Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.27

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2007_11-Dezember-Budget.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2007
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1011 -

Bedürfnisse junger Menschen sind. Aber
bisher haben sich die wahrnehmenden
Ansätze leider nicht durchgesetzt.
Beschlossen hat man im Stadtsenat ein
mögliches Alkoholverbot, wie es sich die
"Haudrauf-Politiker" wünschen. Wo
bleiben eigentlich Phantasie und Vision
dabei?
Viele Menschen in dieser Stadt warten
darauf, dass endlich Phantasie, Visionen
und auch Träume einkehren. Wenn wir
uns als Stadt begreifen wollen, mit ihrer
Vielfalt und Unterschiedlichkeit, dann
muss die Einheit in der Vielfalt auch
gefördert werden. Dann dürfen wir nicht
bei der beginnenden Unterstützung der
freien Kulturszene stehen bleiben, dann
müssen wir beginnen, die Vielfalt dort zu
unterstützen, wo sie sich selbst organisiert: In der freien Jugendarbeit, in der
lesbischen und schwulen Szene, bei
manchmal unbequemen Vereinen und
Initiativen. Gesellschaftliche Vielfalt zu
fördern, das verbessert die Lebensqualität
von uns allen in dieser Stadt nachhaltig.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen
Sie es mich das alles auf eine Formel
bringen: Haben Sie schon einmal versucht, eine Brioche zu backen, oder ein
Croissant? Ein Weizenvollkornbrot, ein
Brot mit Sonnenblumenkernen, neben GR
Haller, hat das einmal jemand versucht?
Die andere Bäckerei, von der ich anfangs
gesprochen habe, die wir Innsbrucker
Grünen uns wünschen, die denkt heute
daran, dass man Sauerteig ansetzen
muss, wenn man in einigen Tagen
nahrhaftes Brot backen will. Sie verzichten
mit diesem Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck auf den
Sauerteig. Sie verzichten darauf Vorsorge
zu treffen, für Integration und Klimaschutz.
Sie denken nicht daran, dass wir auch
morgen noch essen wollen. Ihr Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck
vernachlässigt heute die Vorsorge und
damit machen Sie Politik auf Kosten
zukünftiger Generationen.
Vielleicht kann man eine Plaudertasche
ohne Sauerteig backen, aber ohne
Integrationspolitik, ohne Klimaschutzpolitik
oder ohne eine neue Politik für Studierende und Mieterinnen und Mieter in dieser
Stadt werden wir Junge für Ihren JahresGR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

voranschlag der Landeshauptstadt
Innsbruck bezahlen. Was heute versäumt
wird, muss in der Zukunft mehrfach
bezahlt werden. Bei diesem Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck
sind wir Innsbrucker Grünen froh, nicht
mitverantwortlich zu sein, und wir werden
es daher ablehnen. (Beifall von Seiten der
Innsbrucker Grünen)
GR Gruber: "Expect emotions" - "Erwarte
Emotionen oder erwarte Leidenschaft" ist
der Slogan der FußballEuropameisterschaft (EURO) 2008, die im
nächsten Jahr Innsbruck besuchen wird.
Wir freuen uns schon auf die Mannschaften, die bei uns um den Titel ringen
werden.
Aber eigentlich passt dieser Slogan sehr
gut, nicht nur zu der heutigen Debatte,
sondern auch zur Entstehung des
vorliegenden Jahresvoranschlages der
Landeshauptstadt Innsbruck 2008 bzw.
auch zur Innsbrucker Stadtpolitik im
Allgemeinen.
Das ist aber auch gut so, denn ohne
ernsthafte Leidenschaft hat Politik keinen
Wert und ein "laues Match um einen
kurzen Applaus" langweilt Publikum und
macht nicht nur den Fußball langweilig.
Unmotivierte Spieler und ein gelangweiltes
Publikum sind eben ein Feind der Politik.
Diese Leidenschaft verbindet die Fraktionen in unserem Gemeinderat und abgesehen von immer wiederkehrenden
technischen Fouls - verläuft unsere Arbeit
konstruktiv und sehr zukunftsweisend.
Natürlich verfolgen wir teils unterschiedliche Ideen und Ziele. Während manche
sich fast nur dem Defensivspiel auf dem
grünen Rasen widmen und immer
kopfschüttelnd Ballannahmen verhindern,
versuchen andere konsequent den Zug
zum Tor und damit der Zukunft zu suchen.
Die eigene Einschätzung über die
Spielanlage ist jeder Fraktion natürlich
selbst überlassen. Für die Innsbrucker
Volkspartei kann ich aber feststellen, dass
wir eine stabile Abwehr, ein starkes
Mittelspiel und einen guten Sturm haben.
Mit dieser Mannschaft wollen wir die
Zukunft für die Menschen in der Stadt
gewinnen.