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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf

- S.10

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- 430 -

Herausforderung der Tiroler Wohnungswirtschaft" zu referieren.

10 kWh/m2 bis 11 kWh/m2 anstreben, und
das heißt Passivhausstandard.

Wir stehen alle in der gesamten Wohnungswirtschaft - gemeinnützige, gewerbliche Wohnungswirtschaft aber auch der
private Hausbestand - vor einer großen
Herausforderung, und zwar energiesparend zu sanieren bzw. den Neubau mit
einem Minimum an Energieverbrauch
auszustatten.

Wir haben in Tirol erst seit dem
Jahre 1981 in der Tiroler Bauordnung
(TBO) die Vorschrift, dass alle nur mit
einem Wärmebedarf von 120 kWh/m2
bauen dürfen. Dies wurde im Jahr 1985
etwas verschärft und auf 100 kWh/m2
gesenkt. Im Jahr 1998 auf 65 kWh/m2, wo
wir heute stehen. Das ist die landesgesetzliche Vorschrift.

Ich darf einen Blick zurückwerfen. Die
"Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige
Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
GesmbH (NHT) wurde im Jahr 1940
gegründet und ist jetzt fast 70 Jahre alt.
Damals wurden Häuser mit einem
Energiebedarf von 200 kWh/ m2 gebaut
und heute werden 10 kWh/ m2 angestrebt.
Man sieht, in welcher Geschwindigkeit
sich der Neubau energiepolitisch sparsam
entwickelt.
Wir haben verschiedene Rahmenbedingungen: Einmal das Bundes- und Landesrecht:
1.

Kyoto-Ziel: Hier verweise ich auch auf
die Wohnbauförderung, die zwingend
schon sehr niedrige Energiekennzahlen vorsieht und ab dem 1.1.2007 den
Passivhausstandard nicht vorschreibt,
aber sehr hoch fördert.

2.

Andererseits die zweite Umsetzung Richtlinie 202/91 EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
16.12.2002 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden:

-

Energieausweisvorlagegesetz bundesrechtliche Umsetzung
Hier erwarten wir in den nächsten
zwei Wochen die Begutachtung der
Veränderung der Tiroler Bauordnung
(TBO) und der Tiroler Bauvorschrift
(TBV).

Parallel dazu eine Passage aus dem
Regierungsprogramm der jetzigen
Gesetzgebungsperiode.
Die Österreichische Bundesregierung
forciert Niedrigenergie- und Passivhausstandards. Sie möchte für 50 % des
Neubaus die Heizenergie von 25 kWh/m2
bis 45 kWh/m2 und ab dem Jahr 2015 im
Bereich der Wohnbauförderung nur mehr
GR-Sitzung 28.6.2007

Die Wohnbauförderung Tirol ist in
Österreich vorbildlich. Vorarlberg legt
diesbezüglich mehr Tempo vor, verfügt
aber über ein größeres Budget. Das Land
Tirol hat seit dem Jahr 1997 eine Zusatzsubvention gegeben, wenn der Energiebedarf bei 60 kWh/m2 liegt.
Wir bauen am Tivoli-Areal und "Am
Lohbach" mit 35 kWh/m2 bzw. nahezu die
Hälfte. Ab dem Jahr 2007 werden die
Mehrkosten im Passivhausstandard - das
sind etwa 5 % bis 8 % - nahezu zu 100 %
subventioniert. Seit dem Jahr 2007
schreibt die Wohnbauförderung Tirol aber
diese relativ geringe Energiekennzahl vor.
Ich möchte auf dieses schnelle und rasche
Tempo der Herabsenkung im Wohnungsneubau hinweisen, weil ein allzu schnelles
Tempo Kosten mit sich bringen würde,
welche zumindest die Kundschaft, für die
die "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige
Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
GesmbH (NHT) steht, nicht mehr verkraften könnte.
Wie schaut die große reale Umgebung
aus? Es hat im April 2007 eine große
internationale Passivhaus-Tagung in
Bregenz stattgefunden. Deutschland,
Österreich und die Schweiz sind in diesem
Segment weltweit führend. Wir haben
weder in Kanada noch in Schweden
irgendwelche Vorbilder.
Laut Homepage der IG Passivhaus
Österreich haben wir in Österreich neun
Projekte, aber praktisch keines zertifiziert.
Wir wissen also nicht, ob das eine gute
Marketinggeschichte oder eine gute
Subventions-Antragsgeschichte ist. Bei
dem Projekt in der Utendorfgasse in Wien
ist der Plan zertifiziert.
In der Bundesrepublik Deutschland
werden nach dem Passivhaus Projektie-