Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf

- S.69

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2012
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1000 -

Ich kann mir daher durchaus vorstellen,
dass sich die Ho & Ruck Gebrauchtmöbel
gemeinnützige GesmbH aus Solidarität mit
den eigenen Mitarbeiterinnen im Betrieb
dieser Aktion angeschlossen hat. Ich habe
nicht mit Ho & Ruck Gebrauchtmöbel gemeinnützige GesmbH gesprochen. Man
muss aber nicht nur eine Frau sein, um dafür zu sein, dass man an einem Krankenhaus der Stadt Innsbruck einen Schwangerschaftsabbruch durchführen kann.
Ich habe genügend Unterschriften von
Männern gesammelt, die auch dieser Meinung sind. Man muss nicht nur eine Frau
sein.
Wir haben jetzt seit 34 Jahren im Gesetz die
Fristenlösung, die aber in der Stadt Innsbruck immer noch so aussieht, dass es nur
zwei niedergelassene Ärzte gibt. Das ist
nicht die bestmögliche Versorgung. In Innsbruck gibt es zwei Ärzte, der dritte Arzt ist
im Unterland angesiedelt. Der Schwangerschaftsabbruch kann dort nur zu einem sehr
hohen Preis durchgeführt werden. Die
Frauen haben schlicht und einfach den Anspruch auf die beste medizinische Versorgung.
Ich sehe nicht ein, warum ich als Frau,
wenn ich einen Schwangerschaftsabbruch
machen möchte, nicht auch in die Klinik gehen kann, so, als würde ich mir zum Beispiel einen Zahn ziehen lassen. Eine Geburt
ist keine Krankheit und dafür kann ich auch
ins Spital gehen. Männer können ein Spital
aufsuchen, wenn sie, so wie GRin
Dr.in Krammer-Stark ausgeführt hat, die Situation ihrer Fruchtbarkeit bzw. Zeugungsfähigkeit abklären lassen wollen. Das ist alles möglich und noch dazu auf Kosten der
Krankenkasse.
Im Übrigen können Potenzprobleme bei
Männern auch auf Kosten der Krankenkasse behandelt werden. Das ist ein ideologisches Thema. Wir sollten sagen, dass es
seit 34 Jahren ein Gesetz gibt und die
Frauen das Recht haben, die bestmögliche
medizinische Versorgung zu bekommen,
wenn sie sich dafür entscheiden. Keine
Frau wird sich leichtfüßig und leichtgläubig
dafür entscheiden. Die Prävention stelle ich
gar nicht in Frage. Präventionsmittel sollten
auf Kosten der Krankenkasse abgegeben
werden. Das ist auch eine Forderung, die in

diesem Folder enthalten ist. Das ist alles
wichtig und notwendig.
Wenn sich eine Frau dafür entscheidet,
dann sollte sie die bestmögliche medizinische Versorgung haben. Es ist eine Illusion
zu glauben, dass es deshalb, weil ein
Schwangerschaftsabbruch nicht in der Klinik
durchgeführt werden kann, weniger Abbrüche gibt. Das ist eine absolute Illusion. Es
gibt schlechtere Bedingungen. Das Thema
ist tabu und es wird der "Mantel des
Schweigens" darüber gehängt. Das ist die
Realität. (Beifall von Seiten der Innsbrucker
Grünen und SPÖ)
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Ich möchte auf
die Wortmeldung von GRin Moser kurz replizieren. Wir haben uns die Impfung des humanen Papilloma-Virus (HPV) angesehen.
Der Bund will auch dafür die Kosten übernehmen. Wir warten tagtäglich auf das entsprechende Schreiben. Es gibt seitens des
Bundesministeriums für Gesundheit eine
Zusage, dass für das Jahr 2013 die Impfaktion übernommen wird. Das ist eine relativ
neue Entwicklung und diese ist uns erst seit
drei Wochen bekannt.
Die Prävention bei Männern ist ein schwieriges Thema, wenn man selber ein Mann
ist. Wir Männer sind, wenn wir krank sind,
meistens gleich beim Sterben. Das ist ein
Thema, dem man sich gut widmen könnte.
Beim Thema Schwangerschaftsabbruch tue
ich mich sehr schwer. Wir haben bei den
Koalitionsverhandlungen dieses Thema erschöpfend abgearbeitet. Das ist kein Thema
für die Stadtregierung und ist auch nicht im
Regierungsübereinkommen enthalten. Dieses Thema steht auch nicht auf der
Dissenzliste.
Es ist für mich persönlich schwer, wenn
man in diesem Haus einen Schwangerschaftsabbruch mit dem Zahnziehen vergleicht. Ich bin nicht nur Gesundheits-, sondern auch Familienreferent, und daher bitte
ich auch zu verstehen, dass ich mich mit
dieser Sicht der Dinge etwas schwer tue.
GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Ich habe den
Eingriff des Zahnziehens nicht mit jenem eines Schwangerschaftsabbruchs verglichen.
Ich wollte nur aufzeigen, dass man die Möglichkeit hat, die medizinische Versorgung in
dem einen Fall auf der Klinik zu bekommen
und in dem anderen Fall nicht. Das war

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)