Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_08-Mai.pdf
- S.12
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von, dass eine sinnvolle Planung dort nur
möglich sein wird, wenn man nicht nur den
einen oder anderen Verein und das Volkshaus befragt, sondern dort einen professionellen Beteiligungsprozess von den betroffenen Vereinen und Institutionen, startet.
Plant man so etwas Neues in einem Stadtteil, sollte man die jetzt schon dort wohnende Bevölkerung miteinbeziehen, um zu
schauen, wo man einen Mehrwert schaffen könnte. Hier wird das Volkshaus Innsbruck als Diskussionsplattform eine wichtige Rolle spielen. Bei diesem Prozess
kann herauskommen, dass das Volkshaus
Innsbruck an einer anderen Stelle vielleicht besser situiert wäre als am derzeitigen Standort. Das "Denken" zu dürfen,
sollte schon möglich sein.
Ist geplant - vor allen Dingen, wenn es in
Richtung Variante zwei geht -, dass ein
wirklich professioneller, moderierter Beteiligungsprozess gestartet wird? Dass nicht
nur Beamte mit dem einen oder anderen
Verein sprechen, sondern es sollte in
Richtung Lokale Agenda 21-Prozess gehen, wo man das Volkshaus Innsbruck
während dieser Zeit in ein BürgerInnenBüro umfunktioniert. Dort sollten auch einfache BürgerInnen des Stadtteils Reichenau Anliegen einbringen und Fragen
stellen können. So könnte Stadtplanung
auch einmal in einer anderen Art und Weise stattfinden.
Wenn man möglichst viele Wohnungen errichten möchte, könnte man sich überlegen, welche Innovationen man zum Beispiel mitberücksichtigen könnte. Denkbar
wäre eine gute Erschließung mit dem
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV),
ein Teil als autofreie Siedlung, Mehrgenerationen-Wohnen usw. Gibt es die Möglichkeiten bzw. Ressourcen, professionelle
Begleitung in diesem Prozess anzubieten?
GR Ing. Krulis: Recht herzlichen Dank für
die Präsentation. Die Mitglieder des Bauausschusses haben die Meinung vertreten, dass diese Varianten im Gemeinderat
präsentiert werden sollen. Ich bedanke
mich, dass wir heute die Möglichkeit haben, alle denselben Informationsstand zu
erhalten.
Wir haben die Gesamtsituation mit den unterschiedlichen Sportplätzen, Vereinen
GR-Sitzung 19.5.2011
usw. dargestellt bekommen. Man merkt
natürlich schon die politische Ordnung des
Sports in diesem Areal. Zusätzlich kommt
noch das Volkshaus Innsbruck, von dem
gesagt wird, dass es der einen oder anderen Richtung zugeordnet ist. Das zeigt,
dass es dort vielleicht doch eine gewisse
Neutralität gibt. Dies ist jedoch vollkommen untypisch für Österreich, da bei uns
alles klar in einer Schublade sein muss.
Das alles wird wahrscheinlich die Veränderung des gesamten Areals etwas
schwieriger gestalten. Hinzu kommt noch,
dass diese Diskussion gerade ein Jahr vor
der Gemeinderatswahl stattfindet und dieses Thema eine gewisse politische Dimension bekommt.
Diese Begleitfaktoren könnten bei dem/der
einen oder anderen vielleicht auch gewisse Blockaden hervorrufen, um dieses Gebiet großzügig und offen zu entwickeln.
Wir kennen alle die Grundstückssituation
in Innsbruck. Daher sollten wir uns die
Grundsatzfrage stellen, ob diese Entwicklung des Areals eine Chance ist, um gewisse Dinge in der Stadt Innsbruck grundsätzlich neu zu ordnen.
Wer sagt denn, dass sich diese Tennisplätze im Freien, welche im Jahr sechs
bzw. sieben Monate benützt werden können, ausgerechnet dort befinden müssen?
Könnte man nicht, ohne diesen Vereinen
irgendetwas wegzunehmen, die Stadt
einmal gesamthaft betrachten und diesen
Vereinen vielleicht andere Grundstücke,
welche für den Wohnbau nicht so geeignet
sind, zur Verfügung stellen?
Wir sollten diese Sache offen angehen.
Mir wäre es lieber, wenn auf diesem Areal
vielleicht eine Familie mehr als irgendwo
am Stadtrand wohnt. Vielleicht könnte
man hier eine große Umstrukturierung erzielen.
Obwohl der Auftrag gelautet hat, sich nur
mit diesem Planungsgebiet zu befassen,
hat man sich seitens der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck oder gemeinsam mit der Mag.-Abt. III, Stadtplanung vielleicht auch separat - Gedanken darüber gemacht, ob man nicht in der gesamten Stadt die Sportplatz- und Freiflächensituation anders anordnen könnte?
Das wünsche ich mir von einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung, wenn wir