Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_12-November.pdf
- S.14
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litätsbedürfnissen. Diese Herausforderung
hängt ursächlich mit der Energiebereitstellung für Wohnen, Wirtschaften oder Mobilität zusammen.
Ich war damals noch nicht im Gemeinderat,
aber der Tiroler Landtag und die Stadtregierung bzw. der Gemeinderat haben die richtige Entscheidung getroffen, indem sie das
Regional- und Straßenbahnsystem für den
Tiroler Zentralraum Innsbruck beschlossen
und auf Schiene gebracht haben. Dies trotz
vieler Unwägbarkeiten, die bei einem Großprojekt nicht zu vermeiden sind. Man hat
sogar bei einem Hausbau immer wieder mit
Unwägbarkeiten zu kämpfen, ganz zu
schweigen, bei einem Großprojekt, welches
von Ost nach West und über die Stadtgrenzen hinausführt.
Ein wichtiger Punkt ist auch, dass wir - auf
der stärksten Linie mit über 30.000 Fahrgästen täglich - nicht nur die InnsbruckerInnen versorgen, sondern wir verknüpfen
das Ganze mithilfe des Landes Tirol mit
Völs und Rum. Durch die Einführung der
S-Bahn hat es in den letzten fünf Jahren
einen unglaublichen Wachstumsschub im
öffentlichen Verkehr (ÖV) gegeben (Wipptal, Oberland und nach Eröffnung der Unterinntaltrasse auch Unterinntal). Die Fahrgäste können dann in Völs und Rum auf die
Regional- und Straßenbahn umsteigen.
Damit können sie vom Feinverteiler profitieren, denn der Hauptbahnhof Innsbruck liegt
nicht besonders günstig. Die Wohngebiete
und Arbeitsplätze (Finanzamt, Klinik, etc.)
befinden sich nicht in der Nähe.
Die Mobilität ist für alle wachsenden und
boomenden Regionen eine große Herausforderung. In Europa gibt es davon viele.
Wenn wir nichts unternehmen, wird es häufiger zu Staus kommen und die Luft- und
Lärmverschmutzung wird noch größer. Dies
können wir nicht zulassen. Es handelt sich
um eine gesundheitspolitische Frage. Es
war richtig, dass sich die damals politisch
Verantwortlichen für den Bau des Regionalund Straßenbahnsystems für den Tiroler
Zentralraum Innsbruck entschieden haben.
Lieber GR Federspiel, ich weiß, dass es Dir
ein Herzensanliegen ist, das Regional- und
Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum Innsbruck nicht umzusetzen. Ich bin
der Meinung, dass nichts zu unternehmen,
der größte Fehler wäre. Der finanzielle
GR-Sitzung 8.11.2012
Kraftakt wäre in zehn oder 20 Jahren wesentlich höher, als jetzt bei einer schrittweisen Umsetzung des Projektes.
Ich durfte die Frau Bürgermeisterin beim
Wirtschaftsforum "AlpEuregio" in Bozen mit
ca. 300 TeilnehmerInnen aus Wirtschaft,
Politik und Wissenschaft vertreten. Mit
Mag.a Ederer, Mitglied des Vorstandes der
Siemens AG, bin ich auf dem Podium gesessen. Sie meinte, dass ihre Generation
die Fortführung und Umstellung des Energiesystems verhindert und blockiert. Die
Mobilität gehört hier auch dazu. Sie hat ein
wahres Wort gesprochen. Ich habe dann
gleich hinzugefügt, dass meine Generation
auch ganz gerne verhindert.
Wir haben für künftige Generationen eine
Verantwortung. Deshalb kann die Devise
nur "volle Kraft voraus" lauten. Es ist
schwierig. Für Stadt Innsbruck und Land
Tirol ist es auch aus finanzpolitischer Sicht
schwierig, aber damals wurde die richtige
Entscheidung getroffen. (Beifall)
GRin Mag.a Schwarzl: GR Federspiel, ich
finde es sehr schade, dass Du Dich in der
Debatte um das Regional- und Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum
Innsbruck von Anfang an auf einen Standort
bezogen hast, der nur einen Standpunkt
zulässt und zwar Ablehnung …
(GR Federspiel: Ich erkläre auch, warum ich
dieses Projekt ablehne.)
… Unfähigkeit eine Zukunftsvorstellung für
die Entwicklung dieser Stadt aufzubauen.
Etwas verstehe ich überhaupt nicht. Du bist
optisch ein "gestandenes Mannsbild", aber
politisch so ängstlich und beharrend. Dies
ist erstaunlich und passt einfach nicht zu
Deiner Optik.
Ich habe eine Bitte, lieber GR Federspiel.
Du solltest nicht - wie vorhin - die Beantwortung einer Anfrage mit privaten Meinungen
vermischen, sodass der Eindruck entsteht,
Deine Meinung sei das, was in der Beantwortung einer Anfrage steht. In Deiner
Wortmeldung hast Du nie zitiert und Akt mit
eigener Meinung vermischt. Dies ist nicht
redlich und gehört sich nicht.
Du hast damit Recht, dass das Projekt teuer
ist. Es ist nach dem Brennerbasistunnel das
zweitgrößte Projekt. Ich bin stolz darauf,
dass dieses in Innsbruck entsteht. Es gibt
noch einen Unterschied. Das Regional- und