Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.69
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Wenn die Stadt Innsbruck und das Land Tirol für die Bundesförderung, die nur für
diese 50-m-Schwimmhalle vorgesehen ist,
nicht bereitstehen, rückt die Stadt Klagenfurt nach. Auch Salzburg ist hochinteressiert daran, diese € 6 Mio. Bundesförderung abzuholen. Deswegen ist unser Zeitfenster sehr klein.
Manchmal wird gefragt, ob wir mit diesem
Projekt Grünflächen im Freibad Tivoli einbüßen würden. Nein! Es gibt Modelle, die vorsehen, das Dach mit Grünflächen zu überziehen. Auch der ökologische Faktor ist
enorm wichtig. An diesem Standort ist ein
Bau mit allen modernen und ökologisch
nachhaltigen Möglichkeiten umsetzbar.
Ein weiterer Grund für das kleine Zeitfenster: Das Hallenbad Höttinger Au ist ein
Sportschwimmbad. Das Bäderkonzept der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB
AG) sieht vor, dass es das Erholungsbad in
der Amraser Straße, das Familienbad im
Olympischen Dorf und das auf Sport fokussierte Hallenbad in der Höttinger Au gibt.
Außerdem sollten wir am Standort des Hallenbades Höttinger Au studentisches Wohnen finanzieren. Diese gesamtheitliche Betrachtung zeigt uns die Notwendigkeit, sich
mit Nachdruck hinter dieses Projekt zu stellen. Herr Bürgermeister ist die Schnittstelle,
wenn es um Finanzen, Beteiligungen und
Kontakte mit dem Bund und dem Land Tirol
geht.
Das Hallenbad Höttinger Au ist ausgesprochen sanierungsbedürftig. Es liegt eine unglaubliche Dringlichkeit vor! Es wird kolportiert, dass die Sanierung zwischen € 5 Mio.
und € 10 Mio. kosten wird, denn man muss
auch die Barrierefreiheit herstellen. Wir wissen, dass wir im laufenden Betrieb für dieses Hallenbad ca. € 1 Mio. Abgang pro Jahr
haben.
Bei einem öffentlichen Bad muss man sich
im Sinne der Volksgesundheit einen Abgang leisten können, doch dieses Hallenbad
ist bereits stark in die Jahre gekommen, und
dadurch ergibt sich diese unverhältnismäßig
hohe Summe. Durch eine Machbarkeitsstudie erfuhren wir, dass wir durch die Errichtung der 50-m-Schwimmhalle lediglich einen
Abgang in Höhe von ca. € 750.000,-- haben. Man beachte den Abgang in Relation
zu der Verdoppelung der 25-m-Bahnen!
Warum Verdoppelung? Man könnte die 50m-Schwimmbecken in der Mitte teilen. Das
bedeutet, dass dieses Projekt nicht nur dem
Spitzensport zugutekommen wird, sondern
auch dem Breitensport. Durch die Möglichkeit der Teilung hat man die doppelte Anzahl an 25-m-Bahnen zur Verfügung!
Auch die Errichtung am Standort des Freibades Tivoli, wie sie von der Machbarkeitsstudie vorgesehen war, hätte sehr viele betriebswirtschaftliche Vorteile. Man könnte
personelle und betriebliche Synergien nutzen. Wir wissen, dass es sehr attraktiv
wäre, wenn man in den Nebensaisonen in
das Hallenbad gehen könnte, aber auch die
Freiflächen außen zur Verfügung stünden.
GR-Sitzung 25.06.2020
Aus Erfahrung mit dem Projekt "Haus der
Musik" wissen wir, dass es ein großes Stück
Arbeit ist, aber wir müssen jetzt ein Signal
nach Wien schicken, denn diese Bundesförderung in Höhe von € 6 Mio. wird uns später
nicht mehr zur Verfügung stehen.
Nach 40 Jahren haben wir nun endlich die
Chance, ein Schwimmbad zu erhalten, welches den Ansprüchen der Zukunft gerecht
wird. Dass alle Fraktionen des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck, mit
Ausnahme der GRÜNEN, diesen Antrag unterstützen, halte ich für ein eindeutiges Zeichen. (Beifall)
Bgm. Willi: Zu Beginn meiner Amtsperiode
traf ich mich mit dem Obmann des
Schwimmclubs Innsbruck (SCIKB),
DDr. Opatril. Er hat mir dieses Anliegen vorgetragen und Ihr könnt mir glauben, das 50m-Schwimmbecken ist mir ein großes Anliegen. Ich sicherte ihm zu, dass ich alles tun
werde, um den Bau zu ermöglichen.
Zur Erinnerung: Seit 40 Jahren versucht die
Stadt Innsbruck dieses 50-m-Schwimmbecken zu erhalten. Vor mir gab es BürgermeisterInnen aus den Reihen der ÖVP und
von FI. Alle versuchten die Umsetzung dieses Projektes zu ermöglichen, doch es ist
niemandem gelungen! Man sollte sich fragen, wieso es nie zur Umsetzung kam.
StRin Mag.a Mayr erzählte uns, dass die
Stadt Salzburg oder die Stadt Klagenfurt
kurz vor dem Ziel ist, das Bundesleistungszentrum-Schwimmen zu errichten. Vor kurzem war sogar die Stadt Bozen der Überzeugung, dass sie das Projekt umsetzen