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Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf

- S.35

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- 599 -

Ich finde diese Diskussion in Verbindung mit
der gestern beschlossenen EU-Klimastrategie extrem wichtig. Es ist essentiell, dass
wir jetzt die Weichen stellen. Sollte die EU
die Klimaziele ernst nehmen, wird es ab
dem Jahr 2035 in der EU keine fossilbetriebenen Privat-KFZ mehr geben.
(StR Federspiel: Das schaue ich mir an!)
Es ist eine Chance, aber für uns als Stadt
auch eine riesige Herausforderung. Ich
fürchte, wenn wir jetzt nicht in den dekarbonisierten öffentlichen Verkehr, in das ZuFuß-Gehen und das Fahrradfahren investieren, können wir uns ab dem Jahr 2035 nicht
mehr vor Autos wehren.
Es droht die Gefahr, dass sich Menschen
fragen werden, weshalb sie nicht das Auto
nutzen sollten. Sie wären sowieso "grün"
unterwegs. Sie werden sich denken, weshalb sollten sie nicht zwei oder drei Autos
besitzen. Dann haben wir wieder ein Platzproblem! Das Auto ist bei uns in der Stadt
ein Platzproblem! Eine Minderheit beansprucht den größten Anteil des öffentlichen
Raumes!
Darum ist das Zusammenführen der Dekarbonisierungsstrategie mit dem Masterplan
Radverkehr 2030 und dem Masterplan Gehen so wichtig. Auch die Straßenraumgestaltung ist enorm wichtig, damit man den
Menschen Platz zurückgeben kann!
Es ist eine riesengroße Chance, die unsere
Städte in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren massiv umgestalten wird. Ich
kann dazu nur eines sagen: Gott sei Dank!
Eine gesteigerte Nachfrage muss man antizipieren. Das Auto darf auch nicht im dekarbonisierten Zustand die Hauptrolle in den
Städten spielen. (Beifall)
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Vielen Dank für die ausführliche Präsentation. DI Baltes, Sie haben selbst gesagt, dass der Vortrag gerade 80 Minuten
gedauert hat. Er war natürlich umfangreich
und informativ, aber wir haben keine Unterlagen davor bekommen. Das Wichtigste ist,
uns beraten zu können, damit wir danach
noch einmal mit Ihnen reden können.
Die Klimastrategie und die Energieautonomie wurden schon oft erwähnt. Es gibt hohe
Anforderungen, auf die wir uns entsprechend vorbereiten müssen. DI Baltes, Sie
GR-Sitzung 15.07.2021

haben uns unterschiedliche Wege aufgezeigt und auch angesprochen, dass sich die
Fahrzeuge relativ rasch weiterentwickeln.
Die Wege, die Sie präferieren und empfehlen, beurteilen Sie nach dem aktuellen
Stand der Technik. Mir geht das zu sehr in
Richtung Trolley- bzw. O-Busse. Sie haben
zwar immer gesagt, es ist lediglich Ihre Präferenz und nur ein Vorschlag, aber in der
Präsentation ging es hauptsächlich um
diese Systeme. Wir von der ÖVP finden,
dass die Stadt Innsbruck der Aussage der
Präsentation nicht blind folgen sollte.
Wir sollten uns die alternativen Systeme
und auch das Thema Wasserstoff weiterhin
anschauen, denn diese Bereiche entwickeln
sich auch stets weiter. Auf die gewonnenen
Erfahrungen der Stadt Bozen kann man sicherlich zurückgreifen.
Bei dem Thema Mobilität arbeitet man stets
über die Grenzen hinweg zusammen. Der
schwankende Energieaufwand von Fahrzeugen bei Steigungen und Wetterverhältnissen ist eine Herausforderung. Wenn wir
Verkehrsanbindungen mit den umliegenden
Gemeinden errichten wollen, müssen wir
diese Problematik mitbedenken. Trolleybusse werden es nicht einfacher, sondern
schwieriger gestalten.
DI Baltes, bitte geben Sie uns noch Zeit, damit wir uns besser vorbereiten und entsprechende Fragen stellen können. Nur so können wir Entscheidungen in Zukunft bestmöglich treffen.
Bgm. Willi: Ich garantiere, dass die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GmbH (IVB) und der Verkehrsverbund Tirol
(VVT) unvoreingenommen in diesen Prozess gestartet sind. Es gibt gute Gründe dafür, dass wir genau diesen Vortrag präsentiert bekommen haben.
Am Anfang habe ich Wasserstoffsysteme
ausgesprochen vorteilhaft und gut gefunden. Inzwischen habe ich gemerkt, wie viele
Ungewissheiten es bei diesen noch gibt. Wir
sollten diese Themen ergebnisoffen und
faktenbasiert besprechen und Entscheidungen treffen.
GRin Dengg: Ich muss noch etwas bezüglich der Seilbahn sagen. Einen Vorteil hat
sie. Es gibt keinen Stau! Jeden Tag sehe
ich, dass sich auch die Straßenbahnen und