Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf

- S.29

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Das Problem, das ich mit den zwei
DirektorInnen besprochen habe, ist
aufgrund der bei uns bestehenden
Unterrichtsformen sehr komplex. Vor allem
im berufsbildenden Bereich gibt es sehr viel
Gruppenunterricht. Jugendliche aus
verschiedenen Klassen kommen hier in
einer bestimmten Form zusammen. Weil
das sehr komplex ist und der Unterricht von
morgens bis abends stattfindet, ist ein
einfaches Versetzen der Beginnzeiten
schwierig.
Wir arbeiten daran, dass wir eine Person
installieren, die Schule für Schule besucht
und schaut, ob wir dort etwas machen
können. Der Geschäftsführer der IVB,
DI Baltes, sagt, dass selbst, wenn wir es
schaffen würden, die Beginnzeiten im
Viertelstundentakt zu staffeln, wäre das
schon ein Fortschritt. Allerdings müsste
man dann den Verkehrsverbund Tirol
(VVT)-Verkehr mit dem IVB-Verkehr
abstimmen.
Die Fahrzeiten der IVB-Busse sind im Takt
viel enger, als die Busse, die vom Umland
kommen. Also müsste man auch dort die
gesamten Fahrpläne verändern. Das ist
eine sehr komplexe Aufgabe und daher
schwierig.
Ich bin mit den DirektorInnen so verblieben,
dass wir schauen, ob wir das für das
Sommersemester zumindest zum Teil
zusammenbringen. Die HTL in der
Trenkwalderstraße ist z. B. eine Schule, die
es geschafft hat, die Beginnzeiten in den
Tag hinein zu verschieben. Es gibt auch
noch eine zweite Schule, man könnte das
aber noch breiter ausrollen. Im Detail ist das
aber extrem komplex und daher nicht ganz
einfach zu lösen.
(StRin Dengg: Ich habe jetzt nur von der
COVID-19-Zeit geredet und nicht einmal da
haben wir das geschafft!)
Ich wünsche Dir viel Spaß dabei, einen Plan
zu erarbeiten, der in der Praxis funtioniert.
(StRin Dengg: Ihr seid die Regierung!)
GRin Duftner: Ich freue mich über die
Gelegenheit, über prinzipielle Dinge
nachzudenken. Wie wollen wir eigentlich
unsere Stadt gestalten, wem gehört der
Raum und was bauen wir? Möchten wir
einfach ein Lager bauen, wo stapelweise
über mehrere Schichten Tonnen von Blech
GR-Sitzung 19.11.2020

in der Stadt gestapelt wird, oder möchten
wir eine lebendige Stadt bauen, in der der
Raum möglichst effektiv ausgenutzt wird
und von möglichst vielen genutzt werden
kann und nicht für Einzelne privatisiert ist?
Die Debatte über den Verdrängungseffekt
finde ich interessant. Als ich das erste Mal
kandidierte, war die
Parkraumbewirtschaftung eines der
wichtigsten Themen in meinem Stadtteil,
der Höttinger Au. Im Jahr 2006 war die
politische Mehrheit dafür noch nicht
vorhanden. Damals wurde noch von
Abzocke der Bevölkerung gesprochen und
man hat es nicht durchgebracht.
Die Menschen litten sehr darunter und es
war eines der häufigsten Anliegen, was an
mich im Wahlkampf herangetragen wurde.
"Wenn wir Euch wählen, bitte macht das
endlich!" In den Jahren 2012/2013 war es
dann soweit. Ich kann mich noch erinnern,
als wir mit der damaligen Bgm.Stellv.in Mag.a Pitscheider darüber
gesprochen haben, dass es das Beste
wäre, die Parkraumbewirtschaftung gleich in
der gesamten Stadt zu machen.
Nur weil wir uns mit etwas
auseinandersetzen und davon überzeugt
sind, dass das das Effektivste ist, ist die
Akzeptanz in der Bevölkerung eine andere
Sache. Ein schönes Beispiel war Sadrach.
Vielleicht können sich einige, die schon
länger in dem Haus sind, daran erinnern.
Da kam die Parkraumbewirtschaftung etwas
zu früh. Es gab großen Aufruhr und die
Menschen protestierten so, dass man das
Ganze zurücknehmen musste, bis der
Umdenkprozess einsetzte. Als ganz
Sadrach zugeparkt war, standen die
gleichen Menschen wieder im Rathaus, um
darum zu bitten, die
Parkraumbewirtschaftung einzuführen.
Das passiert gerade auch im Sieglanger.
Ich war überrascht von der Aussage von
GR Appler, da die ÖVP auch eine von
denen ist, die oft mit dem Ausdruck
Abzocke herumwerfen und immer dafür
kämpfen, dass es auch Platz für Autos
geben muss. Ich finde es schön, dass sie
jetzt davon überzeugt sind und zustimmen
werden.
Park & Ride finde ich absurd. Wenn man in
einer Stadt als PolitikerIn tätig ist, braucht
man Weitblick und sollte darüber