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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf

- S.45

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- 279 -

hinausgeht. Es soll weit darüber hinausgehen, dass der Bergisel ein Sportberg
und ein Begrüßungsberg ist. Er könnte so strebt es mir vor - ein Ort der Begegnung im weiten Sinne sein. Der Bergisel
liegt an einer Schnittstelle im Alpenraum
zwischen Nord-Süd und Ost-West.
Es könnte genauso dort oben auch der
Verkehr, welcher uns negativ beschäftigt,
ein Thema sein, das in einer gewissen
Form dargestellt wird; auch zur Bewusstseinsbildung was das für uns an positiven
Auswirkungen bedeutet. Wir waren immer
an der Römerstraße und das hat der Stadt
Innsbruck auch viel Wohlstand gebracht,
aber wir haben heute viele Belastungen,
wo wir kämpfen müssen, dass wir eine
gewisse Reduzierung erreichen, auch
wenn es oft hoffnungslos erscheint.
Das einzige, was mich freut, wenn GR
Mag. Fritz sagt - er hat einfach eine Liebe
zu guter Architektur, was ich bei ihm sehr
schätze -, dass er in Wirklichkeit überall
eine tolle Architektur haben möchte,
bedauert aber wenn sie keine Inhalte hat,
die ihm vielleicht angenehm wären.
Dieses Projekt am Bergisel stellt keiner in
Frage, da es eine Top-Architektur aufweist
und den Bergisel aufwerten wird. Ich
glaube, es werden viele Innsbruckerinnen
bzw. Innsbrucker und Tirolerinnen bzw.
Tiroler allein aufgrund der Architektur auf
den Bergisel gehen, auch wenn vielleicht
die Inhalte den Leuten momentan noch
nicht bewusst sind, weil sie erst in
Diskussionsphase sind.
Wir werden diesem Projekt die Zustimmung geben und hoffen, dass vor allem in
Zukunft die Diskussion im Gemeinderat
fair geführt wird. Es soll eine Diskussion
stattfinden, wo sich die Innsbrucker
Grünen - mehr als bisher - einbringen
können, aber diese Polarisierung beschränkt auf das Jahr 1809 ist der total
falsche Ansatz, den sie verfolgen. Die
bisher gemachten Äußerungen sind auch
für viele Tirolerinnen bzw. Tiroler mehr als
eine Beleidigung. (Beifall)
GR Kritzinger: GR Mag. Fritz hat eine
Äußerung gemacht, die mich veranlasst,
mich zu Wort zu melden. Er hat Folgendes
gesagt: "Außerhalb von Tirol interessiert
es keinen Hund, was am Bergisel los ist."
Das ist eine etwas scharfe Aussage, weil
GR-Sitzung 19.4.2007

ich der Ansicht bin, dass unser Ansehen
als Tiroler wirklich in einem großen
Ausmaß von unserer Geschichte abhängt.
Nicht, dass wir einen guten Fremdenverkehr und dergleichen mehr, sondern, dass
wir einfach eine Geschichte haben, die
jeden Wiener, Engländer usw. interessiert.
Ich habe zu Hause eine Enzyklopädie, wo
Tirol in einem großen Absatz erwähnt ist
und die Engländer haben auch gewusst
warum.
Kaiser Napoléon Bonaparte hatte damals
ein Land nach dem anderen in Europa
überfallen, aber das wissen wir ja aus der
Geschichte. Er hat die allgemeine
Wehrpflicht eingeführt, hatte dadurch eine
Menge Leute und ist mit 190.000 Soldaten
in Österreich eingebrochen. Damals hatte
Österreich, das für die damaligen Verhältnisse ein sehr großes Land war,
60.000 Menschen unter Waffen. Nach der
Schlacht von Austerlitz im Jahr 1805 hat
Tirol nach Bayern gehört, da es besetztes
Land war. Das hat ein paar Jahre gedauert.
Im April 1809 ist es erstmals zum Tiroler
Aufstand gekommen und das war die
erste Bergiselschlacht. Im Mai 1809 hat
die zweite Bergiselschlacht stattgefunden.
Kaiser Napoléon Bonaparte hat immer
mehr Soldaten ausgeschickt. Bei der
dritten Bergiselschlacht hat Kaiser
Napoléon Bonaparte zum Symbolberg
Bergisel 25.000 Soldaten geschickt. Auch
für uns Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker
ist das Denkmal am Bergisel ein gewaltiges Denkmal der Symbolik.
Wer hat so etwas in der Nähe aufzuweisen, wie die Stadt Innsbruck mit dem
Bergisel? Wir haben die Möglichkeit, vom
Land Tirol die Finanzierung eines solch
großen Areals, das sich in der Landschaft
wunderbar einfügt, zu erhalten. Wenn wir
das nicht einstimmig annehmen würden,
dann wäre uns wirklich kaum zu helfen.
Die größte und dritte Bergiselschlacht war
im August 1809. Dann hat Kaiser Napoléon Bonaparte im November 1809
40.000 Mann geschickt und das war mit
dem kleinen Aufgebot der Tiroler nicht
mehr zu bewältigen. Es hat uns damals
niemand geholfen. England, wie viele
europäische Staaten, die damals besetzt
waren, haben uns die Sympathien