Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_05-Mai.pdf
- S.27
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Es ist sicherlich richtig, wenn man eine
Jury einsetzt, die dann dem Stadtsenat
eine Empfehlung gibt. Ich würde vorschlagen, dass es doch im § 5 heißen müsste:
"Die Vergabe des Preises der Kulturen
erfolgt über Vorschlag der Jury durch den
Stadtsenat."
Das würde ich für richtig halten und
möchte anregen, dass man das in den
Richtlinien aufnimmt bzw. diese Formulierung überdenkt. Dies würde dem Preis der
Kulturen ein zusätzliches Gewicht geben
und eher im Einvernehmen mit dem
Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck sein.
GRin Mag.a Yildirim: Bezüglich der
Vergabe des Preises der Kulturen möchte
ich grundsätzlich sagen, dass das sehr
erfreulich ist. Was die formellen Dinge
betrifft, wie "zu entscheiden, ob man den
Nebensatz hinsichtlich der Aufteilung des
Geldbetrages ändert", habe ich grundsätzlich kein Problem. Es schließt ja nicht aus,
dass die Jury den Preis doch aufteilt,
wenn sie der Meinung ist, dass bei zwei
eingereichten Projekten beide sehr gut
sind und es verdienen, den ersten Platz zu
bekommen. Persönlich habe ich keine
Bedenken, wenn dieser Nebensatz
herausgenommen wird.
Ich muss um Verständnis bitten, denn mir
fehlt im Zusammenhang mit der Vergabe
von Preisen die Erfahrung. Auch in der
Frage, ob man das letztendlich im
Stadtsenat absegnet oder nicht, sehe ich
grundsätzlich kein Problem.
Es wurde im Vorfeld immer wieder Kritik
im Zusammenhang mit diesem Projekt der
Stadt Innsbruck geäußert. Dieses Projekt
ist eine sehr gute und nachhaltige Sache,
weil es die Vielfalt und Realität in der Stadt
mehr oder weniger anerkennt. Das war die
Hauptintention dieses Antrages und
keineswegs, wie bereits erwähnt, ein
Ersatz für ein Gesamtintegrationskonzept
für die Landeshauptstadt Innsbruck.
Mir ist es ganz wichtig, das als solches zur
Kenntnis zu nehmen. Der Preis der
Kulturen ist einer von vielen Preisen,
welche die Stadt Innsbruck auslobt und ich
finde, dass das eine sehr gute Sache ist.
Man sollte vielleicht gegenüber dieser
Formulierung nicht so skeptisch sein.
Sicherlich ist da oder dort möglicherweise
GR-Sitzung 15.5.2008
ein Satzfehler bzw. ein Fehler passiert, wo
man meinen könnte, dass es schlimmstenfalls so interpretiert werden könnte, dass
es nicht zielführend ist.
Ich denke mir, dass beim Beschluss schon
ein gewisses Grundvertrauen zu erwarten
ist. In jedem Gremium wurde das trotz
Verbesserungsvorschlägen oder Kritik
immer einstimmig beschlossen und ich
wünsche mir, dass das nach wie vor in der
heutigen Sitzung des Gemeinderates so
sein wird. Es handelt sich um einen
Anerkennungspreis und nicht um Integrationsarbeit. Im Arbeitsübereinkommen der
derzeitigen Stadtregierung steht, dass das
Tiroler Integrationskonzept auch für die
Landeshauptstadt Innsbruck umgesetzt
wird. Das ist etwas, an dem laufend
gearbeitet werden sollte.
Ich bin hier zuversichtlich und glaube,
dass Wohlwollen und Interesse vorhanden
ist, um Integration auf verschiedenen
Ebenen zu fördern.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Wir freuen uns
natürlich, dass der "Preis der Kulturen"
Realität ist. Über den Titel "Preis der
Kulturen" sind wir jedoch nicht besonders
glücklich, weil wir der Meinung sind, dass
wir in der Stadt Innsbruck nicht verschiedene Kulturen, sondern Innsbruckerinnen
und Innsbrucker haben, die einfach aus
verschiedenen kulturellen Zusammenhängen stammen. Das gemeinsame und
verbindende ist, dass wir alle in derselben
Stadt wohnen.
Das zweite ist, wie mit dem Begriff
"Integration" umgegangen wird. Ich
persönlich verstehe immer noch nicht, wie
man in den gleichen Richtlinien Folgendes
schreiben kann:
"§ 1: Die Stadt Innsbruck vergibt jährlich
einen Preis, um Personen und Institutionen auszuzeichnen, die sich im alltäglichen Leben um die Integration von
Menschen mit Migrationshintergrund in
Innsbruck besonders verdient gemacht
haben, sowie für eine gegenseitige
Anerkennung der Kulturen eintreten.
§ 4: Ausgezeichnet werden sollen
einzelne oder dauerhafte Aktivitäten, die
die Begegnung und das Miteinander von
Menschen verschiedener Herkunft und
Muttersprache fördern.