Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.27
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und wir werden sie natürlich zusammen umsetzen.
Nun komme ich zur Synergie zwischen
Fahrzeugen der Energieklasse 1 und 2:
Kann man "eine 1 nicht zu einer 2 machen"? Nein, das funktioniert in vielen Regionen nicht. Für viele Strecken sind diese
Klasse-1-Fahrzeuge nicht geeignet. Es
wäre fatal, jetzt die Fuhrparks umzustellen.
Wir scheiden regelmäßig Fahrzeuge nach
einer gewissen Laufzeit aus. Beim Verkehrsverbund Tirol (VVT) ist der Vorgang
ein anderer. Er schreibt aus und zu Beginn
der Vergabe wird der Fuhrpark ausgetauscht. Dieser bleibt zwölf bis vierzehn
Jahre in Betrieb. Danach kommt der/die
nächste BetreiberIn bzw. derselbe/dieselbe
mit neuen Fahrzeugen. Hier hineinzugrätschen und zu sagen, wir "switchen" nun die
Klassen - wenn es technisch möglich wäre wäre tatsächlich bloßes Verbrennen von öffentlichen Geldern.
Infrastrukturkosten: Wir haben nur die Kosten für die Infrastruktur einberechnet, die
zusätzlich entstehen würde. Die Tankstelle
wird nicht angegeben. Ich möchte anmerken, wir brauchen auch bei Batteriebussen
eine Tankstelle, weil wir die Zusatzheizung
fossil betreiben müssen. Es wird aber keine
so große Tankstelle wie aktuell benötigt. Die
jetzt in Verwendung stehende Tankstelle
setzt jährlich 3 Mio. Liter um.
DI Brandl: Ich kann etwas zur Ladezeit sagen. Generell ist es so, der Depotlader wird
relativ langsam über Nacht geladen. Das ist
batterieschonend. So bleibt sie länger intakt. Man benötigt diese unglaublich große
Batterie, die den ganzen Tag transportiert
werden muss.
Beim Streckenlager wird die Batterie während des Betriebes geladen. Wenn man
sich die Thematik genau anschaut, sieht
man zwei verschiedene Systeme. Es gibt
den Streckenlader, der an der Endstation
lädt. Bei dieser Variante steht der Bus tatsächlich zehn Minuten bis zu einer viertel
Stunde. Die Zeit variiert je nach Bus- und
Batteriegröße. Schneller lässt sich der Bus
nicht laden, denn ansonsten würde das
System kollabieren, da die Batterie zu heiß
wird. FahrerInnen eines Tesla-Fahrzeuges
wissen das.
GR-Sitzung 15.07.2021
Das andere System haben Sie, GRin Bex,
BSc, bereits angesprochen. Es gibt tatsächlich Ladevorgänge, die nur einige Sekunden
dauern. In Genf (Schweizerische Eidgenossenschaft) sind diese Systeme in Verwendung. Dort fahren die Busse nach jeder dritten Haltestelle zu einem Ladepunkt. Nach
dem Ladevorgang fährt der Bus 500 Meter
und muss erneut geladen werden. Es gibt
also verschiedene Systeme, aber physikalische Grenzen.
GR Mayer: Vielen Dank für den umfangreichen Vortrag. Zusammenfassend kann man
sagen, dass die Kosten sehr hoch und die
Ladezeiten sehr lang sind. Die Reichweite
der Fahrzeuge ist sehr gering. Es gibt also
noch viele Hindernisse.
Weltweit wurde in den Medien von der Unterprovinzstadt Shenzhen in der Volksrepublik China berichtet. Die Volksrepublik
China gilt als jenes Land, das die größte
Umweltverschmutzung verursacht. In Shenzhen wurde die gesamte Busflotte - über
16.000 Stück - auf Elektrobusse umgerüstet.
Um die Dimensionen zu veranschaulichen:
300 Schnellladestationen und 8.000 Ladestationen wurden in den Straßenlaternen
installiert. Man hat über 45.000 Tonnen Diesel und 1,35 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxid
eingespart. Das hat man aus einem einzigen Grund unternommen. Die Luftqualität
war dort so schlecht, dass den Menschen
gar nichts anderes übriggeblieben ist.
In Shenzhen gibt es eine Firma namens
BYD Company Limited, die Busse herstellt.
Inzwischen werden die Fahrzeuge auch in
die Städte London (Vereinigtes Königreich
Großbritannien und Nordirland), Berlin
(Bundesrepublik Deutschland) und New
York (Vereinigten Staaten von Amerika) geliefert. BYD Company Limited garantiert für
ihre Fahrzeuge eine Reichweite von
250 km. Vermutlich wird für diese Angabe
keine Heizung bzw. Klimatisierung einberechnet. Auf jeden Fall sind diese Busse
einsetzbar. Ich glaube, wenn man gezwungen ist, den Verkehr umzustellen, lassen
sich Hürden bewältigen.
Weiters wurde einmal angedacht, Busse mit
Hilfe von Bioethanol bzw. Gas anzutreiben.
In der deutschen Gemeinde Gießen setzt
man diese Möglichkeit bereits ein. Dort erreicht man immerhin eine Verringerung des