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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_09-Oktober.pdf

- S.42

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Die Flexibilität am Markt ist ungeheuerlich.
Ich habe in München in der Innenstadt
Lokalaugenschein betrieben. Dort sind alle
Geschäfte durchgehend bis 20.00 Uhr
geöffnet. Für mich ist das ein Zeichen des
verschärften Wettbewerbs. Diesbezüglich
kann mir niemand etwas anderes einreden. Ich war in Zürich und auf der Fahrt
dorthin habe ich in zwei Hotels bezüglich
Nächtigung angerufen. Innerhalb von
zweieinhalb Stunden haben diese den
Preis für die Nächtigung dreimal verändert, und das in einem sehr guten Hotel im
Zentrum.
Die Leute sind flexibel geworden und
deshalb müssen wir überlegen, wie wir
hier mithalten können. Es wird nicht
möglich sein, die derzeit gewährten
sozialen Leistungen beizubehalten und
gleichzeitig überall "mitzuhupfen". Wie soll
das funktionieren? In Zürich sind in der
Innenstadt die Geschäfte am Samstag bis
22.00 Uhr geöffnet. Ich habe mit einer
etwas älteren Verkäuferin gesprochen, die
gesagt hat, dass das nicht mehr auszuhalten sei, worauf ich sie gefragt habe, ob
das Geschäft um diese Zeit gut läuft.
Daraufhin hat sie mir Folgendes geantwortet: "Das isch mir glich, es geht halt so wie
sonst auch".
Man muss sich nur den M-Preis am
Hauptbahnhof Innsbruck ansehen. Dieser
fällt in die Sonntagsregelung, aber hier
stellen wir immer wieder die Grundsatzfrage, ob daran nicht die Vereine und
Familien, zerbrechen.
Was das Tanzen, GR Ing. Krulis, betrifft:
In dem Moment, wo der Bedarf für LiveMusik besteht, werden wieder Musikkapellen live spielen, so wie es in meiner
Jugend war. Bevor es keine Nachfrage
gibt, wird es auch keine Live-Musik geben.
Wir gehen mit rasenden Schritten einer
Änderung entgegen, allerdings noch auf
keinem schlechten Niveau.
Schon vor drei Jahren haben mich der
Hotelier, Harald Ultsch und Dr. Karl
Gostner "gelöchert", dass sie eine neue
Marke haben möchten. Die TouristikerInnen haben sich erst gemeldet, wie sie
gemerkt haben, dass es nicht mehr so gut
läuft wie bisher. Ich kann viel von dem,
was GR Mag. Fritz gesagt hat, nachempfinden. Wer hindert die Innsbrucker
GR-Sitzung 22.10.2009

Grünen daran, sich an einen Tisch zu
setzen und über die Frage, ob die Stadt
der Vielfalt eigentlich noch richtig ist, zu
diskutieren?
Natürlich wird man über eine Spezialisierung nachdenken. "Wien ist anders" ist
zwar ein nettes Schlagwort aber nicht
mehr. In Wien findet ein Event nach dem
anderen statt, aber auch dort gibt es
gewaltige Einbrüche. Ein Hotel nach dem
anderen wird eröffnet und auf einmal wird
es stillschweigend zugesperrt. "In Linz
beginnt"s" - die Stadt Linz setzt stark auf
die Kultur, verfügt aber über das doppelte
Budget von Innsbruck.
Wir haben diesbezüglich schon mehrere
Meinungsbildungsprozesse hinter uns. Ich
habe mir gedacht, dass eine junge
Generation von Hoteliers sich mit den
Leuten zusammensetzen und über
Erneuerungen nachdenken sollte. Ich bin
auch der Meinung, dass der Tourismus
auf breitere Füße gestellt werden soll.
Der Kostenvoranschlag des Instituts of
Brand Logic beläuft sich auf insgesamt
€ 145.000,--. Ich behaupte keineswegs,
dass das billig ist. Auch mir wäre es lieber,
wenn es billiger wäre. Der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB) bezahlt € 50.000,--, die Wirtschaftskammer Tirol € 20.000,--, das Land Tirol
€ 10.000,--. Die Stadtgemeinde Innsbruck
bezahlt € 40.000,--, wovon die erste Hälfte
im Jahr 2009 und die zweite Hälfte im Jahr
2010 ausbezahlt werden.
Ich habe mit dem Fleischkäse "Neuburger", welcher zufällig vom Consulter
Markus Webhofer einmalig beworben
wurde, nichts zu tun, kaufe ihn aber
gelegentlich. Im Tourismusverband
Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB)
war man einhellig der Meinung, dass der
Consulter Markus Webhofer diesen
Markenbildungsprozess durchführen soll.
Ich weiß nicht, ob noch andere dazu
eingeladen wurden, aber diejenigen, die
mitzahlen, werden auch mitreden können.
Ich habe mein Leben lang Fleischkäse
verkauft, aber wie der "Neuburger"
hochstilisiert wurde, ist eine gewisse
Einmaligkeit. Das heißt aber nicht mehr
und nicht weniger, und das ist mein Bezug
zum Fleischkäse.