Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf
- S.27
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Dass diese Ticketsysteme innerhalb Österreichs gut sind, ist klar. Ich glaube aber
nicht, dass wir einen deutschen Autofahrer
weniger haben, weil man von Kufstein besser oder günstiger hierher kommt.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Zur tatsächlichen Berichtigung! Wenn hier Falschaussagen getätigt werden, muss ich im Interesse der Stadt Innsbruck und deren Beteiligungen eine Richtigstellung vornehmen:
StRin Dengg behauptete, dass die IVB in der
Corona-Pandemie nichts tut.
Die IVB hat gerade in den Stoßzeiten alle
zur Verfügung stehenden Fahrzeuge im
Einsatz. Wir bedienen uns dankenswerterweise seit Beginn der Pandemie auch BusfahrerInnen von Reisebusunternehmen, die
IVB wirbt um BusfahrerInnen und wickelt alles vorbildlich ab. Sie kann nichts dafür,
dass viele Schulen nicht imstande sind, die
Schulzeitenstaffelung endlich anzugehen.
StRin Dengg: Dann wäre es für Sie, Frau
Vizebürgermeisterin, im Sommer endlich
Zeit gewesen, sich mit den Schulen und der
IVB an einen Tisch zu setzen oder eine Arbeitsgruppe – was Sie ja so gerne machen
– zu bilden, und diese Probleme vorher zu
bearbeiten.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Dazu wird
Bgm. Willi später noch einiges sagen.
Bgm.-Stellv. Mag. Anzengruber, BSc:
Vielen Dank, ich hoffe, dass nun alles tatsächlich berichtigt ist.
Bgm. Willi: GR Gleinser hat mich zu dieser
Wortmeldung herausgefordert. Seine These
war, dass das, was wir in Mentlberg und im
Sieglanger machen, eine Symptombekämpfung und keine Problembekämpfung wäre.
Aus Sicht derer, die dort wohnen, ist es ein
Problem, dass kein Parkraum zur Verfügung steht und die Autos die ganze Woche
dort herumstehen. Genau dieses Problem
beheben wir jetzt. Das ist kein Symptom,
sondern ein sehr reales Problem vor Ort. Es
entsteht daraus, da wir eine Gesellschaft
sind, in der noch breit das Denken vorhanden ist, dass man sein Auto im öffentlichen
Raum abstellen darf, wann immer und wo
man will.
GR-Sitzung 19.11.2020
Die Ersten, die darunter gelitten haben, waren die Städte, da hier der öffentliche Raum
sehr knapp und schmal ist und die Bedürfnisse, diesen zu nutzen, sehr vielfältig sind.
Glücklicherweise kam man in der Stadt Innsbruck schon in den 90er-Jahren drauf,
dass die Qualität einer Stadt nicht darin besteht, für 10 m2 große Autos möglichst viel
öffentlichen Raum kostenlos zur Verfügung
zu stellen. Dafür ist er zu knapp und zu
wertvoll.
Ich schließe mich voll und ganz den Wortmeldungen von FI und SPÖ an, dass es um
unseren öffentlichen Raum geht und darum,
wer diesen wie nutzen darf. Da ist das Abstellen von 10 m2 großen Autos gratis über
viele Stunden keine gute Idee. Alle Städte,
die begonnen haben, diesen knappen
Raum zu bewirtschaften, sind erfolgreich.
Die Städte, die das Auto tendenziell aus
den Stadtzentren drängen, bis zu Städten,
die radikal die Autos hinausschmeißen, sind
erfolgreich.
Hier gibt es eine Aussage aus dem
Jahr 1990 von StR Federspiel, der damals
sagte: „Tut endlich die Autos von der Innenstadt hinaus!“
In diesen Städten gibt es übrigens mehr
Wirtschaftsleben, das möchte ich den
NEOS mitgeben. Also dort, wo sich die
Menschen wohlfühlen und es eine Aufenthaltsqualität gibt, verweilen sie, gehen einkaufen, gehen in die Straßencafés usw. Genau das hat Innsbruck sehr erfolgreich gemacht und ist innerhalb Österreichs ein vorbildliches Beispiel.
Die FPÖ kritisiert uns bei jedem Punkt, wo
irgendwo eine neue Fläche für das Wohnen
versiegelt wird. „Da wird schon wieder gebaut – es wird zu eng!“ Ihr habt aber kein
Problem, dass wir am Stadtrand Parkhäuser
bauen und Flächen versiegeln sollen, damit
man dort Autos abstellen kann.
Ich sage eines: Wenn schon versiegeln,
dann für das hochwertige Wohnen und nicht
für Hochgaragen oder ebenerdiges Abstellen von Autos. Dazu ist doch jeder Quadratmeter viel zu kostbar. Sogar von den NEOS
kommt die Idee, für Autos am Stadtrand
Flächen zur Verfügung zu stellen! Wo seid
Ihr? Bekommt Ihr nicht mit, was die Jungen
heutzutage denken?