Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil1.pdf
- S.37
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GRin Dr.in Krammer-Stark: Als Integrationssprecherin der Innsbrucker Grünen
möchte ich bei diesem Kapitel natürlich
noch einmal auf das Thema Integration zurückkommen. Es freut mich sehr, dass dieses Thema bei StR Mag. Fritz in "grünen
Händen" gelandet ist.
Im Arbeitsübereinkommen steht ein Satz,
der mich besonders freut. Dieser lautet:
"Wir, die neue Koalition, werden ohne Wenn
und Aber im Bereich Integration, Menschen
mit Migrationshintergrund besonders Frauen bei der beruflichen Integration fördern,
um ihnen einen besseren Zugang zu Qualifikation und Karrierechancen zu ermöglichen".
Wir haben alle eine Einladung anlässlich
der Feier des 100-jährigen Bestehens des
Islamgesetzes in Österreich erhalten. Ich
war als Rednerin der Stadt Innsbruck geladen und es war ein sehr schöner und würdiger Rahmen für diese Feier. Ich habe dort
sagen müssen, dass wir alle aus unserer
politischen Erfahrung wissen, dass trotz
dieses 100-jährigen Bestehens der staatlichen Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft in Österreich, der Alltag zwischen MuslimInnen und NichtmuslimInnen
immer noch geprägt ist. Das ist in der Stadt
Innsbruck nicht anders als in anderen Teilen
von Österreich. Es besteht aus Unwissen,
Unverständnis, gegenseitigen Missverständnissen, Vorurteilen, Alltagsrassismus
und nicht selten von beiderseitigem Rückzug.
Gerade deshalb ist es auch im Rahmen der
Sitzung zum Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 2013 so wichtig zu betonen, dass
es unser Ziel als neue Stadtregierung ist, in
der Integration die viel zitierten Schnittstellen auszubauen. Das sind diejenigen Begegnungsorte, wo sich MuslimInnen und
NichtmuslimInnen auf jeden Fall treffen
müssen. Dabei denke ich genauso an das
Rathaus (Meldewesen), wo die/der
schwarzafrikanische BeamtIn sitzen kann
und die Kinderpädagogin mit Kopftuch. Die
Begegnung und gerade der Austausch
müssen endlich Alltag und auch Normalität
werden.
Die Karrieremöglichkeiten von Frauen mit
Kopftuch gehört für mich besonders betont.
Ihr wisst es aus der Vergangenheit, dass
GR-(Budget-)Sitzung 13.12.2012
mir persönlich diese muslimischen Frauen
ganz besonders am Herzen liegen. Frauen
mit Kopftuch benötigen nicht nur dieselben
Bildungschancen, die sie in Österreich haben, sondern sie benötigen vor allem die
gleichen Karriere- und Verdienstmöglichkeiten nach ihrer Bildungslaufbahn. Hier haben
wir, genauso wie bei den Menschen mit
Lernbehinderung, eine besondere Verantwortung als öffentlicher Dienstgeber.
Wir Integrationsverantwortlichen der Stadt
Innsbruck wissen, dass gerade die Chancen
für solche Frauen von unserem politischen
Willen und unseren politischen Anstrengungen abhängen. Wir wissen auch, dass sich
das Verhältnis zwischen MuslimInnen und
NichtmuslimInnen positiv weiterentwickeln
muss. In diesem Zusammenhang möchte
ich auch sagen, dass es im neuen Jahr eine
Steuerungsgruppe "Integration" geben wird.
Das ist bereits terminisiert. Es wird der erweiterte Ausschuss für Bildung und Gesellschaft sein. Die erste Sitzung wird am
4.4.2013 stattfinden. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders Mag.a Köfler
von der Integrationsstelle, und Dipl.Arch.in Schmeissner-Schmid für die konsequente Planung und die innovativen Vorschläge für die Steuerungsgruppe danken.
Ich freue mich sehr auf unsere Zusammenarbeit. (Beifall)
GRin Dr.in Pokorny-Reitter: StR Mag. Fritz
schildert, dass das Programm, das sich die
Stadtregierung im Bereich "Wohnen" vorgenommen hat (2.000 neue, zusätzliche Wohnungen) und die große Arbeit im Örtlichen
Raumordnungskonzept (ÖROKO) eine wesentliche Aufgabe der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration,
sein wird. Ich muss direkt sagen, dass wir
Glück haben, dass wir am 6.12.2012 die
Fortschreibung des Örtliche Raumordnungskonzeptes (ÖROKO) nicht verabschieden konnten und wir noch eine Verlängerung der Frist von drei Jahren haben.
Auf diese Art und Weise können wir unsere
Vorhaben sicherlich noch besser einarbeiten.
Ich bin seit dem Jahre 1994 Mitglied des
Gemeinderates und war vom Jahre 2000
bis zum Jahre 2012 für den Bereich "Wohnen" ressortführend tätig. Es ging immer um
die Nachfrage und ich muss ehrlich sagen,
dass ich diese unterstützenswerte Forderung nach Verdichtung und Binnenverdich-