Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.17
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den BürgerInnen gut angenommen. Wir
NEOS haben einen Antrag gestellt, damit
Eltern von Schulkindern Informationen in
verschiedenen Sprachen bereitgestellt werden. Ich habe gehört, dass dieser Antrag
sogar schon in Umsetzung ist. Das ist ein
Erfolg!
Mich freut ganz besonders, dass heuer zum
ersten Mal in der Ferienbetreuung keine Parallelstruktur für Kinder mit Behinderung in
der Sonderschule bereitgestellt wird, sondern das Angebot in die Kinderbetreuung
der Kinderfreunde Innsbruck integriert
wurde. Es gibt noch weitere Erfolge, die ich
aufzählen könnte.
Diese Errungenschaften haben gemeinsam,
dass es dazu Anträge und Menschen
braucht, die unermüdlich darum kämpfen.
Ich möchte unseren Koordinator des Behindertenbeirates Mag. Grünzweig noch einmal
extra erwähnen. (Beifall von allen Seiten)
Barrierefreiheit bedeutet selbstverständlich,
dass alle Personen inkludiert werden müssen. Es sollte keine Kraftakte Einzelner bedürfen, die vielleicht sogar ehrenamtlich arbeiten! Ich denke, es mangelt ein wenig an
der Haltung vieler Menschen.
Dazu möchte ich ein Beispiel anführen: Zu
Beginn der Gemeinderatsperiode haben die
NEOS einen Antrag gestellt. Auf einem
Spielplatz im Herzen der Stadt Innsbruck
sollte eine Rollstuhlschaukel errichtet werden. Keine Frage, so ein Vorhaben ist nicht
einfach umzusetzen.
Was ist geschehen? Man hat die zuständige
Magistratsabteilung beauftragt, einen passenden Platz zu suchen. Wo hat man gesucht? In der Sonderschule! Das ist nicht
der Ursprung, der Sinn und der Zweck von
Barrierefreiheit! Eigentlich sollte es ein Platz
sein, der von allen erreicht werden kann,
nicht nur von Kindern der Sonderschule.
NEOS werden diesbezüglich einen neuen
Antrag einbringen. Darin werden Paradebeispiele für gelungene barrierefreie Spielplätze und Aufenthaltsorte genannt. Zu diesem Thema gebe es enorm viele Informationen.
Heute wurde in einer Zeitung berichtet, dass
es ein weitgehend barrierefreies Zuhause
für den Tiroler Landesverband der Gehörlosenvereine gibt. Das ist schön, bravo! Aber
GR-Sitzung 15.07.2021
es sind nicht nur einzelne erledigte Aufgaben zu feiern, denn wenn wir sie den unerledigten gegenüberstellen, sehen wir, dass
es noch eine umfassende und lange Liste
ist.
Ich glaube, diesbezüglich müssen wir an
unserer Haltung arbeiten. Es gilt, alle Informationen und Angebote für alle Menschen
so zur Verfügung zu stellen, dass sie ihnen
wirklich nützen. Erst wenn es selbstverständlich ist und nicht mehr extra in der Zeitung berichtet werden muss, ist es uns gelungen, Barrierefreiheit umzusetzen. Dann
kann Inklusion gelebt werden.
Es gibt dazu genug Beratungen, Förderungen und Unterstützungen! Das sollten wir
als Chance nutzen. Am Ende könnten alle
Menschen gemeinsam feiern. Das wäre
eine Titelseite wert. (Beifall)
GRin Dengg: GRin Klaus hätte eine Meldung
zur tatsächlichen Berichtigung, allerdings
funktioniert das Mikrofon nicht.
Bgm. Willi: Könnten Sie das Gesagte von
GRin Klaus bitte wiederholen, damit es alle
hören?
GRin Dengg: Die tatsächliche Berichtigung
bezieht sich auf eine Aussage von
GR Depaoli. GRin Klaus sagt, dass die barrierefreien Toiletten in der Markthalle Innsbruck am Nachmittag sehr wohl geöffnet
sind.
Bgm. Willi: Vielen Dank für diese Klarstellung.
StRin Mag.a Schwarzl: Danke GRin Klaus
für die Themenwahl. Ich habe einige Anmerkungen von Ihnen notiert und werde diesen nachgehen. Sie haben Recht, in der
Barrierefreiheit gibt es immer Luft nach
oben.
Ich möchte ein wenig darüber berichten, wie
sich die Situation in der Stadt Innsbruck entwickelt hat. Im Jahr 2001 hat der damals zuständige Bürgermeister-Stellvertreter
DI Sprenger erkannt, dass die Behindertenarbeit der Stadt Innsbruck neu aufgestellt
werden muss. Das Resultat war, dass wir
einen politisch zuständigen Koordinator installiert haben. Daraus entstand die heutige
Geschäftsstelle mit dem Behindertenkoordinator Mag. Grünzweig.
Weiters wurden zwei Behindertenbeauftragte im Stadtmagistrat etabliert. Eine der