Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf

- S.33

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2021
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 190 -

Welcher Gast sucht sich eine Urlaubsdestination aus, von der man weiß, dass alle Geschäfte leer stehen? Es wird dann Salzburg
oder Bozen besucht, denn dort findet eine
Aufrüstung statt. Auch die Stadt Bozen hat
eine Talsohle durchschritten, aber in letzter
Zeit höre ich Positives, obwohl die Stadt sicherlich viel schlechter dasteht als Innsbruck. So negativ wird in Südtirol nicht über
die eigene Stadt gesprochen.
Es ist schon unsere Aufgabe, dass wir im
Gemeinderat Lösungen und Verbesserungen sehr wohl andenken, aber nach außen
richtig kommunizieren. Kein/e Unternehmer/in wird sagen, dass man sein/ihr Produkt nicht kaufen soll, weil morgen das Geschäft geschlossen wird. Jede/r Kramer/in
lobt seinen/ihren eigenen Laden. Das würde
ich schon als Appell sehen, dass wir dies
hier im Gemeinderat in der Gepflogenheit
und in der Artikulation positiv sehen und uns
nicht den ganzen Tag im Jammern verlieren. Wenn das so wäre, würden wir uns
€ 1.060.000,-- sparen, weil diese Unterstützung ist im Jammertal nicht mehr notwendig. Alle Investitionen in Schulneubauten
etc., wo wir Aufträge an heimische Unternehmen geben, könnten wir auch verschieben. Wir möchten doch nicht von uns sagen, dass wir bankrott sind, sondern wir
wohnen in einer lebendigen Stadt, in die in
Zukunft gerne Menschen kommen und ihr
Geld ausgeben.
Dadurch werden wir wieder ein gutes Aufkommen bei der Kommunalsteuer haben,
mit der wir wichtige Dinge in jeder Bandbreite unterstützen können.
GR Mag. Falch: Nachdem jetzt der Leerstand so oft zur Sprache gekommen ist,
möchte ich auch noch kurz etwas dazu sagen. Meiner Meinung nach brauchen wir einen Leerstandskataster, der alle Informationen diesbezüglich gut aufbereitet und digital
zur Verfügung steht. Alle Objekte sind darin
mit den betreffenden Angaben anzuführen.
Viele wissen gar nicht, welche Flächen leer
stehen. Die Preise für Miete und Betriebskosen der Räumlichkeiten sind aufzunehmen.
Neben dem Kataster ist auch noch ein/e
Mitarbeiter/in zu benennen, die/der dafür
verantwortlich ist, dass alle Informationen,
die Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die Vertragsabwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden.
GR-Sitzung 18.03.2021

GRin Mag.a Lutz: Ich kann der Wortmeldung
von GR Mag. Stoll nur beipflichten. Der Obmann des Altstadtvereins hat uns die aktuellen Zahlen bezüglich des Leerstandes gegeben. Im Juli 2020 gab es 30 Leerstände,
im November 2020 19 Leerstände und im
März 2021 12 Leerstände. Das ist eine tolle
Entwicklung in der Altstadt. Die Betriebe haben es im Moment sehr schwer. Durch die
COVID-19-Krise fehlen die TouristInnen und
es besteht zudem noch die große Baustelle.
Trotzdem wurden die Leerstände fast halbiert.
Daran kann man erkennen, dass sich die
Altstadt in die richtige Richtung entwickelt.
Man muss einfach in Zukunft genau
schauen, in welchen Lagen Handel noch
existieren kann. Es gibt einen Umbruch, der
sich leider nicht von der Hand weisen lässt.
Außerdem wird es uns auch nicht gelingen,
überall Handel in der Stadt Innsbruck zu ermöglichen.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer hat es bereits angesprochen. Wenn wir uns lieber online die
Mode nach Hause schicken lassen, wenn
wir nicht zum/zur Bäcker/in im Stadtteil gehen, sondern mit dem Auto an die grüne
Wiese fahren und dort unser frisches Brötchen holen, müssen wir uns nicht wundern,
wenn der/die kleine Bäcker/in ums Eck geschlossen hat. In dem Fall wird die Stadt
Innsbruck auch nicht mehr helfen können.
Bgm. Willi: Zunächst danke ich allen, die
Optimismus versprühen und lösungsorientiert denken. Wenn wir immer beschreiben,
was nicht funktioniert, sind wir zu nah am
Defizit orientiert. Wir benötigen Optimismus,
gerade jetzt, und es gibt viele gute Beispiele
in unserer Stadt, die das beweisen. Am
Ende meiner Wortmeldung möchte ich ein
solches nennen.
Bei den Wirtschaftsgesprächen gab es die
große Bitte der WirtschaftsvertreterInnen das ist eine wichtige Übung für mich -, dass
wir nicht von Leerständen sprechen, sondern das Freiflächenmanagement erwähnen. Wir haben derzeit freie Flächen. Was
tun wir mit diesen? Wer den Begriff Leerstand in den Mund nimmt, drückt etwas Böses und Negatives aus. Daher sollten wir
Chancen für die Entwicklung der Freiflächen
sehen.
Ich bin auch sehr dankbar für die Diskussionen bei den Wirtschaftsgesprächen und