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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf

- S.22

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len. Wir müssen uns auch die unangenehmen Dinge vor Augen führen. Wir müssen
uns fragen, ob wir eigentlich noch diese
Sportstadt sind, als die wir bekannt geworden sind. Sind wir noch jene Stadt Innsbruck, als die wir groß geworden sind?
Können wir mit Fug und Recht den Anspruch erheben, die Sportstadt Österreichs
zu sein?
Wir müssen betrachten, was mit unserem
Fußball-, Eishockey- und Handballverein los
ist! Was passiert mit der Patscherkofelbahnen Ges.m.b.H. & Co. KG? Es kann nicht
sein, dass wir sie jetzt in eine ungewisse
Zukunft schicken, nur weil man nicht in der
Lage ist, die Gespräche so zu führen, wie
sie zu führen sind. Zu hoffen, dass die öffentliche Hand mit dem Geld der SteuerzahlerInnen dort als BetreiberInnen auftritt,
ist wohl der letzte Ausweg. Die öffentliche
Hand ist nicht gerade der beste Schigebietsbetreiber, das hat sich in der Vergangenheit lange genug bewiesen. Man kann
das auch nicht der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) übergeben, denn das ist auch öffentliche Hand.
Man darf auch eine weitere Situation nicht
übersehen. Es gibt in der Zwischenzeit drei
Sportplätze mit Container-Lösungen. Das
heißt, da wir dort keine zumutbare Infrastruktur aufrechterhalten können, müssen
zum Beispiel die Sanitäranlagen in Containern untergebracht werden.
Und es ist zu fragen, wie ist das mit der
Funsporthalle Innsbruck (Tollingerhalle)?
Dort ist, wie auch in der Tennishalle Igls,
das Dach undicht. Wir können dort nicht
mehr Tennis spielen, weil Wasser eindringt!
Wir haben also viele Bereiche, von denen
ich hier nur einige genannt habe. Diese lassen jedoch die Behauptung, dass wir die tolle Sportstadt sind, fragwürdig erscheinen.
Nach meiner Ansicht müssen wir, wie bereits angeschnitten, die Strukturen ändern.
Wir müssen danach trachten, nicht permanent mit der "Gießkanne" nur "Tropfen" zu
verteilen und dann zu glauben, dass alles
subventioniert ist.
In anderen Bereichen geht es ja auch anders! Wo haben wir zum Beispiel im Sportbereich Dreijahresverträge? Die Vereine
sind es offenbar nicht Wert, dass man für
längerfristige Planungssicherheit sorgt und
entsprechende Verträge schließt. Es geht

aber auch darum, dass man in der Struktur
differenziert! Leider ist von einer solchen
Differenzierung im Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 2013 überhaupt nichts zu merken.
Man muss auseinander halten und fragen,
was ist zu tun und was ist meine Aufgabe
als Kommune und als Sportstadt Innsbruck
im Bereich des Breitensportes? Ich habe,
damals als Zuständiger, intensiv daran gearbeitet, das Freizeitticket Tirol auf die "Füße" zu stellen, es zukunftsfähig zu machen.
Das ist gut fortgesetzt worden, darüber bin
ich auch sehr froh, denn ich glaube, dass
das Freizeitticket Tirol ein tolles Angebot ist
und man sieht an der Nachfrage, wie gut es
angenommen wird. In jedem Fall war es der
richtige Schritt, der auch richtig fortgesetzt
wurde, wobei es natürlich noch viele Möglichkeiten gäbe, weiter vorwärts zu kommen. Soviel also zum Breitensport, als einen Bereich.
Ein anderer Bereich und den muss man
schon getrennt sehen, ist der Spitzensport.
Man muss fragen, wie kann man dazu beitragen, damit SpitzensportlerInnen kreiert
werden. Ich weiß schon, dass einige das
kritisch sehen, aber ohne diese SpitzensportlerInnen in den verschiedenen Bereichen werden wir nicht jene Aushängeschilder haben, denen andere nacheifern, die
Vorbilder sind für viele, die aber auch, als
Mensch und Persönlichkeit, Vorbilder sein
sollen.
Der Olympiastützpunkt am UniversitätsSportinstitut (USI) ist eine gute und wichtige
Einrichtung. Ich meine, dass man hier einen
eigenen Bereich schaffen muss, deshalb
spreche ich von notwendigen Strukturänderungen. In Sachen Großveranstaltungen
glaube ich auch nicht, dass man weiterhin
ständig so vorgehen kann, obwohl wir jetzt
in dem Bereich zunehmend zurückhaltend
sind. Wenn wir diese Weltjugendspiele ansehen, dann sind das ganz andere Dimensionen, als jene, die die Stadt Innsbruck bekannt gemacht haben.
Aber Großveranstaltungen des Sports sind
Veranstaltungen, die eigentlich dem wirtschaftlichen Bereich zuzuordnen sind. Es ist
deshalb, nach meiner Meinung, nicht vernünftig, im budgetären Sportbereich für solche Veranstaltungen Sorge zu tragen. Wir

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)