Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Protokoll.pdf
- S.78
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gen die ersten vier Stunden für die NutzerInnen zum Preis von € 3,-- zur Verfügung stehen.
c)
Die anderen Tiefgaragen im Innenstadtbereich, insbesondere die Tiefgarage des Kaufhauses Tyrol, Sparkassenplatz, BTV und der Rathausgalerien
sollen an allen Freitagen und Samstagen für die ersten zwei Stunden kostenlos benützbar sein, wobei die Kostendeckung der ersten Stunde die
Stadt übernehmen soll, wieder unter
der Voraussetzung, dass die zweite
Stunde von den GaragenbetreiberInnen selbst getragen wird.
Der Start dieser Maßnahmen soll spätestens Mitte Juni 2021 starten und mindestens
über sechs Wochen erfolgen.
Mag.a Lutz, eigenhändig
Durch diese Maßnahme möchten wir die
Aufenthaltsdauer der Menschen in der Stadt
verlängern. Es ist nach wie vor so, dass die
Innenstadt ein Frequenzproblem hat und
zwischen 20 und 30 % unter der normalen
Frequenz vor Corona liegt.
Natürlich war das auch dem geschuldet,
dass die Gastronomie noch nicht geöffnet
hatte und man nur für schnelle Besorgungen in die Stadt konnte.
Nun hat die Gastronomie geöffnet, der
große Ansturm blieb auch in den letzten
zehn Tagen aus. Bis dato gab es die Lösung mit dem Gratisparken an Samstagen
in der Kurzparkzone. Das war für uns als
schnelle Aktion auch in Ordnung.
Aufgrund der kommenden Sommermonate
möchten wir aber die Aufenthaltsqualität
steigern und die Autos in die Tiefgaragen
bekommen. Der Parkplatzsuchverkehr soll
vermindert werden. Das stellt auch eine
Entlastung für die AnrainerInnen dar, da sie
schneller zu ihren Parkplätzen an der Oberfläche kommen.
Das Ganze soll ein Impulspaket für die Innenstadtwirtschaft sein und Handel, Gastronomie und Kultureinrichtungen stärken. Da
viele der Meinung sind, dass das nichts
bringen würde, verlese ich nun ein paar
Zahlen:
Das Kaufhaus Tyrol hat vor einem Jahr auf
eigene Initiative mit einer Gratisparkstunde
begonnen. Im Vergleich vom Februar 2019
GR-Sitzung 27.05.2021
bis zum Februar 2021 hat sich die prozentuelle Auslastung pro Monat, also sieben
Tage mit 24 Stunden, verzehnfacht. Die
Einfahrten am Tag haben sich mehr als verdoppelt und der Garagenumschlag, also die
Zahl der kompletten Entleerung bis zur
kompletten Auslastung, hat sich fast verdreifacht.
Natürlich ist die Verweildauer durch die
Maßnahme der Gratisparkstunde ein wenig
gefallen, aber nicht massiv. 52 % bleiben
bis zu 90 Minuten, lediglich 18 % bleiben
30 Minuten und immerhin 30 % bleiben über
90 Minuten.
Das sind die aktuellen Zahlen, an denen
man sieht, wie so eine Maßnahme greift.
Sie ist keine Neuerfindung, weil es so etwas
vor einigen Jahren schon gab und zu einer
massiven Belebung der Innenstadt führte.
Wir möchten auf diese zwei Stunden kommen und in den innerstädtischen Garagen
vier Stunden Parken zu € 3,-- ermöglichen.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Wir tun uns
sehr schwer und unsere Fraktion wird auch
ein unterschiedliches Stimmverhalten an
den Tag legen.
Dem ursprünglichen Antrag konnten wir
überhaupt nicht zustimmen. Damit hätte
man den GaragenbetreiberInnen die erste
Stunde bezahlt und die Sache wäre erledigt
gewesen.
Ich bin GRin Mag.a Lutz aber sehr dankbar,
dass sie die Anregung zur Änderung, wie
ich höre und lese, erfolgreich aufgenommen
hat. Dass die GargenbetreiberInnen den
gleichen Betrag in den Topf werfen, den wir,
wie es aussieht, bereit wären einzubringen,
ist ein "dickes Brett bohren", um damit den
motorisierten Individualverkehr unter die
Erde zu bringen.
Bei solchen Dingen braucht es immer eine
Gesamtschau, und deshalb hoffen wir trotz
bestehender Zweifel, dass das Werben für
mehr öffentliche Plätze, Begegnungszonen
etc. auch von Erfolg gekrönt wird. Unsere
teilweise Zustimmung wird sich darauf beziehen, dass man einen längeren Aufenthaltszeitraum hat. Für drei Stunden zahlt
die/der Kundin/e künftig den Preis für eine
Stunde. Die erste Stunde übernimmt die
Stadt Innsbruck, die zweite Stunde übernimmt die/der GaragenbetreiberIn und die
dritte Stunde übernimmt die/der Kundin/e.