Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_09-November.pdf
- S.90
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GR Haller: Schlicht und ergreifend ist das
Gasser-Areal einfach der falsche Platz.
Das hat überhaupt nichts mit der Resozialisierung dieser Menschen und mit den
Arbeitsplätzen zu tun. Es hat aber auch
nichts mit der guten Arbeit des Vereines
zu tun. Darüber reden und diskutieren
müssen wir aber schon, warum der Verein
dorthin geschoben wird und warum die
zuständigen Politiker sagen, der Verein
soll in dieses Objekt übersiedeln, damit wir
unsere Ruhe haben.
Im Jahr 1998 hat es aufgrund des
Verkehrs eine Studie der Mag.-Abt. III,
Tiefbau, gegeben. Ich weiß, dass alles
etwas länger dauert, bis es realisiert wird.
Im Jahr 2003 wurde die städtebauliche
Studie Wilten-West von Arch. Dipl.-Ing.
Lorenz erstellt und im Jahr 2005 ist es
dem Bau- und Projekt-Ausschuss mit dem
Antrag dies zu beschließen, vorgelegt
worden. Es hat diesbezüglich vier Anträge
geben, wovon ich bitte einen zitieren darf:
"Die Mag.-Abt. III, Tiefbau, wird mit der
Verhandlung einer Kostenbeteiligung
durch das Land Tirol beauftragt.
Das Amt der Tiroler Landesregierung,
Landesbaudirektion, wird um Aufnahme
des Ausbaus der B174 Innsbrucker
Straße, Südring, im Abschnitt der Olympiabrücke bis zur Neuhauserstraße in das
Bauprogramm der folgenden Jahre
ersucht."
Das ist nur ein Antrag von den vier
Anträgen. Bei der Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte (AIM) wurde zum
Beispiel ein 9-Punkte-Programm beschlossen, in dem genau diese Abfahrt
zum Hauptbahnhof Innsbruck enthalten
war. Diese wurde, so wie die Untertunnelung der Grassmayr-Kreuzung, von der
Opposition gefordert und auch beschlossen.
Die Abfahrt vom Hauptbahnhof Innsbruck
und die Auffahrt zum Hauptbahnhof
Innsbruck war ein wichtiger Teil, damit der
Stadtteil Wilten entlastet wird. Das ist auch
für die Regionalbahn nicht ganz unwichtig.
Der Verein START - Sozialtherapeutische
Arbeitsgemeinschaft hat jetzt eineinhalb
Jahre gesucht, um dieses Objekt zu
finden. In drei oder fünf Jahren braucht er
wiederum ein neues Objekt. Der gewichGR-Sitzung 22.11.2007
tigste Grund für mich ist, dass psychisch
Kranke, die von uns zu Recht Hilfe
erwarten, an einen Ort abgeschoben
werden, wozu jeder Normaldenkende im
Gemeinderat sagt, dass das doch nicht
sein kann.
Am unverständlichsten ist es, wenn
Mitglieder des Gemeinderates sagen,
dass wir das tun müssen. Wenn bei der
Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte
(AIM) uns immer durch Bürgerinitiativen
vorgehalten wird, dass die dortigen
Bewohnerinnen bzw. Bewohner eine
psychische Belastung aufgrund des
Verkehrs haben, ist es nicht verständlich,
dass man jetzt psychisch Kranke in dieses
Areal übersiedelt. Am Südring fahren
täglich 44.000 Autos, im Osten befindet
sich der Hauptbahnhof Innsbruck, der
auch nicht leise ist und im Westen ist die
stark frequentierte Südbahnstraße.
Ich kann einfach nicht verstehen, warum
bei der Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte (AIM), die nicht so stark
belastet ist, gesunde Menschen krank
werden und an diesem Platz, der einer der
schwerst belasteten Plätze in Innsbruck
ist, psychisch Kranke gesund werden
sollen. Das begreife ich einfach nicht.
GR Grünbacher: So wie es GR Haller
darstellt ist es nicht, da es umgekehrt
gelaufen ist. Faktum ist, dass der Verein
dort einen Mietvertrag abgeschlossen hat.
Von abschieben kann überhaupt nicht die
Rede sein. Warum der Verein dort einen
Mietvertrag abgeschlossen hat, ist mir
nicht nachvollziehbar, da mit allen
Mitgliedern des Stadtsenates, mit denen
ich gesprochen habe, eine persönliche
Vorsprache bei den Einzelnen nicht
passiert ist. Dem Verein START - Sozialtherapeutische Arbeitsgemeinschaft ein
bisschen "Patschertheit" vorzuwerfen, ist
sicherlich nicht falsch.
Nicht wir haben den Verein abgeschoben,
sondern er hat einen Vertrag abgeschlossen und daher hat er als Verein einen
rechtskräftigen Vertrag abgeschlossen.
Jetzt muss er damit leben und kommt
hinsichtlich der Finanzierung zur Stadt
Innsbruck.
Ich finde diesen Ort suboptimal, also die
erste Wahl wäre das nicht gewesen. Aber
ich sage immer wieder, dass nicht wir