Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_04-April.pdf

- S.55

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- 261 -

das bisher übliche Maß Lehrstellen
angeboten werden.
Buchacher, Eberl, Grünbacher, Marinell,
Dipl.-HTL-Ing. Peer, Pipal und Dr.in
Pokorny-Reitter, alle e. h.
Nach aktuellen Angaben des Arbeitsmarktservice Innsbruck (AMS) fehlen
aufgrund der wirtschaftlichen Situation für
das Jahr 2009 über 600 Lehrstellen,
darüber hinaus befinden sich viele in
überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen. Leider sehen viele Betriebe bei der
Lehrlingsausbildung ein Einsparpotential
und beklagen gleichzeitig den Facharbeitermangel.
Die Stadt Innsbruck selbst bildet elf
Lehrlinge aus, das sind weniger als 1 %
der 1.400 Beschäftigten. Aber auch jene
Betriebe, an denen die Stadt Innsbruck
Beteiligungen hält, sehen ihre gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den
jungen Menschen nur teilweise oder gar
nicht.
So beschäftigt z. B. die Innsbrucker
Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH
(ISD) als eine der größten städtischen
Betriebe gerade einmal sechs Lehrlinge
und die Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI)
überhaupt keine. Von einer vorbildlichen
Größenordnung kann man erst sprechen,
wenn Lehrlinge mindestens 5 % aller
Beschäftigten in den einzelnen Betrieben
ausmachen.
Daher wäre es gerade in Zeiten wie
diesen wichtig, wenn die Stadt Innsbruck
und ihre beteiligten Betriebe ein Signal an
die jungen Menschen und an die Wirtschaft senden, dass die Lehrausbildung
ein wichtiges Anliegen und für alle eine
Zukunftsinvestition ist.

24.2

I-OEF 58/2009
Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18 Jahren, Umsetzungsmaßnahmen
(GR Grünbacher)

GR Grünbacher Ich stelle gemeinsam mit
meinen MitunterzeichnerInnen folgenden
dringenden Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
GR-Sitzung 16.4.2009

Der Gemeinderat der Stadt Innsbruck
spricht sich für eine Ausbildungsgarantie
aller Jugendlichen bis 18 Jahren aus und
unterstützt die notwendigen Umsetzungsmaßnahmen in der Stadt Innsbruck dazu.
Die Stadt Innsbruck unterstützt die
Schaffung eines Gesetzes, das diese
Intention zum Inhalt hat (hier kann die
Südtiroler Gesetzeslage als Beispiel
genannt werden).
Grünbacher, Blaser Hajnal, Eberl,
Marinell, Dipl.-HTL-Ing. Peer, Pipal,
Dr.in Pokorny-Reitter und Praxmarer, alle
e. h.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist leider
massiv im Steigen begriffen. Es wird Zeit,
etwas dagegen zu tun, wollen wir nicht
immer mehr jungen Menschen die
Perspektive nehmen. Es gilt dafür ein
Bekenntnis abzugeben.
Sowohl im Regierungsübereinkommen der
Bundesregierung als auch in der Koalitionsvereinbarung der Tiroler Landesregierung ist das Ziel der Ausbildungsgarantie
aller Jugendlichen bis 18 Jahren verankert. Die Rahmenbedingungen müssen
von den gesetzgebenden Parlamenten
beschlossen werden, doch die Kommunen
können sich aktiv in dieses Ziel einbringen.
Durch aktive Beschäftigungspolitik für
junge Menschen, vermehrte Einstellung
von Lehrlingen und dem Anbieten von
Praktikumsplätzen kann auch die Stadt
Innsbruck aktiv Zukunft geben. Mehr noch,
die Stadtgemeinde Innsbruck spricht sich
für die Schaffung einer bundesgesetzlichen Regelung aus, die Ausbildungsplätze
für alle Jugendlichen bis 18 Jahren
garantiert. Ein Beispiel hierfür könnte die
Südtiroler Regelung sein.
Es geht um Kooperationen in der Ausbildung, die Schaffung und Förderung
überbetrieblicher Lehrwerkstätten und
sonstiger flankierender Maßnahmen. Die
Jugend ist unsere Zukunft. Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten, darf die
Stadt nicht auf ihre Zukunft vergessen.