Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf

- S.54

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zwei Wortmeldungen die Intention eines Antrages in eine völlig andere Richtung gelenkt wird.
Alle, die sich hier positiv geäußert haben,
haben durch ihre Wortmeldung auch Negatives über die Turnerschaft Innsbruck transportiert. Das wollten wir eigentlich nicht.
Dort wird schon lange hervorragende Arbeit
geleistet. Die Statuten werden nur von wenigen Personen genauer durchleuchtet. Die
Turnerschaft Innsbruck kann froh sein, dass
sie darauf aufmerksam gemacht wurde,
dass in den Statuten Dinge von vorgestern
enthalten sind. Es wird sicherlich eine Änderung der Statuten geben. Daher enthalten
sich drei Mitglieder unserer Fraktion und die
anderen stimmen zu.
Das Bashing der Turnerschaft Innsbruck ist
indirekt über die anderen Wortmeldungen
passiert.
GR Wanker: Wie soll ich es ausdrücken?
Jene Dinge, die viele Innsbrucker Vereine in
ihren Statuten stehen haben, sind oft durch
die Historie bedingt. Daher bitte ich bei
Sport-, aber auch bei anderen Subventionen solche Dinge nicht so extrem auf die
Waagschale zu legen. Ich finde, dass es
überhaupt kein Problem ist, wenn ein Mitglied des Sportausschusses einen Obmann
oder eine Obfrau eines Vereins anruft und
sie auf die Statuten aufmerksam macht.
Dass sich manche Mitglieder auf Grund des
Inhalts der Statuten bei der Abstimmung der
Stimme enthalten, ist ein wenig komisch,
weil man dadurch indirekt vorwirft, dass die
Statuten nicht mehr zeitgemäß sind und der
Eindruck entsteht, dass die Arbeit als Sportverein nicht geschätzt wird. Diese Vorgangsweise kann ich nicht verstehen, denn
die Sache wäre auf kurzem Wege abklärbar. Die Vereine leisten eine tolle Arbeit,
sparen den SteuerzahlerInnen sehr viel
Geld, weil dort viele ehrenamtliche MitarbeiterInnen engagiert sind, die ein Gesamtsystem in dieser Stadt aufrechterhalten. Über
die Statuten zu argumentieren, dass eine
Stimmenthaltung hier im Gemeinderat bei
der Abstimmung erfolgt, das verstehe ich
beim besten Willen nicht.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Nachdem
meine Wortmeldung hier im Gemeinderat
total zerpflückt worden ist, erkläre ich es
nochmals. Ich habe mich entschieden,
GR-Sitzung 18.03.2021

meine Tochter bei diesem Verein anzumelden.
Zuerst wollten wir gegen die Subvention für
diesen Verein stimmen. Als wir von unserem Mitglied im Sport- und Gesundheitsausschuss gehört haben, dass der Vorstand
des Vereins die Statuten nochmals prüft
und überarbeitet, haben wir einen Vertrauensvorschuss geleistet und von einer Gegenstimme auf Stimmenthaltung bei der Abstimmung umgeschwenkt.
Ich kann so einem Antrag einfach nicht zustimmen, vertraue aber darauf, dass die
Statuten einfach veraltet übernommen wurden.
Wenn Parteien im Gemeinderat bestimmte
Subventionsansuchen, die auch einen extremen Mehrwert für die Stadt haben, gerade für Menschen, die keinen Zugang zu
verschiedenen Ressourcen haben, ablehnen, ist das keine große Diskussion hier im
Gemeinderat. Aber, wenn wir sagen, dass
in den Statuten Rassismus zugegen ist, was
nicht sein sollte, weil die Turnerschaft Innsbruck eigentlich für etwas ganz anderes
steht, entsteht auf einmal so eine große Debatte.
Am 21. März ist der internationale Tag gegen Rassismus. Ich bin schon seit Jahren in
diesem Bereich tätig. 80 % meiner Arbeit
besteht darin, dass man erklären muss, warum etwas rassistisch formuliert ist. Oft höre
ich, dass wir keine RassistInnen sind, sondern die Dinge immer schon so benannt
wurden. Man sagt einfach manche Dinge
nicht mehr, weil wir im 21. Jahrhundert angekommen sind.
Ich vertraue darauf, dass die Stadträtin unsere Worte weitergegeben hat und einfach
darauf achten wird, dass Vereine, die um
eine Subvention ansuchen, auch dem Leitbild der Stadt Innsbruck entsprechen.
Wir sind eine Stadt mit 140 Sprachen, in der
MigrantInnen arbeiten und Steuern bezahlen. Wenn ich so ein Ansuchen lese und
überlegen muss, ob dieser Verein für meine
Tochter passend ist, aber meine Fraktion
sagt, dass dieser Verein sehr gut ist, vertraue ich darauf. Trotzdem will ich hinweisen, dass es bei anderen Menschen, die
nicht christlich sind, ein Missverständnis geben könnte und daher die Turnerschaft eine
Änderung herbeiführen müsste. Das ist