Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf

- S.54

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- 288 -

hatte die Stadt Innsbruck im Jahr 1992
kein Geld, um dieses Konzept auch
umzusetzen. Jetzt haben wir die Chance
und deshalb müssen wir diese auch
ergreifen.
Die Übersiedelung des Riesenrundgemäldes auf den Bergisel ist sehr sinnvoll und
notwendig. Es wurde heute schon
angesprochen, dass dieses Gebäude
verkauft wird. Im heurigen Winter war das
Riesenrundgemälde nicht zugänglich, da
der Dachstuhl sehr schlecht beisammen
ist und renoviert werden muss. Jetzt
können wir die Chance nützen, das
Riesenrundgemälde auf dem Bergisel
unterzubringen.
StR Dr. Pokorny-Reitter hat schon
angesprochen, dass die zeitliche Historie
auch in diesem Museum untergebracht
werden sollte. Ich darf an das Olympiamuseum, welches derzeit in Seefeld eingelagert ist, erinnern. Vielleicht gibt es eine
Chance, auch dieses Museum zu aktivieren bzw. im Zuge dessen umzusetzen.
Zum öffentlichen Interesse: Bei der
Weiherburg sind den Innsbrucker Grünen
fast die Argumente ausgegangen und jetzt
beziehen sie sich auf das öffentliche
Interesse. Wenn wir im Gemeinderat
darüber diskutieren, dann ist es ein
öffentliches Interesse und wenn wir positiv
abstimmen ist es ein absolutes öffentliches Interesse.
Für uns ist es die Historie, der Berg und
für die Stadt Innsbruck eine große
Chance, insbesondere im Hinblick auf die
Investitionen, sowie für den Tourismus
aber auch für die Einheimischen. (Beifall)
GR Dr. Waibel: In der heutigen Sitzung ist
mehrmals der Begriff Demokratie,
demokratiepolitisch verwendet worden. Es
geht für mich nicht um Tourismus und
auch nicht um Flächenwidmungspläne wie es StR Mag. Schwarzl schon angesprochen hat -, sondern es geht im
Gemeinderat sehr wohl auch um eine
Wertediskussion.
Wir haben sicher eine immer komplexere
Gesellschaft in der Stadt und wir haben
eine komplexere Gesellschaft auf dem
Land. Mit Sicherheit haben wir sehr viele
Minderheiten in der Stadt und setzen uns
mit diesen Minderheiten auseinander. Wir
GR-Sitzung 19.4.2007

setzen uns mit Minderheiten auseinander,
die weniger als 2,5 % der Gesamtbevölkerung ausmachen sowie mit deren Förderung und finanziellen Mitteln.
Ist es eigentlich für niemanden demokratiepolitisch bedenklich, Mehrheiten links
liegen zu lassen? (Beifall) Wir haben eine
bürgerliche Mehrheit in diesem Land und
in dieser Stadt. Wir haben Minderheiten,
die sich auch rentieren, vertreten zu
werden, StR Mag. Schwarzl. Diese
Minderheiten sind organisiert in Traditionsvereinen und haben ebenfalls das
Recht, vertreten zu werden.
Wir haben auch ein Recht, dass sich eine
Mehrheit der Bevölkerung mit ihrer
Geschichte auseinandersetzt. StR
Mag. Schwarzl hat die ÖVP zitiert und ich
möchte davon ausgehen, dass wir von
demokratischen Strukturen sprechen. Die
ÖVP vertritt in diesem Land einen sehr
großen Anteil an der Bevölkerung.
Wir gehen doch davon aus, dass wir nicht
unsere Interessen, sondern die Interessen
unserer Wählerinnen bzw. Wähler
vertreten. (Beifall)
GR Grünbacher: Persönlich hatte ich
Bauchweh, wie ich das Projekt gesehen
habe. Heute geht es nur um die Flächenwidmung, die man natürlich nicht losgelöst
sehen kann.
Ich hätte nie einem Museum der Wehrhaftigkeit oder Tradition zugestimmt, da mir
das zu eng gegriffen wäre. Das wäre nicht
meine Geschichte gewesen. Unheimlich
beeindruckt hat mich das Gespräch mit Dr.
Wolfgang Maighörner. Ich hatte mit Dr.
Wolfgang Maighörner das erste Mal zu
tun, aber er hat mein Vertrauen gewonnen, da ich wirklich das Gefühl habe, dass
es bei diesem Projekt um mehr geht.
Bei diesem Museum geht es um die
Geschichte des Bergisel, wo natürlich all
das, was angesprochen wurde, eine Rolle,
aber keine ausschließliche, spielt. Es wird
kein Tempel zur Verehrung von Andreas
Hofer bzw. für mystische "Anbetungsgeschichten" von irgendwelchem Heldentum
errichtet.
Ganz im Gegenteil, denn man wird sich
ganz objektiv mit den Ecken und Kanten
der Geschichte, mit der Realität und der