Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.23
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Thema Klimaschutz sind diese definitiv vorhanden. Dieses Thema ist einfach zu wichtig, um uns immer nur auf den rhetorischen
Austausch zu beschränken, an dem wir aktuell sind, und uns dann über die Zeitungen
ausrichten zu lassen, wer bessere
oder wer schlechtere Konzepte hat. Wir hätten genug Schnittmengen und Überschneidungen - bitten nutzen wir diese einfach!
GRin Dengg: Der Klimawandel ist eine Herausforderung. Das wird hier im Saal niemand bezweifeln.
Jeder Einzelne von uns kann bei diesem
Thema seinen Beitrag leisten. Beim Blick in
den Kartoncontainer in der Rossau stelle ich
mir immer wieder dieselbe Frage: "Wie
passt es zusammen, an diversen KlimaKundgebungen teilzunehmen und zeitgleich
auf den Postboten zu warten, der eine Vielzahl an Paketen ins Haus liefert?“
Den Einkauf vor Ort tätigen, Glas anstatt
Plastik, Lebensmittel verwenden anstatt zu
verschwenden und das Augenmerk auf heimische Produkte legen! Das sind nur einige
Beispiele, die eben jede und jeder von uns
tagtäglich umsetzen kann. Damit wird auch
die durch die Covid-19-Pandemie in Mitleidenschaft gezogene heimische Wirtschaft
unterstützt.
Klimakrise - unsere größte Herausforderung! Meiner Meinung nach leben wir in einer Zeit, in der es viele Krisen und viele
Probleme gibt. Diese Krisen und Probleme
in Kategorien einzuteilen ist nicht zielführend. Es gibt unserer Meinung nach keine
kleinen oder großen Krisen.
Leider gibt es zurzeit genug Probleme.
Seien es die fehlenden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter quer durch fast alle Sparten, der
Mangel an Pflegerinnen und Pflegern und
die Pandemieprobleme, die auch vor unseren Kindern und Jugendlichen nicht haltmachen. Wir in der Politik stehen vor großen
Herausforderungen, die die Klimarettung alleine nicht lösen wird.
Beim täglichen Lebensmitteleinkauf stechen
mir immer wieder die oft zu hinterfragenden
Plastikverpackungen ins Auge. Diese werden dann in die gelben Säcke verpackt und
säumen die Straßen.
In Deutschland gibt es bereits seit einigen
Jahren fast nur mehr Mehrwegplastik. Bei
uns höre ich immer wieder, dass die Kosten
GR-Sitzung 13.10.2021
für die Wiederverwertung zu hoch sind. Wir
leben nicht zuletzt aufgrund von Corona in
einem Zeitalter von Take-Away und To-Go.
Damit verbunden sind meist Plastikmüllberge.
Die Alternativen dazu sind schnell erneuerbare, pflanzliche oder recycelte bzw. recycelbare Rohstoffe. Ich glaube, unsere Gesellschaft befindet sich derzeit in einem Umdenkprozess. Das geht nicht von heute auf
morgen. Alte Verhaltensmuster müssen aufgebrochen und Alternativen von den Menschen erst akzeptiert und in den alltäglichen
Lebensablauf integriert werden. Nur dann
gelingt es uns in den nächsten Jahren auf
viele Plastikverpackungen zugunsten der
Umwelt zu verzichten.
Gerade Covid-19 hat uns gezeigt, wie wichtig die Tourismusbranche für Innsbruck und
Tirol ist. Mir stellt sich die Frage: „Wie lässt
sich der Werbeslogan "Champagnerluft statt
Atemnot" bzw "Relaxen bei Champagnerluft" auf der einen Seite und "Klimakrise in
Tirols Landeshauptstadt" auf der anderen
Seite auf einen Nenner bringen?
Es ist gerade die gute Luft, die zum Glück,
viele Touristinnen und Touristen aus aller
Welt in unsere schöne Landschaft lockt. Die
Tourismusbranche trägt maßgeblich zum
heutigen Wohlstand bei. Viele Tiroler Täler
und auch die Städte könnten ohne Gäste
nicht überleben. Das wird einem bei Gesprächen mit den Tourismuspionieren unseres Landes noch bewusster. Eines ist aber
auch ganz klar: Die Besucher unserer Stadt
fallen nicht vom Himmel. Viele wollen mit
dem eigenen PKW, per Flugzeug oder auch
mit der Bahn anreisen.
Für mich ist jede Besucherin und jeder Besucher herzlich willkommen in unserer
schönen Alpenstadt. Ich gehöre nicht zu jenen Menschen, die Leute in gute und
schlechte, je nach Verwendung des bevorzugten Verkehrsmittels, einteilt.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR Depaoli: Mich freut dieses Thema der
GRÜNEN ganz besonders, ansonsten hätte
ich es beim nächsten Fraktionsbeitrag von
unserer Seite thematisiert.
Mich schockiert allerdings das Weltklima
derzeit weniger als das politische Klima im