Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf

- S.443

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"Der "Weltacker" auf der Spiel- und Liegewiese in der Egerdachstraße wird weiter heftig diskutiert. Vor allem der jetzige Standort sorgt für politische Nachfragen. Ursprünglich wurde im
Stadtsenat und im Gemeinderat ein anderer Standort beschlossen.
[…] Als zweites Experimentierfeld war im Konzept und der Beschlussvortage die Kettenbrücke vorgesehen. Der Weltacker, ein globaler Bildungsacker für erfahrungsorientiertes Lernen sowie das Pilotprojekt klimaneutraler interkultureller Gemeinschaftsgarten stand im Konzept. Der Zeitraum des Projekts erstreckt sich von 01.03.2021 bis 31.08.2022.
- feld:schafft
"Die feld:schafft ist eine Genossenschaft, die 2019 gegründet und in das Firmenbuch eingetragen wurde. Sie thematisiert mit ihren Angeboten die Wertschätzung von Lebensmitteln
und die dadurch ermöglichte Abfallreduktion. Die Nutzung von ungenutzten Ressourcen ist
ihr Motto, um gesellschaftlichen Problemen zu begegnen", erklärt Claudia Sacher
(feld:schafft) gegenüber der Bezirksblätter Innsbruck-Redaktion. "Der Weltacker ist Teil des
Experimentierfelds 2 des Projektes Feed"lNN, dass über den Stadtsenat beschlossen wurde.
Dieses Experimentierfeld hat sich im Laufe der Projektlaufzeit stark geändert und konnte
nicht auf der zuerst angedachten "eine der letzten großen landwirtschaftlichen Flächen" umgesetzt werden. Stattdessen hat der Weltacker seinen temporären Platz (für 2 Jahre) in der
Reichenau bekommen", informiert Sacher über die Standortwahl.
- Die Geschichte der Fläche
Claudia Sacher blickt auch auf die Geschichte der Spiel- und Liegewiese in der Egerdachstraße zurück: "Die Geschichte dieser Fläche beginnt erst ca. 2007. Davor bestand auf der
Fläche eine Gärtnerei, eine Privatnutzung. 2007 beschloss die Stadt Innsbruck den Kauf der
Fläche, Ende 2008 wurden die darauf bestehende Infrastruktur entfernt und die Spiel- und
Liegewiese (Widmung: Freiland) angelegt. Somit steht die Fläche seit 2009 der Bevölkerung
zur Verfügung.""
Dem Anfragesteller - Gemeinderatsfraktion Gerechtes Innsbruck - liegen keine Informationen
vor, aufgrund welcher Rechtsgrundlage bzw. aufgrund welches Beschlusses des Gemeinderates
bzw. Stadtsenates die Fläche in der Reichenau für das Projekt Feed" INN zur Verfügung gestellt
wurde. Ebenso liegen keine Informationen vor, warum sich dieses sogenannte Experimentierfeld
nicht auf der einst angedachten landwirtschaftlichen Fläche bei der Kettenbrücke umgesetzt werden kann. Warum der sogenannte Weltacker seinen temporären Platz laut Medienberichten für
zwei Jahre bekommen hat, obwohl der Leistungsvertrag mit 01.03.2021 begann und mit
31.08.2022 endet, ist ebenso unergründlich. Selbstverständlich muss man sich auch die Frage
stellen, warum die Barmherzigen Schwestern, die bei der Kettenbrücke unternehmerisch tätig
sind, nicht als Vertragspartner im gegenständlichen Fördervertrag aufscheinen.
Alleine aufgrund dieser Tatsache liegt die Vermutung nahe, dass von Anfang an die Fläche in
der Reichenau für das Projekt vorgesehen war, man aber mutmaßlich mit massiven politischen
Widerstand im Stadtsenat bzw. auch im Gemeinderat rechnete. Um ein Scheitern des Fördervertrages seitens der Stadt Innsbruck zu verhindern, hat man mutmaßlich mit einer anderen Fläche
für den sogenannten Weltacker argumentiert, zumal es sich bei einer landwirtschaftlich genutzten Fläche der Barmherzigen Schwestern nicht um ein Grundstück der Stadt Innsbruck handelt.
Eine Grundüberlassung seitens der Stadt Innsbruck hätte mutmaßlich zu diesem Zeitpunkt, wenige Wochen nachdem die Stadtkoalition von Bürgermeister Georg Willi einseitig aufgekündigt
wurde, keine Mehrheit im Gemeinderat gefunden.
Summa summarum ergeben sich wesentliche Fragen zum gegenständlichen Projekt bzw. zur
Genese der Beschlussfassung über den gegenständlichen Fördervertrag, mangelnde Transparenz und politische Rolle der politisch Hauptverantwortlichen: Bgm. Willi, StRin Mag.a Schwarzl
und Klubobfrau GRin Bex BSc.
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