Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_07-Juli.pdf
- S.12
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gungen allein verantwortlich. Haftung
und Instandhaltung gehen ebenfalls
zu Lasten der Mieterin.
Es handelt sich um die Errichtung einer
Musterhaussiedlung in der Stadt Innsbruck
und zwar in Amras östlich des neuen
Sporthandelshauses Intersport EYBL. Es
soll eine Fläche und zwei Teilflächen an
die Firma Musterhauspark Errichtung
Verwaltung und Beteiligung GesmbH,
vertreten durch Ing. Abenthung Manfred,
vermietet werden, um dort die Musterhaussiedlung mit maximal elf Häusern zu
errichten. Es sollen auch die Erschließungswege errichtet werden und die
entsprechenden Parkplätze für die
Menschen, die dann dort wohnen und
auch für die Kunden, die dort hinkommen.
Es werden natürlich auch die Nebengewerbe dort vor Ort sein und letztendlich
sind 25 Arbeitsplätze durch die Errichtung
des Musterhausplatzes im Osten von
Innsbruck in Aussicht. Der Miet- und
Pachtvertrag soll spätestens am 1.4.2009
beginnen und vorerst wird er auf zehn
Jahre bis zum 31.12.2019, etwas mehr als
zehn Jahre, abgeschlossen. Ob es dann
eine Verlängerung gibt, wird man sehen.
Es ist jetzt eine Vertragsdauer von zirka
zehn Jahren ausgemacht. Die weiteren
Konditionen sind in der nicht öffentlichen
Sitzung zu beraten.
StRin Mag.a Schwarzl: Es geht um die
Zwischennutzung von Freiland durch
Musterhäuser, wo die Möglichkeit besteht,
für fünf plus zwei Jahre nicht fixe Bauten
oder auf ewige Zeiten errichtete Bauten zu
errichten. Nach dieser Zeit muss dann
überlegt werden, ob das ganze Ding
wieder weg muss oder es zu einer
Sonderwidmung kommt und das Ganze
bleiben kann.
Ich habe mich im Stadtsenat noch der
Stimme enthalten, weil ich verzweifelt
versucht habe, im Stadtsenat Information
zu bekommen, um welche Musterhaussiedlung es sich handelt, weil auch vom
Passivhaus die Rede war.
Es gibt diese Fertighausmusterparks z. B.
jenen in Eugendorf. Als gebürtige Oberösterreicherin fahre ich dort immer vorbei,
wenn ich zu meinem Vater heimfahre.
Diese Musterhaussiedlung ist schrecklich.
Das ist genauso diese Ansammlung von
GR-Sitzung 10.7.2008
Einfamilienhäusern auf 500 m2 Parzellen,
wie sie vor allen Dingen für das Flachland
in Ober- und Niederösterreich, also in
Ostösterreich üblich sind. Diese können
aber wahrlich nicht die Zukunft der
Baukultur und des Städtebaus in Tirol und
der Stadt Innsbruck sein.
Ich habe mich daher der Stimme enthalten. Dem Stadtsenat habe ich aber
versprochen, dass der Klub der Innsbrucker Grünen bis zur Sitzung des Gemeinderates zu einem Ja oder zu einem Nein
findet. Wir haben zu einem Ja gefunden
und ich möchte das kurz begründen.
Auf der einen Seite steht die Einfamilienhausphilosophie, die natürlich unseren
raumordnerischen Erfordernissen in Tirol
nicht mehr entspricht. Zum anderen habe
ich natürlich, nachdem die Information im
Stadtsenat nicht gegeben werden konnte,
den Investor, Ing. Abentung Manfred
angerufen. Wir hatten ein sehr langes
Gespräch. Das, was er dort plant,
erscheint mir zumindest temporär interessant und beobachtbar. Das Ganze soll ein
Passivhaus und Niedrigstandardenergiepark werden und nicht zur Gänze mit dem
internationalen Slogan "In einem schönen
Gartl da steht ein Haus von Hartl" bestückt
werden. Es werden dort zu 50 % von
heimischen Firmen, die gerade im
Holzvorfertigungsbau tätig sind, solche
Häuser errichtet.
In Zusammenarbeit mit der Zukunftsstiftung Tirol soll es dort ein zentrales
Musterhaus geben, das in eine Art
Kompetenzzentrum für erneuerbare
Energien entwickelt werden soll, wo auch
Solaranbieter, Photovoltaik, Solarthermie,
aber auch Wärmedämmer, Steinwolle für
die Sanierung von Großwohnanlagen
vertreten sein werden. Dazu soll es
Vorträge usw. geben. Der Wunsch von
Ing. Abenthung Manfred ist es, ab der
Marktreife eines Elektroautos mit hoher
Reichweite und kurzer Aufladezeit, dass
dieses in zwei Jahren auch dort herumfährt.
Dieser Ansatz hat uns dazu geführt zu
sagen, dass wir dem Projekt jetzt einmal
zustimmen. Der Druck wird sicher groß
sein, dass wir in fünf plus zwei Jahren,
wenn dann eine Umwidmung erfolgen
müsste, dass diese Ansiedelung fix