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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 2018-12-14-GR-Protokoll-Budget-2.Teil.pdf

- S.46

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Prozentzahlen hört, wie viele Kinder und Jugendliche pro Jahr mit der Kinder- und Jugendhilfe in der Stadt zu tun haben, dann ist
man überrascht. Dann ist Innsbruck keine
heile Welt. Den genauen Prozentsatz habe
ich gerade nicht mehr im Kopf und werde
ihn deshalb nachreichen. Da sieht man,
dass diese Einrichtung personell sehr angespannt ist, aber unheimlich engagiert eine
sehr wichtige Arbeit leistet.
Alles, was dort nicht gemacht wird, wird irgendwann einmal ein großes gesellschaftliches Problem. Letzte Woche wurde gerade
das neue Haus im Olympischen Dorf eingeweiht.
Schriftführerin Raggl übernimmt die
Schriftführung.
StRin Mag.a Mayr: Da ich auch für diesen
Bereich verantwortlich sein darf, möchte ich
kurz zum Thema Frauen ergänzen, dass wir
ein Budget von nur € 50.000,-- haben. Damit kann man nicht sehr viel machen, vor allem wenn man bedenkt, dass 25 % der
Summe bereits in den Verein zur Förderung
feministischer und transkultureller Mädchenarbeit, ARANEA, fließt.
Daher ist es schwierig auszugleichen, was
der Bund an Subventionen kürzt oder ganz
streicht. Auch das Land Tirol sieht offenbar
keine Möglichkeit, hier einzuspringen.
An den Verein Autonomes Frauen­Lesben­Zentrum Innsbruck geben wir trotz des
kleinen Budgets € 5.500,--. Das Land Tirol
bezahlte bisher nur € 3.500,-- und hat seinen Beitrag nun ganz gestrichen. Dieses
Zentrum ist aber nicht nur für InnsbruckerInnen da, sondern betreut Menschen aus
ganz Tirol bzw. Westösterreich, also auch
solche aus Vorarlberg. Da würde ich mir
schon wünschen, dass das Land Tirol wieder etwas drauflegen kann, denn solche
Dinge sind wirklich wichtig.
Ähnliches gilt für das neue Frauenhaus. Gegen Ende des Jahres 2019 werden wir dort
38 Plätze (inklusive Kinder) haben, aber leider wird das bestehende Frauenhaus nicht
weitergeführt wird.
Wenn man sagt, dass man insgesamt mehr
Plätze in Tirol braucht - es werden etwa 70
benötigt -, dann stelle ich mir die Frage, ob
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2018

wir da nicht deutlich dezentralisieren sollten? Ich weiß, es ist nicht leicht, von den
BürgermeisterInnen im Tiroler Ober- und
Unterland mehr als nur eine Notwohnung zu
fordern. Das Problem kleinerer Städte und
Gemeinden ist, dass die Partner schnell
herausfinden können, wo sich ihre Frauen
und Kinder aufhalten.
Der Sinn eines Frauenhauses ist aber gerade der, dass man das nicht weiß und die
Frauen damit wirklich geschützt sind. Deshalb stelle ich die Frage, ob wir nicht dezentral, im Oberland, im Unterland wirklich
noch ein solches Haus einrichten und eventuell auch das derzeitige Frauenhaus behalten sollten. Das ist ein ganz zentrales
Thema.
Dass die Bundesregierung auch bei der Familienberatung spart, spüren wir bis hin zur
Beratung für Familien mit behinderten Kindern. Das ist wirklich das Bitterste, das ich
mir in dem Bereich vorstellen kann. Das
kommt von einer Bundesregierung, die sagt,
dass sie für die Familien, für die Frauen einen Schwerpunkt setzen will. Das verstehe
ich nicht. (Beifall)
In Anbetracht der begrenzten Redezeit und
der begrenzten Budgetmittel halte ich mich
kurz. Wir müssen wirklich andenken, im Bereich Frauen das Budget zu erhöhen. Ich
denke, das beginnt bereits bei Ausgaben für
Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung. Es
ist wichtig, dass wir für Sensibilisierung etwas tun können.
Wie ist es z. B. bei Organisationen wie dem
Verein Frauen aus allen Ländern? Diesem
Verein fehlen € 195.000,--, die für Grundausbildung, Mädchen- und Frauenarbeit
und Integrationsarbeit gebraucht werden.
Mütter können ihre Kinder dort betreuen lassen, während sie z. B. eine Grundausbildung nachholen. € 195.000,-- fehlen! Das
liegt aber nicht nur an den Kürzungen des
Bundes, sondern es laufen auch EU-Projekte aus, die leider nicht sehr nachhaltig
sind, wenn die Gebietskörperschaften nicht
einspringen können.
Da sollten wir uns überlegen, ob wir eine so
wichtige Institution nicht doch unterstützen.
Wir müssen die Menschen in Arbeit bringen.
Wir müssen sie befähigen, ein Teil der Gesellschaft zu werden, sich zu integrieren. Ich