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Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-06-24-GR-Protokoll.pdf

- S.81

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andere Linie sogar herausnehmen. Das
kann ebenfalls zu einer Schadstoffreduktion
beitragen.
Ich ersuche, den
beiliegenden Antrag dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zuzuweisen.
GRin Mag.a Seidl: Wir werden gegen diesen
Antrag stimmen. Wir haben ausführlich darüber diskutiert. Die Intention, die Taktung
bei innerstädtischen Linien des öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV) zu verändern - nur, weil Busse zu bestimmten Zeiten
schlechter ausgelastet sind -, ist aus verkehrspolitischer Sicht, was die Gewohnheiten der BürgerInnen betrifft, eine denkbar
schlechte Lösung.
Man weiß mittlerweile genau, dass es sehr
sinnvoll ist, Taktungen anzubieten, an denen sich die Menschen orientieren können.
Wenn man beginnt, Busse herauszunehmen oder den Takt zu verringern, führt es
dazu, dass die Akzeptanz von öffentlichen
Verkehrsmitteln stark zurückgeht, denn die
NutzerInnen können sich dann nie darauf
verlassen, dass die Verkehrsmittel den
ganzen Tag fahren.
Wir haben an Randzeiten einen ausgedünnten Fahrplan. Nach meinem Wissen wird bei
der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GmbH (IVB) und auch beim
Verkehrsverbund Tirol (VVT) sehr wohl über
neu eingebaute Zählmechanismen versucht
herauszufinden, wie viele Menschen wirklich die Buslinien nutzen und wo sie einund aussteigen. Es ist zwar nicht so differenziert wie beispielsweise das System in
den Niederlanden, aber es ist der erste
Schritt in die richtige Richtung.
Das zweite Argument gegen die Ausdünnung der Busse ist ein arbeitsrechtliches,
weil man momentan schon damit kämpft,
genügend LenkerInnen für öffentliche Verkehrsmittel zu findet. Diese können nicht in
den Stehzeiten, wie das manchmal in der
Gastronomie geschieht, auf "Zimmerstunde"
geschickt werden. Das funktioniert arbeitsrechtlich nicht.
Es gibt seit letztem Jahr neue Verträge für
den Linienverkehr, die sehr streng und einzuhalten sind. Es geht einfach nicht, weil
man vielleicht zwei Stunden eine schlechtere Auslastung hat, die MitarbeiterInnen in
GR-Sitzung 24.06.2021

Pause zu schicken oder einem anderen Bus
zuzuweisen.
Eine Lösung, wo Buslinien geteilt werden,
gibt es ab und zu am Land, also beim VVT
in gewissen Regionen wie beispielsweise
dem Wipptal. Dort wissen die NutzerInnen
aber genau, dass es in der Mittagszeit Linien gibt, die zwei Stunden nicht fahren.
Diese Busse befahren dann eine Linie in ein
anderes Seitental. Es wird sozusagen die
Linienführung geteilt.
Insofern kann ich dem Antrag nicht zustimmen. Ich verstehe, dass man bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gerne effizienter sein
würde, aber schlussendlich hätte es nur die
Senkung der Akzeptanz und der Nutzung
von öffentlichen Verkehrsmitteln zur Folge.
Das ist nicht in unserem Interesse und deshalb werden wir dem Antrag nicht zustimmen.
GR Mag. Krackl: Dem Antrag der Zuweisung an den Stadtsenat werden wir gerne
zustimmen, wenn gleich die Begründung
auch für uns zu hinterfragen ist.
Man muss sagen, Linien aufgrund der Frequenz einfach einzustellen, das wird sich
nicht ganz spielen. Es ist aber trotzdem interessant, die Zahlen zu erheben. Das ist
wichtig, denn auch für die Steuerung muss
man solche Zahlen haben. Ich gehe aber
davon aus, dass die IVB über das entsprechende Zahlenmaterial verfügt.
Ich denke, das kann man im Stadtsenat relativ rasch aufklären. Ich würde als Empfehlung die Prüfung gleich auf alle Linien ausweiten. Wie ich mich erinnere, ist der Antrag
nur auf die Busse bezogen. Ich würde auch
die Straßenbahnen mitnehmen, die
Stubaitalbahn etc. Ich denke, das sollte man
sich gesamthaft ansehen und dann die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen.
Ich hoffe, dass dabei herauskommt, dass
keine Linie wirklich unter 30 % der Auslastung fällt.
GR Appler: GR Mag. Krackl hat schon einiges vorweggenommen. Auch wir werden
den Antrag auf Zuweisung an den Stadtsenat unterstützen. Der hauptsächliche
Grund liegt darin, dass wir es sehr interessant finden, welche Zahlen sich hier ergeben.