Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.18
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geschaffenen Stellen ist rechtskundig, während die andere technikkundig ist. Wir haben also eine juristische Behindertenbeauftragte und einen technischen Behindertenbeauftragten in der Stadt Innsbruck.
Im Jahr 2002 hat man entschieden, einen
Behindertenbeirat zu installieren. Zuerst haben ihm acht VertreterInnen von den großen Behindertenorganisationen angehört.
Danach wurde er für alle interessierten
Gruppen erweitert. Der Behindertenbeirat
hat inzwischen eine eigene Geschäftsordnung und ist ein ungebundenes Gremium.
Ich werde immer wieder zu Sitzungen des
Behindertenbeirates eingeladen, aufgrund
meiner Arbeit im öffentlichen Verkehr und
als Tiefbaureferentin. Ich möchte mich für
die sehr konstruktive und gute Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat herzlich
bedanken. Mag. Grünzweig ist ein wichtiger
Bote und Transporteur zwischen der Politik
und diesem Gremium. Ihm und auch den
beiden Behindertenbeauftragten möchte ich
besonders danken. Aufgrund meiner Ressortzuständigkeit habe ich oft Kontakt mit
dem technischen Behindertenbeauftragten,
Ing. Exenberger. Vielen Dank!
Als der Behindertenbeirat die Arbeit aufgenommen hatte, wurden die ersten Probleme
sichtbar. Die Rampen waren bei den Gehsteigen völlig unzureichend. Man ist schnell
dazu übergegangen, die maximale Prozentangabe umzusetzen. Daraufhin wurde ein
taktiles Leitsystem geschaffen, wobei man
zuerst auf Betonrillenplatten und Kopfsteinpflaster gesetzt hatte. Es hatte sich herausgestellt, dass diese Maßnahmen nicht
zweckdienlich und zielführend waren.
Die Haltelinien wurden mittels Betonrillenplatten ausgelegt. Sie hatten den Vorteil,
dass auch Sehbehinderte diese besser
wahrnehmen konnten. Mittlerweile wurde
auf Maßnahmen mittels Fräsungen umgestellt. Wir haben im gesamten Stadtgebiet
sukzessive die Fräsungsvariante umgesetzt. Dankenswerterweise hat der Stadtsenat heuer im Mai einstimmig beschlossen, parallel zu den Fräsungen und den
Noppen auch die weißen Markierungen anzubringen, weil Sehbehinderte den farblichen Kontrast brauchen.
Im Laufe der Zeit werden wir in der Innenstadt beginnend insgesamt 15 km Fräsungen farblich markieren. Es wird immer mehr,
GR-Sitzung 15.07.2021
weil auch mehr Fräsungen entstehen - work
in progress. Im Stadtsenat wurde beschlossen, ca. € 90.000,-- dafür zur Verfügung zu
stellen. (Beifall)
Etwas anderes ist sehr interessant und ich
glaube, einige wissen gar nichts davon. In
der Stadt Innsbruck haben wir einen Blindenwanderweg. Dieser beginnt bei der
Sillpark Shopping Center GmbH, führt
entlang der Sill bis zum Baggersee und
beträgt 4,5 km. Dort stehen den Menschen
verschiedene Informationen zur Verfügung,
die auch mit taktilen Bildern dargestellt
werden.
Weiters gibt es ein durchgängiges, ebenerdiges und auch ein höheres Leitsystem im
Landeskrankenhaus Innsbruck (LKH) - Universitätskliniken. Sie alle kennen diese Infostellen im Bereich des LKH, die auch für
sehbehinderte Menschen geeignet sind.
Beim Ausbau des Busbahnhofes, der sich
neben dem Hauptbahnhof Innsbruck befindet, wurde auch ein Leitsystem gefräst.
Weiters hat man dort eine Sprachausgabe
installiert. Für all jene, die es nicht wissen,
die Sprachausgabe erfolgt über diese orangen Anbringungen.
Wir sind laufend dabei, Leitsysteme bei
Kreuzungen zu adaptieren. Durch die Innsbrucker Nordkettenbahnen Betriebs GmbH
und die Patscherkofelbahn ist es für mobilitätseingeschränkte Personen möglich, sowohl auf die Spitze des Patscherkofels als
auch auf das Hafelekar zu kommen.
Es gibt immer noch mehr zu tun, das ist mir
klar. Ich möchte Euch trotzdem etwas aus
dem Alltag des technischen Behindertenbeauftragten erzählen. Er hat heuer bereits
109 Stellungnahmen zu Verkehrsmaßnahmen und Veranstaltungen erstellt! Noch etwas ist wichtig: Wenn im öffentlichen Raum
größere Veranstaltungen stattfinden, gibt es
Beschreibungen dieser Events für eingeschränkte Menschen. So wird dieser Personenkreis über durch die Veranstaltung entstehende Einschränkungen informiert.
Ich möchte die Kritik an der Mag.-Abt. III,
Grünanlagen, zurückweisen. Die Adaptierung des Sportplatzes Rapoldi wird in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten barrierefrei erfolgen. Beim Spielplatz
in Egerdach haben wir das rollstuhltaugliche
Karussell installiert. Warum die von Dir,