Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.78

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extremen Polarisierungen, die für Veränderungen notwendig sind, trotzdem in
einer sachlichen und kollegialen Art im
Gemeinderat ausgetragen und dargestellt
werden. Auch wenn mir StRin Mag.a
Schwarzl immer vorwirft, dass ich ein
besonderes Bedürfnis nach Harmonie
habe, bin ich trotzdem in vielen Bereichen
ein sehr streitbares Wesen geblieben.
(Bgm.in Zach: Hardliner.)
Stahlhelm, Frau Bürgermeisterin ist etwas
anderes. Ein Vorteil ist, dass ein Krebs
besonders sensibel ist und noch dazu,
wenn er aus einer Familie mit einem
gewissen kulturellen Hintergrund kommt.
Ich möchte zwei Bereiche anschneiden
und werde die Zeit dann nicht mehr beim
Thema Wohnbauförderung konsumieren.
Auch möchte ich, wie GR Mag. Fritz, den
Bereich Architektur und Stadtentwicklung
im Allgemeinen aber auch im Speziellen
hier zur Sprache bringen.
Wenn wir diesen fantastischen Kulturbericht sehen, kann ich an der Spitze der
Frau Bürgermeisterin, allen Beteiligten und
vor allem den Initiativen gratulieren. Man
muss wirklich sagen, dass in der Stadt
Innsbruck extrem viel passiert. Wenn man
uns mit einer amerikanischen Stadt
vergleichen würde, dann müsste die Stadt
in Amerika eine Million Einwohnerinnen
bzw. Einwohner haben, um dieses
Kulturangebot wie wir in Innsbruck zu
haben. Das heißt, wir sind also auf einem
sehr hohen Level.
Trotzdem gibt es viele Leute, die einfach
unzufrieden sind oder vielleicht immer
unzufrieden bleiben. Das hängt aber mit
vielen Faktoren zusammen. Sie finden
vielleicht aufgrund von persönlichen
Empfindungen gar nicht den Zugang zur
Kultur oder haben vielleicht auch eine
gewisse Schwellenangst, kulturelle
Einrichtungen zu nutzen. Bei vielen
Menschen ist Kultur immer noch etwas
sehr Elitäres, da sie Angst haben, dass sie
vielleicht jemand, der sich in diesem
Bereich auskennt, nach ihrer Meinung
fragt.
Schwerpunkt müsste es sein, sich zu
fragen, wie man dieses tolle Angebot den
Menschen näher bringen kann. Ich glaube,
die Kommunikation zwischen dem
GR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

Angebot und das, was letzten Endes die
Bewohnerinnen bzw. Bewohner, welche in
der Stadt wohnen, vermerkt abholen
sollten. Ich glaube, dass diesbezüglich
noch Defizite vorhanden sind. Dafür weiß
ich aber auch kein Patentrezept. Man
macht sehr viel Mundpropaganda.
Wie ich noch Mitglied des Theaterausschusses war, hat man die Leute dazu
animiert, ins Tiroler Landestheater zu
gehen. Wir haben wirklich eine der besten
deutschsprachigen Bühnen in Europa und
haben kein Theater, im Vergleich zu
anderen deutschen Theatern, zusperren
müssen. Das ist ein wichtiger Punkt.
Kultur ist nicht nur das, was man alles
sieht, egal ob es jetzt das Programm oder
die Architektur ist. Wir haben immer
gesagt, dass die Stadt Innsbruck ein
Knotenpunkt in den Alpen zwischen NordSüd und Ost-West und die Stadt der
Begegnung ist. Begegnung kann untereinander sein, sprich mit dem Gewohnten,
aber Begegnung ist für mich noch viel
mehr das mit dem Ungewohnten bzw.
auch "Fremden".
Wir haben Begegnungen mit dem
Tourismus auf der einen Ebene. Wir
haben also internationale Begegnungen
nicht nur durch den Kongresstourismus,
sondern generell, da wir einfach ein
Tourismuszentrum sind. Wovor ich
besonders Angst habe, ist, dass die
Tendenzen in Österreich leider immer
mehr zunehmen. Alles, was anders und
fremd aussieht, mit dem muss man
besonders vorsichtig umgehen.
Ich darf wirklich die Bitte aussprechen,
dass wir sensibel genug sein sollen,
zwischen dem, was fremd und kriminell ist
und zwischen dem, was nur fremd aber
normal ist und eine Heimat sucht, zu
differenzieren. (Beifall)
Ich sage das deshalb so ausdrücklich, weil
ich sehe, dass diese Balance in vielen
Bereichen verloren geht. Es nützt uns
nichts, wenn wir diesen ganzen Luxus, die
Architektur und den Wohnraum haben, es
aber zu einer Entwicklung kommen wird,
wo sich die Menschen gegenseitig nicht
mehr achten, schätzen und nicht mehr
helfen. Dann ist das soziale Gleichgewicht
gestört.