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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_05-Mai.pdf

- S.22

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Kollektor geführt, wo alle Ver- und
Entsorgungsleitungen untergebracht sind.
Wir haben vor Jahren ein Pilotprojekt
gestartet und uns angesehen, wie das in
der Praxis wirklich funktioniert. Wir haben
dann feststellen müssen, dass die
Leitungen hinsichtlich der Höhenlage und
der zeitlichen Abfolge, wie man sie für
einen Neubau braucht, nicht optimal
zusammenpassen.
Eine Kanalleitung ist in der Regel die
tiefste und kommt unter die Bodenplatte.
Die Stromleitung oder Telekom ist nur
sehr seicht liegend, und das funktioniert
auch hinsichtlich der zeitlichen Abfolge
nicht. Wenn man das rein organisatorisch
und kostenmäßig sieht, landet man
schlussendlich wieder bei zumindest zwei
bis drei Zuleitungen zu den Gebäuden, die
zu unterschiedlichen Zeitpunkten hergestellt werden.
Ein Kollektor ist sicher eine ideale Sache,
wenn man große Objekte anschließt. Bei
einem Industriebau oder einem größeren
Wohnblock macht das Sinn, aber bei
kleinen Gebäuden, waren wir der Meinung, dass das nicht realisierbar ist.
GR Mair: Ich lese in den Geschäftsberichten der Innsbrucker Kommunalbetriebe
AG (IKB) nicht zum ersten Mal, dass die
Abgabemengen sinken und das heißen
wird, dass die Gebühren steigen. Müsste
nicht aufgrund der betriebswirtschaftlichen
Rechnung durch sinkende Abgabemengen
auch der Betrieb zumindest teilweise
billiger werden? Im Kanalnetz selber ist ja
die Belastung nicht nur von außen,
sondern auch von innen. In weiterer Folge
müsste in der Kläranlage das auch in der
betriebswirtschaftlichen Rechnung sinken.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer sieht das offenbar
nur als Verkehrsstadtrat und nicht als
Umweltstadtrat. Eigentlich sollten wir es
belohnen, wenn die Leute weniger Wasser
in die Kanäle abgeben. Die Gebühren
sollten dadurch nicht teurer werden, da wir
ja möchten, dass die Leute weniger
Wasser abgeben, sparen, Brauseköpfe mit
Lufteinlässen einbauen und den kleinen
Knopf beim WC benützen.
Daher sollten wir uns über das betriebswirtschaftliche von der einzelnen Geschäftssparte Abwasser in der Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB) hinaus
GR-Sitzung 15.5.2008

überlegen, wie wir es belohnen, dass die
Leute weniger Abwasser abgeben. Die
Leute sollten nicht dafür bestraft werden,
dass sie weniger Abwasser verbrauchen.
Dipl.-Ing. Dr. Hupfauf: Die rückläufigen
Abgabemengen sind eine Tatsache, die
nicht nur bei uns, sondern auch in anderen
Städten so ist, und zwar schon seit einiger
Zeit. Zur Frage, was das mit den Kosten
zu tun hat, ist die Antwort Folgende: Das
hängt davon ab, wie das Verhältnis der
Fixkosten zu den variablen Kosten ist.
Wenn wir als einfaches Beispiel ein
Wasserleitungsnetz hernehmen, ist es aus
unserer Sicht leider Gottes so, dass wir
praktisch nur Fixkosten haben. Es ist der
Wasserleitung relativ egal, ob wenig oder
viel Wasser durchgeht. Im Gegenteil,
wenn wenig Wasser durchfließt, gibt es
Ablagerungen und es entstehen dadurch
höhere Reinigungskosten. Das ist die
Problematik, die wir hier haben.
Beim Abwasser ist das nicht ganz so
ausgeprägt, aber die Fixkosten belaufen
sich trotzdem über 90 %. GR Mair hat
Recht, dass es bei der Kläranlage,
Chemikalien und Energie variable
Kostenanteile sind. Hinsichtlich der
Anlage, Investition und des Personals
spielt das keine Rolle.
Beim Kanalnetz ist in einem Mischkanalsystem dieser Rückgang an Schmutzwassermenge praktisch gar nicht feststellbar.
Hier sind die Niederschlagswässer die
dominierende Größe.
GR Mair: Wenn man es also belohnen
will, dass die Leute weniger Wasser
verbrauchen, müsste das Wasser quasi
von außen dazukommen.
(Bgm.in Zach: Das ist logisch erklärbar.)
StRin Mag.a Schwarzl: Ich habe eine
kurze Frage an den Vorstandsvorsitzenden, da es jetzt wahrscheinlich die letzte
Gelegenheit ist. Im letzten Jahr habe ich
nach einem Kongress in der Stadt
Neuburg über "erneuerbare Energie"
angeregt, sich das System in Zürich
anzusehen, wo angeblich die Abwärme
des Kanalisationssystems - wir erzeugen
viel Wärme im Kanal durch das, was wir in
den Kanal entsenden - genutzt wird, um
sie für Wärmegewinnung, Raumwärme
usw. zu verwenden. Hat man sich so