Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-02-27-GR-Protokoll.pdf
- S.63
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ersatzlos gestrichen worden. Herr Bürgermeister, die StudentInnen sind großteils
Deine WählerInnen, wo ist Dein Herz für
sie?
Ich orte eher ein Herz für InvestorInnen und
BauträgerInnen. Bitte kann mir jemand erklären, warum innerhalb einer Woche dieser
Beschluss aufgehoben wurde?
Bgm. Willi: Das ist alles im Projektsicherungsvertrag geregelt.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Ich danke für
den Rückblick auf die Geschichte dieses
Projektes, zurück bis zu dem Zeitpunkt, wo
das Haus von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gekauft wurde. Wir wissen, dass die ÖBB nicht dafür bekannt ist,
dass sie ihre Gebäude zu einem Schnäppchenpreis verkaufen, der auf der Ebene der
Wohnbauförderung liegt.
So eine Maßnahme durchzusetzen, wäre
eine Aufgabe, die auf Bundesebene schon
lange umgesetzt werden müsste. Vielleicht
ist es jetzt unter Führung der GRÜNEN
möglich, dass das Areal des Frachtenbahnhofes vorab mit einer Option an die Stadt Innsbruck gegeben wird, sodass man beim
Ankauf der Flächen nur dem Wohnbauförderungsgesetz unterliegt.
Wir haben das Thema Ankauf bzw. Weiterverkauf von Flächen, die eigentlich der Republik Österreich oder dem Land Tirol gehörenden und nicht zu Konditionen, die der
Wohnbauförderung (Wbf) unterliegen, sondern praktisch zu frei finanzierten Bedingungen verkauft werden, schon öfter behandelt.
Diese Geschichte verfolgt uns schon länger,
denn das Areal gegenüber dem Westbahnhof wurde im Jahr 2011 von der ZIMA angekauft. Der Entwicklungsprozess sowie der
Wettbewerb waren sehr schwierig.
Ich möchte den Aussagen von GR Depaoli
widersprechen, denn ich habe das Gebäude
selber noch besichtigt und war auch Mitglied in der Jury. Es ist nicht alles, was ein
paar Jahrzehnte alt ist, schützenswert. Der
Erhalt dieser Fassade wäre nicht damit vereinbar gewesen, dass man ausreichend
Flächen für Wohnungen schaffen kann. Die
niederen Raumhöhen wären genau nach
Süden heraus zur Straße gegeben gewesen. Bei dem Projekt an der GrassmayrKreuzung wurde das Gebäude mit LärmvorGR-Sitzung 27.02.2020
richtungen nach Süden heraus zur viel befahrenen Straße abgegrenzt und die wertvolleren Flächen Richtung Norden orientiert.
Der Herr Bürgermeister hat mit diesem Projekt genau die gleiche Freude wie ich mit
dem Bau der OFA Immobilien GmbH in der
Hans-Maier-Straße. Wenn ich mir diesen
Turm ansehe, könnte ich auch sagen, da
hätte ich nie zugestimmt. Der Gemeinderat
hat in dieser Periode ein Hochhaus für OFA
ermöglicht.
Eines möchte ich GR Plach mitgeben: Es
gibt immer wieder Themen - in der Pipeline
sehe ich jetzt einmal nicht viele -, gegen die
sich der Gemeinderat vehement stellen
kann. Ich sage jetzt als Vertreterin einer
Partei, die auch für Eigentum und für die
Wirtschaftskraft in einer Stadt steht, dass
nicht alles möglich sein wird, was wir uns
wünschen. Wir können als Gemeinderat
schon die Muskeln spielen lassen, aber wir
werden nicht zu 100 % durchsetzen, was
wir uns alles vorstellen. Wünschenswert
wäre es.
Wir können aber als Stadt Innsbruck nur mit
gutem Beispiel vorangehen, was nicht alle
Gebietskörperschaften machen. Gründe
wurden angekauft, über die wir zu 100 %
verfügen können. Das ist das Wesentlichste
und Wichtigste, was wir tun können.
Die Prozentaufteilung, die hier genannt
wurde, gibt es meines Wissens nach - ich
bin jetzt nicht mehr im Detail so damit befasst -, wenn man die Anzahl der Wohnungen mit der Anzahl der Fläche vergleicht,
dass ein besserer Wert erreicht wird.
Das Teure an einer Wohnung ist, eine gewisse Grundausstattung zur Verfügung zu
stellen. Es ist mit dem ISH gelungen, einen
Betreiber zu bekommen. Das freut mich.
Hier prallen zwei nicht unkomplizierte Welten aufeinander, das möchte ich so festgehalten haben.
Über die Möglichkeit 50 neue Einheiten für
Studierende in einer Toplage zu schaffen,
können wir uns freuen. Allen von uns wäre
es lieber, wenn wir dort einen Bau errichten
könnten, über den die Stadt Innsbruck zu
100 % verfügen könnte. Das wird uns bei
vielen Grundstücken so gehen. Dabei fallen
mir die Grundstücke rund um das Tivoli-Stadion oder in Pradl-Süd ein.