Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_02-Feber.pdf
- S.15
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Ich denke aber, es sollte zumindest die
formelle Grundlage gewahrt werden.
Wenn einmal in einem Stadtteilausschuss
über einen Antrag abgestimmt wurde,
sollte er automatisch in die nächste
Sitzung des Gemeinderates kommen.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte hier
jetzt keine Debatte über Igls und Arzl
eröffnen, sondern die Handhabung der
Anträge allgemein abklären.
Zum Abänderungsantrag von
GR Haselwanter: Die FPÖ erweist damit
dem Stadtteilausschuss Arzl einen
Bärendienst. Stadtteilausschüsse sind
meiner Ansicht nach dafür da, um das
Zusammenleben in einem Stadtteil zu
fördern. Solche Ansinnen, wie sie
GR Haselwanter vorgetragen hat, sind in
der Sitzung des Stadtteilausschusses Arzl
nicht zur Debatte gestanden. Wenn man
jetzt versucht, über eigenes politisches
Kleingeld einen Spalt in die Arzler
Gesellschaft zu treiben, dann halte ich das
für sehr bedenklich.
Der Arzler Fußballplatz ist einer der
wenigen Sportplätze in der Stadt Innsbruck, welcher sich sehr gut für informelles
und nicht vereinsgebundenes "Sporteln"
eignet, da er nicht den UEFA- oder
sonstigen Normen entspricht. Es können
die Leute dort einfach hingehen und
kicken. Dort spielen halt auch einmal
Teams mit Mitgrationshintergrund und das
finde ich auch in Ordnung. Gerade über
den Sport soll das Zusammenleben in der
Gesellschaft gefördert werden und nicht
durch solche Anträge ein Keil hinein
getrieben werden. (Beifall)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Der
Abänderungsantrag der FPÖ veranlasst
mich, doch noch einmal das Wort zu
ergreifen. Es ist tatsächlich ein Problem
beim Fußballplatz Arzl, dass insbesondere
an den Wochenenden Fußballmannschaften mit Migrationshintergrund hinkommen.
Ich kenne diese Problematik und mir
wurden diesbezüglich Beschwerden
zugetragen.
Der Fußballplatz Arzl wird nicht von der
Mag.-Abt. V, Sport, sondern eigentlich von
der Mag.-Abt. III, Land- und Fortwirtschaft,
bzw. Mag.-Abt. III, Grünanlagen, betreut.
Es ist ein Problem, dass die Arzler Jugend
an den Wochenenden diesen Platz
GR-Sitzung 26.2.2009
großteils nicht benützen kann. Dieses
Faktum kann man auch nicht so locker
abtun. Allerdings würde ich nie soweit
gehen, dass man diese Mannschaften
ausschließt.
Es besteht ein gewisser Regulierungsbedarf. Man könnte vielleicht versuchen, mit
allen Betroffenen zu reden und eine
zeitliche Nutzungsregelung zu treffen. Ich
glaube, das ist auch der Wunsch der
Arzler Bevölkerung.
GR Mag. Fritz: Zur Präzisierung des
Vorschlages von Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing.
Sprenger: Es gibt Kinder, die einfach zum
Fußballspielen hingehen und es gibt
Mannschaften, die sich zum informellen
Wettbewerb treffen. Wenn man jetzt
seitens der Mag.-Abt. III, Grünanlagen,
eine Nutzungsregelung machen würde, wo
gewisse Zeiträume für das freie Kicken
und gewisse Zeiträume für informelle
Wettbewerbe sichergestellt werden, wäre
das im Sinne der Gleichbehandlung von
allen denkbar. Bei den Zeiträumen für
informelle Wettkämpfe bekommen jene
den Platz, welche sich als erstes für
diesen Zeitraum bei der Mag.-Abt. III,
Grünanlagen, anmelden. Aber den
herkunftsbezogenen Vergabegrundsatz,
also ob jemand seit drei Generationen
ArzlerIn ist oder ähnliches, halte ich für
falsch.
GR Grünbacher: Diese Ansätze sind alle
schön und gut, aber leider spielt sich das
nicht. Der Fußballplatz Arzl ist nicht dafür
da, um reserviert zu werden und dann für
Hobbymannschaften einen Trainingsplatz
zu bieten. Das ist ein öffentlich zugänglicher Platz und das soll er auch bleiben.
Wir haben im Olympischen Dorf die
gleichen Probleme, wo grundsätzlich die
Stärkeren - nämlich Erwachsene - die
Kinder von den Spielplätzen vertreiben.
Der Fußballplatz Arzl ist kein Sportplatz
und wird daher auch nicht von der Mag.Abt. V, Sport, verwaltet. Nur bei Sportplätzen können sich Vereine einmieten. Alles
andere würde ich für absolut kontraproduktiv halten. Das ist ein Kinderspielplatz
mit Sportmöglichkeit.
Im Übrigen ist mit total egal, ob es sich
jetzt um erste, zweite oder dritte Generation handelt - mir ist nur wichtig, dass jene