Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.22
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welche konkreten Verbesserungen wir vor
Ort umsetzen können.
Um Klimaschutz in der Stadt Innsbruck
großzuschreiben, braucht es keine weiteren
ideologischen Diskussionen, wie z. B. über
kontroverse Verkehrsmaßnahmen. Was es
braucht, sind rasche Umsetzungen der Beschlüsse, die zum Teil bereits mit großer
Mehrheit hier in diesem Gremium beschlossen wurden oder noch beschlossen werden.
Sei es die klimaneutrale Gestaltung des
Stadtmagistrats, die Errichtung von umfassenden und sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet, die bessere Nutzung des Zugschienennetzes, das
durch unsere Stadt geht, wie z. B. durch die
Erweiterung der S-Bahn-Stationen, oder aktuell die fußgängerInnenfreundliche Gestaltung entlang des Kulturquartieres.
Das sind jetzt aber alles nur Anträge, die wir
in dieser Regierungsperiode eingebracht
haben. Da gibt es noch sehr viele weitere,
die von allen Parteien hier in diesem Raum
kommen. Davon sind natürlich einige Vorschläge erfreulicherweise bereits umgesetzt
worden, es gibt aber noch viel mehr zu tun.
Da stünde nichts mehr im Weg und man
müsste nicht mehr lange darüber diskutieren.
Wir von "Für Innsbruck" (FI) stehen schon
immer dafür, dass man Dinge nicht nur groß
ankündigt, sondern dass man diese auch
umsetzt. Nicht umsonst wurden auch unter
unserer Führung bereits einige wichtige Bereiche in der Innenstadt in FußgängerInnenzonen umgewandelt. Das war lange vor
meiner Zeit, da war ich noch nicht einmal
geboren. Alt-Bgm. Niescher fing damals
schon an, den Burggraben und den Franziskanergraben autofrei zu gestalten.
Unter weiterer FI-Führung wurde ebenfalls
die Maria-Theresien-Straße autofrei, was
auch sehr kontrovers diskutiert wurde, aber
ohne Frage eine große Verbesserung der
Lebensqualität der Menschen vor Ort
brachte. Auch die südliche Maria-TheresienStraße, die Meraner Straße und die Anichstraße in der jüngeren Vergangenheit sind
Erfolgsprojekte. Wir brauchen nicht so zu
tun, als ob noch nichts passiert wäre und
wir noch ganz am Anfang stehen würden.
Der Ausbau der FußgängerInnenzone war
für uns auch aktuell ein Anliegen bei der
GR-Sitzung 13.10.2021
Vorplatzgestaltung beim Haus der Musik.
Daran sieht man auch, dass etwas weitergeht. Dafür braucht es aber Gespräche und
keine Provokationen.
Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und das Erfolgsprojekt
Regional- und Straßenbahn im Tiroler Zentralraum Innsbruck ist einer der Gründe, warum es nun überhaupt erst möglich ist, über
zukunftsfitte Innenstadtgestaltung bezüglich
Individualverkehr zu diskutieren. Da wir bereits in der Vergangenheit Vorarbeit leisteten und Alternativen schafften, besteht nun
die Freiheit, überhaupt darüber zu reden.
Ein weiteres positives Beispiel ist, dass
Innsbruck schon seit Jahren auf Niedrigenergie und Passivhausbauweise setzt. Es
geht nicht nur um die Mobilität, auch beim
Bauen gibt es noch ein riesiges Potential,
das wir auch weiterhin nutzen sollten.
Ein für uns aktuell sehr zentrales Thema besonders im Hinblick auf die Energiewende - ist, dass man Photovoltaikanlagen
in der Stadt noch viel besser nutzen kann,
um bisher ungenutzte Fläche für die Energiewandlung einsetzen zu können.
So fordern wir, dass die längst fällige Umsetzung der Einhausung der Autobahn im
Westen der Stadt Innsbruck kombiniert wird
und die Fläche genutzt wird, um auch durch
Sonne Energie zu erzeugen, die nachhaltig
und erneuerbar ist.
Das ist nur eines von wenigen Beispielen
und es gibt noch viele weitere, die nicht so
plakativ sind wie manches andere, aber
umso effektiver.
Zum Abschluss möchte ich noch etwas sagen, was mir bei diesem Thema sowohl als
Gemeinderätin hier in diesem Haus sehr
wichtig ist, aber auch als junger Mensch:
Dieses ständige Geplänkel, wenn es um
dieses Thema geht, stört mich wahnsinnig!
Klimaschutz ist kein politisches Marketingthema! Positionierung durch Abgrenzung und dass immer nur hervorgehoben
wird, wo man sich von den anderen unterscheidet, mag in einem Wahlkampf vielleicht nützlich sein, wird uns aber in der Sache selbst keinen Schritt weiterbringen.
(Beifall)
Bitte konzentrieren wir uns alle in diesem
Haus endlich darauf, Gemeinsamkeiten und
Schnittmengen zu finden, denn gerade beim