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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf

- S.28

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Meine Nachbarin ist Mutter von vier Kindern
und sagte unlängst zu mir: „Georg, ich sage
Dir, unsere Kinder sind viel weiter als wir!“
Ich merke das. Für die Jungen ist das Auto
sehr viel weniger wert und hat fast keine
Bedeutung mehr. Es ist ihnen egal. Die Jugend in den Städten braucht das Auto nicht
mehr. Sie organisiert sich ihre Mobilität über
Apps, den öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) und den Radverkehr selbst.
Ich bin extrem optimistisch, dass wir in
wenigen Jahren über das, was wir heute
diskutieren, lachen werden und uns dabei
denken, dass wir eigentlich nicht in der Zeit
waren. Jeder Schritt, der auf der Höhe der
Zeit ist, bringt uns weiter. Dazu gehören die
heutigen Punkte Parkraumbewirtschaftung
Mentlbert/Sieglanger und der
MasterplanRadverkehr.
Letztes möchte ich noch zur FPÖ, bezüglich
des 1-2-3-Tickets sagen: Wisst Ihr, woran
dieses Ticket derzeit scheitert? Im Kern gibt
es drei Bundesländer, die sehr viel
unternommen haben, um den ÖPNV sehr
günstig zu machen. Begonnen hat die
Bundeshauptstadt Wien mit dem € 365,-Ticket, dann kam Vorarlberg und dann Tirol.
Es gibt ein Ticket für ein ganzes
Bundesland und ein ganzes Jahr, und das
sehr kostengünstig. Das heißt, dass diese
Länder viel Geld in die Hand genommen
haben, um das zu ermöglichen und andere
haben nichts gemacht.
Stichwort Niederösterreich! Da kostet das
Jahresticket € 2.300,--. Nun soll das 1-2-3Ticket um € 1.095,-- kommen. Jene Länder,
die bis jetzt nichts gemacht haben, halten
nun ihre Hand auf und fordern vom Bund,
dass er die ganze Differenz übernimmt,
wenn er ein solches Ticket haben will. Das
heißt, dass die VerliererInnen diejenigen
wären, die viel Geld in günstige Öffi-Tickets
gesteckt haben. Diese bekämen dann nur
wenig Geld und jene, die nichts getan
haben, fordern viel Geld.
Deshalb lehnen der Bund und auch wir das
ab. Daher gibt es bei diesem Thema zwei
Geschwindigkeiten. Jene Länder, die weit
vorausgedacht und viel gemacht haben,
dürfen nun nicht dafür bestraft werden, dass
sie viel getan haben, sondern es soll zu
Lasten derer gehen, die nichts gemacht
haben. Daran spießt es sich derzeit.

GR-Sitzung 19.11.2020

(GR Kurz, BA: Das hat ja mit den
Deutschen nichts zu tun!)
Zu den Deutschen möchte ich noch
Folgendes sagen: Ist es unsere Aufgabe,
uns zu überlegen, wie die/der deutsche
StudentIn aus Freiburg ihr/sein Auto
abstellen kann? Das überfordert uns als
Stadt Innsbruck wirklich. Wenn wir den
StudentInnen ein günstiges Ticket vor Ort
anbieten, ist es nicht unsere Aufgabe, uns
darum zu kümmern, dass sie einen guten
Weg finden, ihre Autos irgendwo
unterzubringen.
Diese Logistik können wir als Stadt Innsbruck nicht stemmen. Wir können den
Studierenden vor Ort ein günstiges Ticket
anbieten. Das tun wir, indem wir das
StudentInnenticket von der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
(IVB) haben. Damit ist es genug. Wir
können nicht die Verkehre der Studierenden
von Deutschland bis in die Stadt Innsbruck
organisieren. Das geht zu weit, da haben
wir wichtigere Aufgaben.
Ich bitte deshalb um Zustimmung, damit der
Weg der Stadt Innsbruck, dass immer dort,
wo das Dauerparken zum Problem wird,
eingegriffen wird und
Kurzparkzonenregelungen geschaffen
werden, erfolgreich fortgesetzt werden
kann. Mit diesem Punkt passiert das.
Zu den Schulen möchte ich noch sagen,
dass es bisher schon zwei Treffen mit
SchuldirektorInnen gab. Man muss
zwischen den Schulen unterscheiden, die
Jugendliche und Kinder bis 14 Jahren
haben. Hier ist der Schulweg in der Regel
nicht weit und die Schulen sind vor Ort. Die
Volksschule von Arzl z. B. ist vor Ort und
auch die Volksschule von Allerheiligen.
Die weiten Schulwege und die Benützung
des ÖPNV gibt es bei den OberstufenSchulformen. Da kommen die Jugendlichen
teilweise von sehr weit her.
(StRin Dengg: Das kommt auch bei den
Unterstufen vor!)
Ja, aber tendenziell weniger.
(StRin Dengg: 14-jährige gehen nicht mehr
in die Volksschule!)
Stimmt schon, aber wenn sie in die Neuen
Mittelschulen (NMS) gehen, befinden sich
diese auch eher direkt in den Stadtteilen.