Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_06-Juni.pdf
- S.31
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dass dieser Antrag von einer schlichten
Haltung zeigt. Schlicht ist nicht negativ,
sondern man hat sich gedacht, dass man
das halt als Thema hernimmt.
Es war noch nie in der Geschichte des
Innsbrucker Gemeinderates, dass der
Bürgermeister - das habe ich selbst
miterlebt - als graue Eminenz hinten sitzt
und das Treiben im Gemeinderat wohlwollend oder nicht wohlwollend beobachtet
und nur bei ganz schwierigen Sachen das
Wort ergreift. Die Zeiten haben sich
geändert. Wir sind im Gemeinderat vierzig
Mandatarinnen bzw. Mandatare und sind
alle gleich. Wir sind von der Bevölkerung
gewählt worden und haben für das Geld,
das wir bekommen und für das Vertrauen,
das uns entgegengebracht wird, zu
arbeiten.
Man soll zur Kenntnis nehmen, dass
derzeit die Bürgermeisterin Ressortzuständige für die Finanzen und für das
Personal ist. Das ist so wie in jedem
anderen Betrieb, da das die Stellschrauben sind, wo man etwas bewegen kann.
Die Kultur ist etwas, das ich mir nicht
nehmen lasse und mir das die Wählerin
bzw. der Wähler zugestanden hat. Dass
mir dann noch aufgrund des Wahlausganges die Allgemeine Finanzverwaltung und
Beteiligungen zugefallen sind, ist auch
evident.
Ein Kulturreferent fährt gelegentlich in
andere Kulturhauptstädte, um zu schauen,
wie diese irgendetwas abwickeln. Dann
wird dem Gemeinderat berichtet, was man
eventuell auch tun könnte usw. Vom Jahr
1994 bis zum Jahr 2000 hatte ich das
Ressort Wirtschaftsförderung, das mir
sehr liegt. Ich hätte das Ressort gerne an
jemanden abgetreten, der dafür gewählt
worden wäre, was jedoch nicht der Fall
war.
Ich werde in dem Amt meine Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter nicht mehr fordern,
sondern wir werden aufstocken. Es soll
das, was in diesem Amt geleistet wird,
entsprechend nach außen kommen, ohne,
dass sich die Mitarbeiterinnen bzw.
Mitarbeiter dem Stress und dem Zeitaufwand aussetzen müssen, das gewählte
Mandatarinnen bzw. Mandatare selbst
bestimmt tun können oder auch nicht.
GR-Sitzung 28.6.2007
Ich getraue mir zu sagen, dass in diesem
Stadtsenat letztendlich auch die Opposition Verantwortung übernommen hat, alles
genau zu beachten. Diejenigen, die Ämter
führen und Verantwortung haben, sind mir
auch Rechenschaft schuldig. Es wird in
den Ämtern gearbeitet, wie ich es in den
letzten fünfzehn Jahren nicht erlebt habe.
Deshalb bin ich bereit zu sagen, dass wir
eine gewisse Entschleunigung andenken
müssen. Die Mitarbeiterinnen bzw.
Mitarbeiter sitzen mit uns in einem Boot
und müssen das auch mit uns mitmachen.
Ich bin fest dazu entschlossen, hier etwas
zu ändern.
Letztendlich bin ich dem schlichten Ansatz
dankbar, weil dadurch die Diskussion im
Gemeinderat ausgelöst wurde. Diejenigen
die lesen können, wissen, dass es so
günstig ist wie noch nie, da in der Stabstelle Bürgermeister sehr viel abgewickelt
wird. Es wird für andere viel getan und das
ist alles notwendig.
Ich bin der Meinung, dass das nicht
weniger wird, sondern es wird das
Gegenteil der Fall sein. Ich werde darüber
dann den Gemeinderat entsprechend
informieren, das auch kommunizieren und
beantragen. Jedenfalls bedanke ich mich
von ganzem Herzen.
Das ist für mich gegenüber jeder Steuerzahlerin bzw. jedem Steuerzahler in dieser
Stadt schon ein gutes Gefühl und auch für
jeden Menschen, der Geld ohne Gegenleistung bekommt. Ich denke mir immer,
dass sich das die Gesellschaft leisten
kann, weil wir keine Skandale haben und
jene Leute, die damit beauftragt sind, das
Beste tun, was sie tun können. Ich kann
das jederzeit und überall, wo ich gefragt
werde, vertreten. Dafür möchte ich allen
von Herzen danken.
Den Antragstellern möchte ich mitteilen,
dass ich während des Sommers immer da
bin und jeder, der diesbezüglich eine
Aufklärung haben möchte, kann gelegentlich zu mir kommen. Wir werden Euch
sagen, was wir machen und Ihr könnt alles
ansehen und Euch ein Bild davon
machen. Ich danke jedenfalls für die
Gelegenheit, das im Gemeinderat einmal
sagen zu dürfen. (Beifall)
GR Mair: Ich bin auch sehr dankbar für
das Angebot, im Sommer in das Büro der