Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf
- S.11
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bestehen. Im unteren Teil befindet sich
sozusagen eine druckhafte Zone im
Gebirge.
es sehr raue Verhältnisse und hier kommt
es zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeiten.
In diesem Bereich hat sich nun der
Geroldsbach entwickelt und hat damit die
Charakteristik, dass der obere Teil sehr
trocken ist bzw. ein sehr offenes Gefüge
hat. Der untere Teil ist von Vernässungen,
von Hangwasseraustritten geprägt. Das
führt dann zu dem Bereich, wo die
Abflüsse im Geroldsbach so richtig
entstehen.
Die Fließgeschwindigkeit beträgt einen
Zentimeter pro Sekunde. Insbesondere in
den Gerinnebereichen gibt es sehr rasch
die Möglichkeit, dass der Abfluss entsteht.
In den Waldbereichen kommt es zu einem
verzögerten Abfließen. Die Geschwindigkeiten reichen dabei von zwei Zentimetern
pro Sekunde bis zirka 40 bzw. 50 Zentimeter pro Sekunde.
Im Bereich der Terrasse selbst und im
unteren Teil, haben wir uns speziell diese
Nachböschungsvorgänge, Erosionsvorgänge des Unterlaufes angesehen, die
dann auch für die Feststoffentwicklung im
Bereich des Siedlungsgebietes maßgeblich sind.
Ganz wesentlich ist, dass man die
Siedlungswassersituation mitbetrachtet
und sich ansieht, was aus dem Mittelgebirge noch zusätzlich eingeleitet wird. Hier
sind einige Bereiche aus dem Entlastungskanal des Überlaufbeckens aber
auch aus den Retentionsbereichen, wo
mehr als insgesamt 5 m3 pro Sekunde an
Abfluss dazukommen.
Man kann sehen, dass im unteren Teil
eine Schluchtstrecke, Felsstrecke
praktisch die Basis darstellt. Darunter, wo
sich hinter der Justizanstalt Innsbruck die
alte Lehmgrube befindet, treten große
Rutschungen in diesen Lockermaterialien
auf. Diese Rutschungen spielen in
weiterer Folge für die Beurteilung des
Geroldsbaches eine sehr große Rolle.
Der nächste Schritt in der Bearbeitung ist,
dass man dem Einzugsgebiet in seinen
Teilflächen so genannte Abflussbeiwerte
zuordnet, also in Abhängigkeit von den
Untergrundverhältnissen, von den Bodenund Vegetationsverhältnissen Bereiche
ausweist, wo unterschiedliche Abflusssysteme herrschen. Es sind auf der vorliegenden Grafik in grün jene Bereiche
dargestellt, wo es geringe Abflussverhältnisse gibt. Das sind die Spaltenbereiche
im oberen Teil des Einzugsgebietes.
Ganz oben im roten Bereich sind die
Felswände dargestellt, wo sehr viel
Abfluss entsteht. Aber auch im Bereich der
Siedlung im Mittelgebirge entstehen große
Abflussbereiche.
Der nächste Schritt ist, dass man so
genannte Oberflächenrauigkeiten zuordnet, da das Wasser im Einzugsgebiet mit
ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten
abfließt. Das hängt ganz wesentlich davon
ab, wie glatt die Verhältnisse sind. Im
Bereich der Siedlungen sind es sehr glatte
Verhältnisse. In den Waldbereichen sind
GR-Sitzung 19.4.2007
Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die
Zuordnung des Niederschlagsereignisses
bzw. der maßgeblichen Niederschlagsereignisse. Hier können wir auf den so
genannten hydrologischen Atlas für
Österreich zurückgreifen, wo es für jeden
Bereich in Österreich so genannte
Niederschlagsstationen gibt und man
entsprechend die Niederschlagsintensitäten zuordnen kann.
Bei einem zirka zweistündigen Ereignis
kommt es im Bereich des Geroldsbaches
zu einem Niederschlagsereignis von zirka
0,7 mm pro Minute, also 0,7 Liter pro
Minute fallen bei einem derartigen
seltenen Bemessungsereignis vom
Himmel.
Ein weiterer Schritt ist, dass man nicht nur
kurzzeitige Gewitterschauerzellen
betrachtet, sondern sich auch mit Langzeitniederschlägen auseinandersetzt.
Insbesondere wie bei dem Ereignis im
Jahr 2005 kann es durch einen Abfluss im
Inn zum Rückstau im Unterlaufbereich des
Geroldsbaches kommen. Das Ereignis
vom 1.5.1959 mit 91 mm ist das größte
bekannte Tagesereignis aus dem Flughafenbereich. Dementsprechend haben wir
uns auch mit Langzeitniederschlagsereignissen auseinandergesetzt.
Wie zuerst schon dargestellt, sind die
Feststoffe im Einzugsgebiet ganz unter-