt Innsbruck und
von dort auf den Bereich des Kegels bis
Sieglanger, wo er in den Inn mündet.
Im Bereich des Oberlaufes gibt es eine
Geschiebestausperre der Wildbach- und
Lawinenverbauung im Geroldsbach, die
ein Fassungsvermögen von zirka
50.000 m3 besitzt. Im unteren Bereich am
Kegelhals, direkt oberhalb der Justizanstalt Innsbruck, gibt es ein weiteres
Becken von 12.000 m3. All diese Aufnahmekapazitäten muss man im Rahmen
einer derartigen Bearbeitung berücksichtigen und sich dann anschauen, wie der
Feststoff von Wassertransport passiert.
Wir haben uns in weiterer Folge das
Prozessgeschehen zur Beurteilung
hinsichtlich der Aufbauung des Gebirges
angesehen: Welche Vorgänge dominieren
im Einzugsgebiet und was steuert damit
das Abflussgeschehen des Einzugsgebietes und des Geroldsbaches.
Man kann auf der vorliegenden Grafik
erkennen, dass der untere Teil des Berges
im Vergleich zum oberen darauf liegenden
Kalkdeckel recht weich ist; ein so genannter alt ausgebildeter Talzuschub. Das
heißt, dass dieser Berg eigentlich von
einer alten Massenbewegung geprägt ist,
die sich so äußert, dass im oberen Bereich
ausgedehnte Spaltensysteme, Bergzerreißungen, Türme und Gratbildungen