Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.77
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- 402 -
braucht, hat uns GR Mag. Fritz mit jedem
Satz geliefert. Ich beginne mit dem kommunalen "Must have". Für FI bedeutet das, den
Menschen in dieser Stadt adäquate Freizeitund Gesundheitsmöglichkeiten anzubieten.
Dazu gehört kein Hallenbad wie jenes in der
Höttinger Au. GR Mag. Fritz, Du stellst es
so dar, als würde dieses Hallenbad auf ewig
in diesem Zustand bleiben. Das Hallenbad
Höttinger Au ist nicht barrierefrei! Es ist am
falschen Standort eingepfercht, steht auf einem Bereich, der bestens für studentisches
Wohnen geeignet wäre und benötigt für die
Sanierung städtisches Geld in einem hohen
einstelligen Millionenbetrag. Das blendest
Du vollkommen aus!
Du sagst, dass wir uns zwischen einem 50m-Schwimmbecken für wenige SpitzensportlerInnen und dem aktuellen Status quo
entscheiden müssen, doch das stimmt
nicht! Das 50-m-Schwimmbecken steht
nicht nur wenigen zur Verfügung. Als langjähriger, engagierter und begeisterter Stadtentwickler, der in Visionen denkt, müsstest
Du für eine bessere Nutzung des großen
Areals am Tivoli einer der größten Verfechter sein.
Das Tivoli-Gelände, welches sich mitten in
der Stadt befindet, liegt acht bis neun Monate pro Jahr brach. Rundherum werden
Bauprojekte vorangetrieben und bei den
Grundstücken südlich der Olympiastraße
entstehen hunderte neue Wohnungen!
Der Standort Höttinger Au war damals die
richtige Entscheidung. Rundherum entstanden Wohnungen, Schulen und ein Jugendzentrum. Aus heutiger Sicht wäre eine verdichtete Bebauung durchaus sinnvoll. Durch
die Nähe zur Universität Innsbruck (UNI)
eignet sich dieser Bereich hervorragend für
studentisches Wohnen.
Der Freibereich am Tivoli könnte intensiver
und ganzjährig, sowohl im Hinblick auf die
Freifläche als auch im Sinne einer betriebswirtschaftlichen Optimierung, genutzt werden.
Herr Bürgermeister, Du sagtest, das Hallenbad Höttinger Au wird nicht geschlossen.
Ich sehe die Gefahr, dass es seitens der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB
AG) Bestrebungen gibt, Millionenbeträge in
dieses nicht barrierefreie, an einem heute
GR-Sitzung 25.06.2020
nicht mehr optimalen Standort liegende Hallenbad zu investieren. Das halte ich für eine
große Gefahr und insofern müsste man den
Beschluss erweitern, um zu verhindern,
dass von Seiten der IKB in diesen Standort
investiert wird.
Eine Initiative des ehemaligen GR Kogler
wollte erreichen, dass die Freiflächen des
Freibades Tivoli im Winter geöffnet werden.
Die Initiative scheiterte aus verschiedenen
Gründen, aber dieses Beispiel zeigt, dass
man bereits vor vielen Jahren diese Freiflächen nutzen wollte. Wir könnten den Bereich für das Schwimmbad nutzen, in dem
viele Kinder die Grundlagen des Schwimmens lernen, die Gesundheitsförderung vorangetrieben wird und SeniorInnen und Familien Zeit verbringen können.
Die Argumentation der GRÜNEN gegen das
50 m Schwimmbecken halte ich so wie andere MandatarInnen für gefährlich. Sie sagen, dass wir uns zwischen einem Projekt
für wenige SpitzensportlerInnen und Schulbzw. Kindergartenplätzen entscheiden müssen.
Im Gemeinderat lernten wir bereits andere
Finanzierungsmodelle kennen. Wir beschäftigen uns momentan z. B. mit der Weiterentwicklung großer Liegenschaften in Westendorf. Fort entwickelte man ein Baurecht, das
zusätzlich zu den städtischen Möglichkeiten
in Kraft treten wird. Man kann also verschiedene Ansätze verfolgen.
Als Gegenargumentation für das Bundesleistungszentrum-Schwimmen führte man
die Kindergartenplätze an. Man könnte genauso gut die Gesundheitsförderung gegen
einen Terminal am Flughafen bzw. die Generalsanierung des Tiroler Landestheaters
ausspielen. Man könnte auch die Kostenschätzungen für den Vorplatz beim Haus
der Musik als Gegenargument anführen.
Vergleicht man diese Projekte, sage ich
ganz klar, das Schwimmbad ist für die Menschen der Stadt Innsbruck auf jeden Fall
wichtiger! Die Diskussion über die Umgestaltung des Bozner Platzes ist eine andere.
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass wir
dieses kurze Zeitfenster nutzen müssen, um
die Bundesförderung für das Bundesleistungszentrum-Schwimmen zu erhalten. Der
öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)
wurde ebenfalls angesprochen. Ja, wir investieren enorm viel, um eine hohe Qualität