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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf

- S.39

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- 727 -

Leider ist es bei diesem Endprodukt so,
dass der altbekannte "Hund" wieder einmal
im Detail liegt. Hierzu werden drei Themenfelder definiert:
-

Infrastruktur ausbauen

-

Sicherheit gewährleisten und

-

Bewusstsein schaffen

Ich werde nun einige Beispiele daraus erwähnen:
Beim Themenbereich "Infrastruktur ausbauen" geht es auch um die Radabstellanlagen. Hier wurde ganz klar definiert, dass
wieder Fahrbahnfläche geopfert werden
soll.
Ein Punkt, der für mich ein sogenanntes NoGo darstellt, ist die Sache mit dem Öffnen
der Einbahnen. Es tut mir leid, ich muss das
entschieden ablehnen. Einbahnen für Radfahrer nahezu generell zu öffnen, ist für
mich ein Schreckensgespenst.
Zeit fair teilen ist ebenfalls ein Detail aus
dem Bereich "Infrastruktur ausbauen". Man
kann dem Masterplan entnehmen, dass
man dem Radverkehr eine äußerst hohe
Priorität einräumt und wieder den motorisierten Individualverkehr nach hinten stellt.
Das Themenfeld "Sicherheit gewährleisten"
widmet dem Radverkehr in diesem Schriftstück von allen anderen Themen genau
zwei Seiten. Die Grundidee dazu ist, dass
man über die gesamte Stadt Innsbruck eine
30er-Zone stülpen sollte. Das sind so Details, die beim Gesamtprodukt auch erwähnt
werden müssen.
Beim Thema "Bewusstsein schaffen" spricht
man sogar von Förderungen und Geldmitteln, die für Diplomarbeiten ausgegeben
werden sollen.
Das sind die Details, bei denen einfach der
"Hund" begraben liegt. Schweren Herzens ich sage es ganz ehrlich - werden wir deshalb diesen Masterplan ablehnen müssen.
Nicht deshalb, weil eine Infrastruktur geschaffen wird und gute Radwege gebaut
werden sollen, sondern wegen diesen Details. Daher ist er leider abzulehnen.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)

GR-Sitzung 19.11.2020

GR Mag. Plach: Aus unserer Sicht handelt
es sich bei diesem Masterplan um eine
zentrale Richtschnur für einen Ausbau und
eine Stärkung des Radverkehrs, aber auch
des FußgängerInnenverkehrs in unserer
Stadt.
Als einer, der in der Mentoring-Gruppe mitwirken durfte, möchte ich mich den Dankesworten anschließen. Der Dank geht an die
Rad- und Fußkoordination Teresa Kallsperger, MSc und Christian Schoder, aber auch
an alle anderen, vor allem an die KollegInnen der Mag.-Abt. III, Verkehrsplanung und
Umwelt, für die fundiert und objektiv aufbereiteten und priorisierten Projekte, die nun in
diesem Masterplan stehen.
Es sind aus unserer Sicht einige besonders
hervorzuhebende Punkte enthalten. Es geht
auf der einen Seite natürlich um die Priorisierung der Bauvorhaben anhand objektiver
Kriterien. Man kann nachvollziehen, warum
manche Lückenschlüsse und Investitionen
Priorität genießen und ein Kosten-NutzenVerhältnis dahinter steht.
Zentral für uns ist die Stärkung des Sicherheitsaspektes im Radverkehr, aber auch im
FußgängerInnenverkehr. Die Sensibilisierung und die eine oder andere Maßnahme
in diesem Bereich sehen wir immer noch etwas kritisch. Im Rahmen des Gesamtpaketes ist das aber eine Sache, die man dennoch befürworten kann. Es ist auch wichtig,
dass eine Sensibilisierung im Bereich dessen geschaffen wird, wie die RadfahrerInnen mit den FußgängerInnen, aber auch mit
den anderen VerkehrsteilnehmerInnen umgehen, und wie wir uns die zukünftige Aufteilung der Verkehrsflächen in unserer Stadt
vorstellen.
In den nächsten Jahren muss die Erklärung
des Verhältnisses zwischen den ÖPNV-Priorisierungen, die für uns Vorrang haben,
und den Radstrecken, die in unserer Stadt
hoffentlich möglichst lückenfrei realisiert
werden, vertieft werden. Bedanken möchte
ich mich auch noch bei GRin Heisz aus meiner Fraktion für die Ergänzungen, in denen
klargestellt wurde, dass dieser Rahmenplan
als Richtschnur dient, aber den schwierigen
budgetären Abwägungen der nächsten
Jahre auf jeden Fall Rechnung tragen
muss. Wir müssen sicherstellen, dass wir
ausreichend finanzielle Ressourcen für andere Investitionen haben.