Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf
- S.42
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18.
Behandlung eingebrachter
Anträge
18.1
I-OEF 93/2007
Schulen, Ausarbeitung eines
Maßnahmenkataloges für Klassen mit mehr als 30 % Kindern
mit Sprachschwierigkeiten (GRin
Mag.a Schindl-Helldrich)
GRin Mag.a Schindl-Helldrich: Ich habe
diesen Antrag unmittelbar nach der
Sitzung des Kollegiums des Bezirksschulrates eingebracht. In dieser Sitzung ist es
darum gegangen, mit ExpertInnen
gemeinsam zu überlegen, wie es in
Zukunft in Schulen, in denen es einen sehr
hohen Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache oder Migrationshintergrund gibt und diese in alle Klassen
aufgeteilt werden, möglich sein kann, eine
gute Qualität von Unterricht zu bieten. Das
ist eine unbedingte Voraussetzung.
In Neu-Arzl hatten wir das Problem, dass
die Eltern österreichischer Kinder in
andere Schulen abgewandert sind und
jede Möglichkeit bzw. irgendwelche
Umwege genutzt haben, um diesen
Sprengel zu meiden. Das heißt, eine
unbedingte Voraussetzung, damit es für
alle Kinder und Eltern passt, ist, dass man
mit Binnendifferenzierung - so wie es auch
die ExpertInnen vorgeschlagen haben - an
diesen Schulen arbeitet.
Ich bin der Meinung, man sollte die
Lehrerinnen bzw. Lehrer sowie die
Direktorinnen bzw. Direktoren dieser
Schulen nicht mit diesem Problem allein
lassen. Wir sollten alle, und zwar nicht nur
auf der Bezirksverwaltungsebene, sondern
auch wir als Gemeinderat sagen, dass wir
uns dafür verantwortlich fühlen, in diesen
Schulen möglichst viele Möglichkeiten zu
schaffen.
Daher habe ich damals diesen dringenden
Antrag gemeinsam mit GRin Dr.in Krammer-Stark geschrieben. Es ist so, dass
das österreichische Schulsystem ursprünglich davon ausgeht, dass man
einfach die Anzahl der Schülerinnen bzw.
Schüler durchdividiert und dafür Ressourcen zur Verfügung stellt.
Es gibt allerdings von dieser geübten
Praxis schon einige Abweichungen. Es
GR-Sitzung 13.12.2007
gibt im Besonderen Schulhelferinnen bzw.
Schulhelfer oder Stützlehrerinnen bzw.
Stützlehrer für Sprachförderung usw. Ich
denke mir, dass man das in diese
Richtung unbedingt ausbauen sollte. In
Schulen, wo es einen sehr hohen Anteil
von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache gibt, sollte man diese noch
zusätzlich unterstützen; sei es durch
Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeiter
oder Sonderpädagoginnen bzw. Sonderpädagogen.
Ich bitte die Mitglieder des Gemeinderates
diesem Antrag näher zu treten und ihn zu
unterstützen.
GRin Mag.a Yildirim: Mir ist dieser
Zusammenhang durchaus klar. Man ist
nach einer langen und intensiven Zusammenarbeit im Kollegium des Bezirksschulrates im Juli 2007 zu dem Beschluss
gekommen, wo unter anderem Innsbrucker Pflichtschulen dahingehend angewiesen werden, keine Segregationen
vorzunehmen, also nicht ausschließlich
Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache
in eigenen Klassen zu unterrichten. Das ist
der Ausgangspunkt.
Mir fällt auf, dass kaum eine Sitzung des
Gemeinderates vergeht, ohne dass über
Integration von Zugewanderten gesprochen wird. Es wird auch von allen Seiten
beteuert wie wichtig das ist und wie
dringend man hier Maßnahmen setzen
muss. Darüber scheint Einhelligkeit zu
herrschen. Auch in anderen Gremien, wie
in den Bundesgremien und in der Schulaufsichtsbehörde, wurde der Beschluss
gefasst. Allerdings werden keine tatsächlichen Schritte gesetzt. Das heißt, es
vergeht Zeit ohne Ende und wir haben
keine Resultate. Das ist die eine Situation,
die mir Schwierigkeiten bereitet.
Die andere Situation ist natürlich - das
muss ich den Kolleginnen der Innsbrucker
Grünen auch entgegenhalten -, dass der
Sachverhalt zwar durchaus richtig
dargestellt wurde, aber in dem dringenden
Antrag wird ersucht, mit jenen Schulen,
die Klassen mit mehr als 30 % Kindern mit
Sprachschwierigkeiten haben, einen
Maßnahmenkatalog auszuarbeiten. Ich bin
mit den Innsbrucker Grünen, und hoffentlich auch mit den anderen Fraktionen, in
Übereinstimmung, dass dort, wo ein