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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_01-Jaenner.pdf

- S.12

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der Neuerrichtung der Friedensbrücke erläutern wird.
Dipl.-Ing. Dr. Zimmeter: Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass es nicht um den
Neubau der Friedensbrücke, sondern um
den Neubau des Tragwerkes geht. Der
Unterschied ist, dass zur gesamten Brücke natürlich auch die Widerlager dazugehören. Diese können in jedem Fall erhalten werden. Ebenso der gesamte Wasserbau.
Wie kommt es dazu? Prüfen, ob eine Brücke tragfähig ist, ob der Querschnitt ausreicht oder nicht, kann man erst, wenn
man das Detailprojekt kennt und weiß,
welche Anforderungen von der Funktion
und von den Abmessungen des Straßenraumes notwendig sind. So war es auch in
diesem Punkt.
Die Friedensbrücke ist eine Brücke, die an
und für sich sehr unauffällig ist. Es ist
schmerzhaft, wenn man bereits bestehende Infrastruktur ersetzen muss. Darum
wurde das Projekt im Vorfeld bereits sehr
genau betrachtet.
Sie wurde im Jahre 1962 gebaut. Zur gleichen Zeit wurden die Schienen dort errichtet. Auf dieser gesamten Strecke gibt es
200 Schienenbrüche. Sie müsste deshalb
erneuert werden. Eine Brückenprüfung
wurde durchgeführt. Die Brücke ist, gemessen an ihrem Alter, in einem sehr guten Zustand. Es besteht eine sehr geringe
Korrosionsbeanspruchung. Trotzdem ist
sie 50 Jahre alt. Eine Brücke hat eine Lebensdauer von maximal 100 Jahren. Die
Brücke hat deshalb die mittlere, technische Lebensdauer erreicht hat.
Die Geländer sind dringend zu sanieren,
da sie starke Korrosionsschäden aufweisen. Die Brücke ist in der mittelfristigen Finanzplanung in etwa fünf Jahren auf
Grund ihres Alters komplett zu sanieren.
Diese komplette Sanierung würde Kosten
in Höhe eines neuen Tragwerkes verursachen.
Das Tragwerk ist - wie Sie auf dem Bild
sehen können - ein gut ausgereiztes Verbundtragwerk. Oben befindet sich eine Betonplatte mit schlaffer Bewehrung und darunter Stahlträger, die hier das Stützmoment tragen. Die Brücke wurde entsprechend der neuen Anforderungen statisch
GR-Sitzung 26.1.2012

durch ein Zivilingenieurbüro untersucht.
Man hat grundsätzlich festgestellt, dass
sie den Anforderungen der heutigen Normen nicht mehr entspricht.
Die Brücke ist auf eine Belastung bis
50 Tonnen ausgelegt. Größere Sondertransporte müssen im Gegenverkehr über
die König-Laurin-Straße zum Frachtenbahnhof Innsbruck fahren. Der Schwerverkehr kann nicht über die Friedensbrücke fahren. Beim Neubau des Tragwerkes
kommen selbstverständlich die aktuellen
Normen zum Einsatz.
Das Tragwerk ist im aktuellen Zustand für
das geplante Straßenbau- und Straßenbahnprojekt nicht geeignet. Ich muss dazu
sagen, dass die Straßenbahn heute auch
dort fährt. Das heißt, wenn man die Straßenbahn dort belässt, gibt es an und für
sich keinen Handlungsbedarf. Diese Limitierung beeinflusst jedoch die Qualität der
Verkehrsführung des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) aber auch die des
Straßenbahnverkehrs.
Direktor Dipl.-Ing. Baltes hat bereits die
Problematik der Bahnsteiglängen aufgrund
der Doppel-Traktion beschrieben. Das ist
in der derzeitigen Lage nicht möglich.
Wir haben einen auskragenden Randbalken. Das ist eine sehr ungewöhnliche
Konstruktion von damals. Heute wird auf
einer ebenen Tragplatte ein Randbalken
aufgesetzt. Man ist damit flexibler - was
man mit der gegebenen Konstruktion nicht
ist. Diese Konstruktion bedeutet, dass die
Gehsteigkante, wie sie heute ist, auch in
der Tragstruktur festgelegt ist. Wo die
Bordsteinkante ist, befindet sich auch die
obenliegende Bewehrung. Wenn man die
Bordsteinkante um 75 cm versetzen würde, wie es in diesem Projekt notwendig
wäre, schneidet man die obenliegende
Bewehrung durch. Damit ist die Tragfähigkeit dieses Tragarmes nicht mehr gewährleistet. Das Problem ist, dass es mit diesem Straßenquerschnitt nicht funktioniert.
Der Straßenquerschnitt besteht aus vier
Fahrstreifen für den Motorisierten Individualverkehr (MIV), zwei getrennten Fahrstreifen für die Trasse für den Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) und einem
Radweg und Gehsteig. Dieser wird verschmälert und der Parkraum entfernt. Damit wird der neue Querschnitt ermöglicht.